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·4. September 2024
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Es war eine überraschende Nachricht, die am Dienstagvormittag die Runde machte: Merle Frohms verkündete ihren Rücktritt aus der deutschen Frauennationalelf. Während viele noch über die Gründe dieser Entscheidung spekulieren, richten andere schon den Blick in die Zukunft. Neben Ann-Katrin Berger wird wohl auch Stina Johannes weiterhin zu den DFB-Torfrauen zählen. Doch welche Spielerinnen könnten den Kaderplatz von Frohms in den nächsten Lehrgängen einnehmen? Wir haben euch fünf deutsche Torfrauen rausgesucht, die heiße Anwärterinnen auf den Platz sein könnten. Bei manchen ist die Chance auf eine Nominierung realistischer, bei anderen würde Wück innovativen Mut beweisen.
Eine heiße Kandidatin auf einen Platz bei den DFB-Frauen ist die Torhüterin des amtierenden Meisters, Mala Grohs. Die 23-jährige Torhüterin hat ihre Blütezeit wohl noch vor sich, etablierte sich beim FC Bayern allerdings in jungen Jahren bereits als Nummer eins. In der vergangenen Saison stand Grohs in 21 Bundesliga-Spielen zwischen den Pfosten und konnte in 15 Spielen eine weiße Weste wahren - der Spitzenwert der Liga. Natürlich profitiert Mala Grohs von ihrer herausragenden Abwehrreihe beim FC Bayern, doch auch die Torfrau rettet ihrem Team oftmals die Punkte - oder wie im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Frankfurt den Einzug ins Finale durch drei gehaltene Elfmeter.
Im Strafraum zeigt Mala Grohs Präsenz, verbesserte sich besonders in Eins-gegen-Eins-Situationen und auf der Linie extrem. Kleine Wackler zeigt die 23-Jährige noch im Abwehren von hohen Bällen, gelegentlich schleichen sich auch ein paar Konzentrationsfehler ein. Im Spielaufbau könnte Grohs hin und da etwas mutiger agieren. Die Bayern-Torfrau wurde bisher nur zwei Mal für die Nationalelf nominiert, absolvierte allerdings kein einziges Spiel. Dennoch ist Mala Grohs wohl ein Name, den Christian Wück auf dem Zettel haben wird.
Im DFB-Pokal Halbfinale gegen Frankfurt wurde Mala Grohs zur gefeierten Elfmeterheldin. / Jasmin Walter/GettyImages
Mit Ena Mahmutovic kommt die nächste Kandidatin auch vom FC Bayern München. Die erst 21-jährige Torfrau konnte in der Vergangenheit durch Heldentaten beim MSV Duisburg auf sich aufmerksam machen. Zwar stiegen die Zebras nach der abgelaufenen Spielzeit sang- und klanglos ab, dennoch bewahrte Mahmutovic ihr Team oft vor weitaus Schlimmerem. "Wenn sie gesund und verletzungsfrei bleibt, wird Ena über kurz oder lang die Nummer eins in der Nationalmannschaft und eine der weltbesten Torhüterinnen", prognostizierte ihr ehemaliger Trainer Thomas Gerstner 2023 im Interview mit Watson. Tatsächlich strahlt Ena Mahmutovic trotz ihrer jungen Alters ein großes Selbstbewusstsein auf dem Platz ein, zeigt ihr Talent regelmäßig durch starke Paraden und nahm im Aufbauspiel der Zebras einen wichtigen Platz ein.
Im Vergleich zu Grohs wurde Mahmutovic schon häufiger zu Lehrgängen des DFB eingeladen und gilt als das deutsche Torwarttalent. Allerdings wird sie jetzt zu kämpfen haben, um ihr Talent auf dem Top-Niveau zu zeigen, da sie mit Mala Grohs um Spielzeit beim FC Bayern konkurriert. Blickt man auf die Qualitäten von Ena Mahmutovic, dann wäre eine Nominierung mehr als gerechtfertigt. Bekommt sie Vertrauen und genug Spielzeit, könnte sie durchaus die Nase vor Teamkollegin Mala Grohs haben.
