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·24. Januar 2025
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Daniel Mertens
24. Januar 2025
Seit Beginn des Jahres trainiert Britta Carlson die FC-Frauen. Die Erwartungen an die ehemalige Assistenz-Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sind groß. Mit come-on-fc.com sprach die 44-Jährige unter anderem über ihre Ziele. Interview mit Frauen-Trainerin Britta Carlson vom 1. FC Köln.
Britta Carlson, Trainerin der Frauen des 1. FC Köln
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Frau Carlson, wie sind Ihre ersten Eindrücke von Ihrer neuen Mannschaft und vom 1. FC Köln?
Sehr positiv. Wir hatten eine sehr gute Intensität im Training und ein gutes erstes Testspiel gegen einen ambitionierten Gegner. Die Mädels wollen lernen, sind offen für Neues. Das Trainerteam und der ganze Staff sind top. Für die kurze Zeit, die wir zusammenarbeiten, harmoniert das schon sehr gut. Wir wissen aber auch, wo wir noch Potenziale haben. Alle ziehen gut mit und sind bereit, Dinge zu verändern und zu verbessern.
Wann und wie kam der Kontakt zum FC eigentlich zustande?
Das war Ende November, Anfang Dezember. Wir hatten erste, gute Gespräche und dann hat sich das auch relativ schnell finalisiert. Der Austausch war direkt konstruktiv und das hat mir ein positives Gefühl gegeben. Irgendwann war dann klar, dass ich hier in der schönen Stadt Köln den Job antreten darf.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Vorbereitung mit der Mannschaft?Das sind verschiedene Dinge. Gerade in der Hinserie war es eine Mannschaft, die ein sehr gutes Pressing gespielt hat, aber nach Ballgewinn den Ball wieder sehr schnell hergeschenkt hat. Wir wollen längere Ballbesitzphasen haben, insgesamt dominanter auftreten, sei es mit oder ohne Ball. Auch im Positionsspiel wollen wir weiterarbeiten, sodass klar ist, wo wir hinwollen und wie wir in die verschiedenen Zonen reinkommen. Das ist ein Prozess, der noch ein bisschen Zeit braucht, aber die Mädels ziehen richtig mit.
Legen Sie auch einen Fokus auf die Offensive, der im bisherigen Saisonverlauf oftmals die Durchschlagskraft fehlte?
In der Offensive arbeiten wir an unserem Positionsspiel, wie wir besser in die Räume kommen, sie bespielen und besser die Tiefe suchen. Das hat auch ganz viel mit Mindset zu tun. Wenn man in so einer kleinen Negativspirale ist, dann spielt man doch eher mal quer und zurück, als dass man vielleicht den ersten Gedanken nach vorne hat. Das fordern wir als Trainerteam in jeder Einheit ein. Und übernehmen gleichzeitig die Verantwortung, dass Fehler passieren können. Wir wissen auch, dass das nicht alles von heute auf morgen sofort funktioniert.
Welchen Fußball-Stil wollen Sie spielen lassen?
Ich mag es, aggressiv zu pressen, hohe Ballgewinne zu forcieren, aber auch ein sehr geradliniges, schnelles Spiel zwischen den Linien zu haben. Dazu passt die Spielidee des FC sehr gut. So will ich Fußball spielen.
Sie waren Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg und der deutschen Nationalmannschaft. Jetzt stehen Sie erstmals hauptverantwortlich als Cheftrainerin an der Seitenlinie. Wie groß ist die Umstellung für Sie?
Auch als Co-Trainerin habe ich schon sehr oft wie eine Chef-Trainerin gedacht, zumindest was die Umsetzung auf dem Platz betrifft. Ich hatte immer tolle Cheftrainer und -trainerinnen, die mir viel Verantwortung übertragen haben. Natürlich stehe ich jetzt in der ersten Reihe, trage die Verantwortung und gebe Dinge vor, aber ich finde, die Arbeit mit einer Mannschaft ist immer eine Team-Angelegenheit mit dem gesamten Staff – und so lebe ich das auch. Ich gebe auch ganz viel Verantwortung an meine Co-Trainer und Athletik-Trainer ab, weil ich weiß, dass sie die Qualität dafür haben.
