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·19. März 2024

Milliarden sprudeln auch ohne Investor: DFL meldet Umsatzrekord

Artikelbild:Milliarden sprudeln auch ohne Investor: DFL meldet Umsatzrekord

Der deutsche Profifußball hat das Corona-Tief endgültig hinter sich gelassen. Die DFL vermeldet einen Umsatzrekord. In der vergangenen Saison haben Bundesliga und 2. Liga zum ersten Mal überhaupt die Marke von fünf Milliarden Euro übersprungen.

Wirtschaftsreport der DFL: Zwei Drittel der Vereine schreiben schwarze Zahlen

Der Gesamterlös von 5,24 Milliarden Euro liegt neun Prozent über dem bisherigen Bestwert aus der Spielzeit 2018/19 – damals waren es 4,8 Milliarden Euro. „Bundesliga und 2. Bundesliga bieten nicht nur herausragenden Sport, unvergessliche Momente und Emotionen, sie sind und bleiben auch ein erfolgreicher Wirtschaftszweig“, sagte Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke zum Wirtschaftsreport 2024 der Deutschen Fußball Liga (DFL): „Mit den finanziellen Folgen der pandemiebedingten Umsatzeinbußen kämpft der Profifußball wie viele andere Branchen zwar noch immer – doch der Trend zeigt klar nach oben und zurück in die Gewinnzone.“


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Hauptverantwortlich dafür ist die Eliteklasse. Die 18 Erstligisten erzielten mit 4,45 Milliarden Euro Umsatz auch eigenständig einen Rekord. Die Steigerung beträgt rund 23 Prozent im Vergleich zur Saison 2021/22 (3,61 Milliarden Euro). Zuvor war der Umsatz der Bundesligisten in Folge der Pandemie in den Spielzeiten 2019/20 (3,8 Milliarden) und 2020/21 (3,47 Milliarden) eingebrochen. Mit weitem Vorsprung auf Platz eins bei den Erlösen liegt Bayern München. Der Branchenführer nahm 854,2 Millionen Euro ein. Auf den Umsatz der Vereine bezogen, festigte die Bundesliga laut DFL ihren zweiten Platz unter den europäischen Topligen nach der englischen Premier League.

Damit das trotz des geplatzten Investorendeals so bleibt, ist das Ergebnis des bevorstehenden Verkaufs der nationalen Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 von großer Bedeutung. Die Erlöse stellen die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Klubs dar. Derzeit erhalten die 36 Profivereine rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison – was bereits einem jährlichen Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht. Aufgrund der kolportierten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten wird über einen weiteren Rückgang der Einnahmen unter die Milliardengrenze spekuliert.

Den DFL-Bossen machen die Zahlen dennoch Mut. Rund zwei Drittel der Vereine und Kapitalgesellschaften, die insgesamt 55.001 Arbeitnehmer beschäftigten, schrieben 2022/23 schwarze Zahlen. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 18 auf 23 erhöht. Die Vereine zahlten einen neuen Höchstwert (1,6 Milliarden) an Steuern und Abgaben. Und in der Hinrunde der laufenden Saison wurden im Profifußball rund 10,28 Millionen Eintrittskarten abgesetzt – mehr als je zuvor. „Eine Rekordsumme an Steuern und Abgaben, 55.001 beschäftigte Personen, der höchste Ticketabsatz der Geschichte: Die Kennzahlen der Saison 2022/23 sprechen über den Umsatz hinaus eine klare Sprache und dokumentieren einmal mehr die gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung der Bundesliga und 2. Bundesliga“, sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel: „Durch Krisen hindurch behält der deutsche Profifußball seine Popularität und Attraktivität.“

Dabei blieben die durchschnittlichen Eintrittspreise laut DFL mit 11,49 Euro für einen Stehplatz und 31,58 Euro für einen Sitzplatz „weiter moderat“. Die Erlöse aus der Zentralvermarktung machen weiter den größten Posten aus und sind um zehn Prozent auf 1,52 Milliarden Euro deutlich gestiegen. Auch die 1,12 Milliarden Euro bei den Werbeeinnahmen sind ein Bestwert. Die Transfererlöse lagen bei 617,1 Millionen Euro. „Deutsche Klubs agieren mit einer Personalkostenquote von unter 50 Prozent und gestiegene Investitionen in Nachwuchsleistungszentren zukunftsfähig und wesentlich gesünder als andere europäischen Topligen“, betonte Merkels Kollege Marc Lenz: „Sportlicher Erfolg und attraktive Ligen müssen mit wirtschaftlicher Vernunft erreichbar bleiben – als zukünftiger, gesunder Standard in Europa.“ (SID)

(Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images)

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