Musiala wollte Nations-League-Finale spielen: Nagelsmann nimmt Rücksicht auf Bayern | OneFootball

Die Vorfreude auf das Nations-League-Finalturnier ist groß, doch nicht alle Stars sind dabei. Besonders ein Name fehlt im DFB-Aufgebot – und das ganz bewusst.

Julian Nagelsmann hat sich gegen eine Nominierung von Jamal Musiala entschieden, obwohl der Bayern-Profi selbst gerne dabei gewesen wäre. Der Offensivspieler wollte wie auch Antonio Rüdiger und Kai Havertz unbedingt Teil des Turniers sein. Der Bundestrainer entschied jedoch anders – zum Wohle der Spieler und ihrer Vereine.

„Sie wollten alle dabei sein, was ein gutes Zeichen ist. Aber ich habe mich dagegen entschieden, auch wenn ein oder zwei von ihnen vielleicht für einen kurzen Einsatz in Frage gekommen wären“, erklärte Nagelsmann nach der Bekanntgabe seines Kaders. Statt auf kurzfristige Einsätze zu setzen, denkt der Bundestrainer langfristig: „Wir müssen an die fitten Spieler und die gesamte Mannschaft denken. Wir müssen sicherstellen, dass die drei Spieler zu Beginn der neuen Saison für Arsenal, Real und Bayern wieder voll fit sind, denn nächstes Jahr steht eine sehr wichtige Weltmeisterschaft an.“

Eberl suchte Gespräch mit Nagelsmann

Die Entscheidung des Bundestrainers zeigt, dass nicht nur die aktuelle Turnierleistung zählt, sondern auch die Belastungssteuerung im Hinblick auf das kommende Jahr. Die Weltmeisterschaft findet vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 in Kanada, Mexiko und den USA statt. Nagelsmann will kein Risiko eingehen, dass seine Spieler durch eine verfrühte Rückkehr langfristige körperliche Probleme davontragen.

Musiala befindet sich nach seinem Muskelbündelriss weiter im Aufbau, ein Einsatz wäre riskant gewesen. Auch Rüdiger (Meniskus-OP) und Havertz (Muskelfaserriss im Oberschenkel) sind aktuell nicht bei 100 Prozent. Nach kicker-Informationen hatte Bayern-Sportvorstand Max Eberl im Vorfeld der Nominierung das direkte Gespräch mit Nagelsmann gesucht und dabei den Wunsch geäußert, Musiala aus dem Turnier herauszuhalten, um seinen Aufbau mit Blick auf die Klub-WM nicht zu gefährden.

Musiala, der parallel in München an seinem Comeback arbeitet, wird nun gezielt auf das internationale Kräftemessen im Sommer vorbereitet. Beim FC Bayern will man kein Risiko eingehen und setzt auf vollständige Genesung. Die Entscheidung von Nagelsmann dürfte auch bei den Vereinsverantwortlichen gut angekommen sein, die auf einen fitten Musiala bei der Klub-WM hoffen.