Ena Mahmutovic schaffte es bereits in den Kreis der Nationalelf. / Alex Grimm/GettyImages
Auch die nächste Torfrau hat eine Vergangenheit beim FC Bayern München: Janina Leitzig. 2021 wechselte Leitzig von Hoffenheim an die Isar und absolvierte dort in zwei Jahren 21 Spiele. Anfang 2023 ließ sich Janina Leitzig in die gefragte Women's Super League zu Leicester City verleihen und wurde nach einem halben Jahr vom englischen Klub dauerhaft verpflichtet. Die 25-Jährige spielte dort eine überragende Rückrunde und wurde von Fans und Mitspielerinnen zur Spielerin der Saison gewählt - obwohl sie nur eine Hälfte der Spielzeit da war. Am Ende der Saison half Janina Leitzig Leicester dabei, den Klassenerhalt zu sichern.
Zur Saison 2023/24 entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Leitzig und der Niederländerin Lize Kop um den Platz als Nummer eins. Eine Schulterverletzung bremste die deutsche Torhüterin dann für einige Zeit etwas aus. Janina Leitzig ist im Kreise des DFB keine Unbekannte, so wurde sie bereits für die U17-, U19- und U20-Nationalteams nominiert. Für die A-Nationalmannschaft hat es allerdings noch nicht gereicht. Janina Leitzig wäre eine relativ junge Torfrau, die sich eine Nominierung verdient hätte, um ihr Können beim DFB-Team unter Beweis zu stellen.
Janina Leitzig steht bei Leicester City zwischen den Pfosten. / Catherine Ivill/GettyImages
Ein eher unbekannter Name ist Lena Pauels. Nach eher durchwachsenen Jahren bei Werder Bremen wechselte die 26-Jährige im vergangenen Sommer nach Portugal und hütet seit einem Jahr das Tor des portugiesischen Meisters Benfica. In 18 Ligapartien musste Lena Pauels in elf Spielen kein einziges Mal hinter sich greifen und bildet einen sicheren Rückhalt für die portugiesischen UWCL-Teilnehmerinnen. Benfica erreichte auch aufgrund von Lena Pauels in der letzten Saison das Viertelfinale der Champions-League.
Für den Deutschen Fußball-Bund durchlief Lena Pauels von der U15 bis zur U20 alle Jugendmannschaften, für die A-Nationalmannschaft hat es bisher aber nicht gereicht. "Jeder träumt davon, für sein eigenes Land zu spielen. Aber wir können nur das beeinflussen, was wir beeinflussen können", sagte Pauels in einem Interview mit dem kicker. Ob Lena Pauels den neuen Bundestrainer Christian Wück durch ihre Leistungen zu einer Nominierung bewegen kann?
Lena Pauels hütet das Tor von Benfica Lissabon. / Gualter Fatia/GettyImages
Sophia Winkler ist ein weiterer Name, den Fans der Frauen-Bundesliga längst auf dem Schirm haben. Die Torfrau der SGS Essen spielte eine wichtige Rolle im Erreichen des überragenden vierten Platzes in der abgelaufenen Spielzeit. In 21 Spielen konnte Winkler zehn Mal die weiße Weste wahren. Die 21-Jährige glänzt in der Abwehr von hohen Bällen - kaum eine Spielerin in der Bundesliga fängt so viele hohe Bälle ab wie Winkler. Bei der SGS spielt Winkler mit und schlüpft gelegentlich auch in die Rolle des Liberos. Seit vier Jahren zeigt sich Sophia Winkler bei der SGS Essen in Deutschlands höchster Spielklasse und kann durch gute Leistung auf sich aufmerksam machen. Zwar fehlen ihr im Vergleich zur Spitzenklasse noch kleine Details, doch sie ist gewiss auch ein Name, den Wück im Hinterkopf haben könnte.
Sophia Winkler, Torfrau der SGS Essen. / Lukas Schulze/GettyImages
Besonders spannend wird die Torhüterinnen-Situation bei den DFB-Frauen nach der Europameisterschaft im kommenden Sommer. Ann-Katrin Berger wäre dann auch schon 34 Jahre alt, wodurch der Kampf um die Nummer eins danach nochmal neu entfacht werden könnte. Mit Kiara Beck (VfB Stuttgart) oder Rebecca Adamczyk (SC Freiburg II) schlummern in Deutschland noch weitere Talente im Verborgenen. Mit mehr Spielzeit und Erfahrung kommen da neue Herausforderinnen für die gestandenen Namen.
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