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·16. Mai 2025
Nach Abstieg: Etat beim SV Sandhausen wird halbiert

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·16. Mai 2025
Durch den Abstieg in die Regionalliga verabschiedet sich der SV Sandhausen nach 17 Jahren aus dem Profifußball. Der Etat wird zur kommenden Saison halbiert.
Angespannt sei sie gewesen, die finanzielle Situation in den letzten Monaten. "Wir haben ein Jahr mit einem großen Verlust hinter uns", sagte Präsident Jürgen Machmeier bei der Jahreshauptversammlung des SV Sandhausen am Mittwochabend. Die Familie Machmeier habe in diesem Zuge auf bestehende Darlehen verzichtet und diese in eine stille Beteiligung umgewandelt.
Ziel sei es, alle Verbindlichkeiten langfristig abzubauen, um "frei von Druck und Zwängen" agieren und den Restart auch im Wirtschaftlichen einleiten zu können, wie es auf der Homepage der Kurpfälzer heißt. Als erster Schritt wird der Etat zur kommenden Saison von 14 auf 7 Millionen Euro halbiert, wodurch der SVS mit großem Vorsprung an der Spitze liegen dürfte. Dabei sei eine klare Ausgabenstruktur festgelegt worden, auch die Budgetkontrolle werde künftig strenger gehandhabt. Der Spielbetrieb in der Regionalliga sei gesichert – trotz kaum vorhandener TV-Einnahmen, aber dank stabiler Sponsorenerlöse.
Die sportliche Ausrichtung unter Neu-Trainer Olaf Janßen ist klar: "Wir wollen eine willige, schlagkräftige Achse mit echten Führungsspielern und jungen Talenten aufbauen – mit Spielern, die höher hinauswollen und uns überholen", so Machmeier. Dazu werde das Scouting neu ausgerichtet: Weg von digitalen Auswertungen hin zu persönlichen Eindrücken im Stadion und einer Charakteranalyse der Spieler. Ein konkretes Saisonziel will der SVS aber nicht ausrufen. "Stattdessen steht allein die Entwicklung der Mannschaft im Fokus!" Dass es so schnell wie möglich zurück in die 3. Liga gehen soll, ist aber kein Geheimnis.
Zu der von der Fanszene geforderten Installation eines Aufsichtsrats kam es indes nicht, der entsprechende Antrag durfte aus formalen Gründen nicht zur Abstimmung zugelassen werden, heißt es. Allerdings wird der Verein zwei zusätzliche Ressortleiter für den Bereich Fanangelegenheiten kommissarisch in den Vorstand berufen. Es werden somit bei künftigen Vorstandssitzungen zwei der drei Fanvertreter anwesend sein.