Kölns Sportchefin Nicole Bender-Rummler rief kurz vor Weihnachten die Plätze sechs und sieben als Saisonziel aus. Gehen Sie da mit?
Auch wenn es eine Floskel ist, ich denke von Spiel zu Spiel. Für uns ist es aktuell am wichtigsten, dass wir die nächste Aufgabe und das nächste Spiel mit voller Konzentration angehen. Ich möchte jedes Spiel gewinnen. Alle, die mich kennen, wissen, dass ich sehr ambitioniert und keine gute Verliererin bin. Und unserer Mannschaft zutraue, dass wir bis zum Saisonende noch viele Punkte einsammeln können. Wir schauen auf uns und wissen, dass wir uns mit einer guten Entwicklung von den unteren Tabellenplätzen lösen können.
Wie schätzen Sie den aktuellen Kader ein?
Für mich ist es wichtig, einen hohen Konkurrenzkampf im Kader zu haben. Mit den beiden Transfers, die wir bereits getätigt haben, ist genau das passiert. Dadurch sind die Stammplätze noch mehr umkämpft und das bringt Vorteile. Es gibt ein gutes Potenzial in der Mannschaft und das wollen wir jetzt abrufen.
Welche Eindrücke haben die beiden Neuzugänge Aurora Mikalsen und Amélie Delabre hinterlassen?
Aurora ist eine Torhüterin, die schon auf Topniveau gespielt hat, unter anderem in der Champions League, und auch um die Nummer eins in Norwegen kämpft. Sie ist eine sehr gestandene Torfrau, die uns guttut, eine tolle Präsenz hat, sehr viel kommuniziert, auch wenn es noch auf Englisch ist. Aber sie lernt fleißig Deutsch. Amélie macht einen sehr, sehr guten Eindruck. Mit ihr haben wir jemanden dabei, der auf jeden Fall kopfballstark ist, sehr engagiert auf dem Feld ist, den Bällen nachgeht und für das Team arbeitet.
Ihr Vertrag läuft bis Sommer 2026. Was ist Ihr Ziel für die kommende Saison?
Ich möchte jetzt erst mal den ersten Schritt gehen: Wir wollen möglichst schnell da unten raus kommen. Wir wollen den Prozess weitergehen und in Zukunft erstmal nichts mit den Abstiegsrängen zu tun haben. Danach wollen wir uns im Mittelfeld etablieren und dann wird man sehen, wie die Prozesse weiter vorangehen.
Am 9. März steht das Highlight-Spiel im RheinEnergie-Stadion gegen Bayern München an. Sie haben mit Wolfsburg dort schon fünf Mal das Pokal-Finale gespielt und damit die größte Stadion-Erfahrung von allen beim FC. Welche Erinnerungen haben Sie an Müngersdorf und fiebern Sie dem Spiel bereits entgegen?
Die Erinnerungen mit Wolfsburg waren immer schön. Gerade wenn du als Sieger vom Platz gehst und einen Titel einheimst, ist das ein großartiges Gefühl. Das Duell am 9. März spielt für mich bisher aber noch keine Rolle. Der Fokus liegt zunächst auf dem Spiel in Essen.
Eine Frage zum Schluss: Freuen Sie sich schon auf Ihren ersten Straßenkarneval in Köln?
Für mich als Nordlicht ist das schon eine Herausforderung, zumal ich an Rosenmontag Geburtstag habe, das wird ein Highlight. Ich war schon einmal mit der Nationalmannschaft im Karneval in Köln. Wir waren sogar auf der FC-Sitzung und haben damals auf der Bühne einen Orden bekommen (lacht). Kulturell ist Köln sicher anders als Hamburg. Was ich bisher sagen kann: Es ist eine sehr offene, warmherzige und fröhliche Stadt.
Das Gespräch führte Daniel Mertens.
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