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Simon Bartsch
30. Oktober 2024
Nicht nur der FC hat es in die nächste Runde geschafft, auch die Torwartdiskussion könnte nach Dienstagabend noch einmal aufflammen. Denn Marvin Schwäbe machte bei seinem Comeback eine sehr gute Begegnung und eröffnete damit die Frage beim 1. FC Köln: Wer steht gegen Berlin im Tor? FC-Trainer Gerhard Struber wollte sich nicht so recht festlegen.
Marvin Schwäbe hielt gegen Kiel den Kasten sauber
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Zwar war der Freistoß von Fiete Arp nicht wirklich so richtig gut geschossen, die Reaktion war dennoch gut. Marvin Schwäbe riss die Arme in die Höhe und verhinderte den Anschlusstreffer. Für Timo Hübers und Eric Martel Grund genug, den Keeper ordentlich abzufeiern. Und auch durch das Kölner Stadion hallte der Name des Keepers. „Das war natürlich Gänsehaut pur“, sagte der Keeper für seine Verhältnisse dann doch recht emotional. Schwäbe ist bekanntlich einer der nüchternen Sorte, in sich gekehrt, eine Art Ruhepol. Eine Ruhe, die der Keeper auch im Spiel vorlebt. Am Dienstagabend seit einem halben Jahr mal wieder im Kölner Stadion. Und der Torhüter ließ dann doch an seiner Gefühlswelt teilhaben. „Für mich ging es heute darum, das Ganze nach den vergangenen Wochen und Monaten zu genießen. Das ist mir definitiv gelungen“, sagte Schwäbe.
Die vergangenen Wochen und Monate waren für Schwäbe bekanntlich alles andere als leicht. In der vergangenen Spielzeit war der Torhüter noch einer der wenigen FC-Spieler, die konstant auf normalen Niveau agierten. Und doch kam im Sommer die Degradierung. Vom Stammkeeper in der Bundesliga, zum Ersatztorhüter in Liga zwei und das mit ordentlichen Leistungen. Über die Ursachen gibt es bekanntlich unterschiedliche Erzählweisen und Wahrnehmungen. Schwäbe fühlte sich von den FC-Bossen jedenfalls nicht wie gewünscht behandelt. Kein Wunder, der Keeper sah und sieht sich nicht auf der Bank eines Zweitligisten. Und das vermutlich zu recht. Dennoch steht sein Abschied wohl nach wie vor im Raum. Schwäbe wollte die Geißböcke schon im Sommer verlassen, durch den Wechsel seines Beraters deutete auch in den vergangenen Monaten wohl viel daraufhin, dass der Weggang nun im Winter erfolgen kann.
Auch das käme nicht überraschend. Denn die Chancen, dass Schwäbe wieder zwischen die Pfosten gerät, schien in der vergangenen Woche noch sehr sehr weit entfernt. Jonas Urbig war gesetzt. Das junge Nachwuchstalent will der FC unbedingt halten, am liebsten den Vertrag verlängern. Denn der Kontrakt läuft nur bis 2026, im kommenden Sommer wäre demnach noch ein wenig Ablöse drin, das Interesse am U21-Nationaltorhüter ist groß. So wirklich wollen es sich die Kölner nicht mit Urbig verscherzen. Nun aber erhielt Schwäbe seine Chance und nutzte sie. Wenn auch mit freundlicher Unterstützung der Latte beim Kopfball von Shuto Machino sowie von Timo Hübers beim Versuch von Armin Gigovic und aufgrund des harmlosen Auftritts des Gegners.
Dennoch wird das Spiel auch eine Art Genugtuung für Schwäbe gewesen sein. „Ich habe mich sehr gefreut, habe mich sehr gut gefühlt und am Ende freut es mich, dass wir 3:0 gewonnen haben“, sagte der Torhüter. Sichtbar gefreut hatte sich auch Gerhard Struber über das 3:0, der nach den Toren mit Ersatzspielern und Trainerkollegen wechselnd ins Freudenkollektiv fiel. Dabei bringt das Spiel den Trainer nun in eine etwas missliche Lage. Wohl erwartungsgemäß. Schwäbe lieferte jedenfalls genug Argumente, um auch weitere Einsatzzeit zu erhalten. Nur ist da eben noch Jonas Urbig, der aus bekannten Gründen ebenfalls den Anspruch auf die Nummer eins anmeldet und bis auf jeweils ein Gegentor gegen den Hamburger SV sowie den Karlsruher SC bei den dann doch nicht wenigen Treffern ins Kölner Tor machtlos schien. Nicht umsonst hatte der Trainer sinngemäß gesagt, dass auch Urbig auf eine stabile Defensive angewiesen ist.
Nun stand am Ende eines erfolgreichen Kölner Abends aber die Null auf der Anzeigetafel und damit zwangsläufig die Frage, wie es im Tor nun im kommenden Spiel gegen Hertha BSC am Samstagabend (20.30 Uhr bei Sky und ab 19.15 Uhr im Liveticker bei come-on-fc.com) weitergehen könnte. Struber betonte, er habe Schwäbe sehr gut gesehen. „Das bedeutet für das Wochenendspiel aber erst einmal gar nichts, weil wir gerade erstmal ein Cupspiel rübergebracht haben. Das hat er ordentlich gemacht. Aus meiner Sicht jetzt auch nicht überraschend, weil er sich die letzten Wochen sich schon sehr gut zeigt“, sagte der Coach. „Wir wissen auch, wie der Jonas Urbig seine Leistungen gebracht hat. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt.“ Struber legte sich also öffentlich nicht fest und wird damit wieder einige Spekulationen loslösen.
Denn es scheint so, als sei die vor der Saison ausgegebene Marschroute mit Jonas Urbig als unumstrittene Nummer eins dann doch gar nicht mehr so in Stein gemeißelt. Ist der Kampf um den Platz zwischen den Pfosten damit neu eröffnet? Noch in der vergangenen Saison brandete bereits die Diskussion um die beiden Keeper auf. Als Schwäbe dann im Sommer keinen Verein fand, betonten die FC-Bosse immer wieder, dass es doch gar nicht verkehrt sei, zwei so starke Torhüter im Kader zu haben. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, da ist wohl etwas wahres dran. Allerdings wollen auch beide Keeper im Kasten stehen, es gibt aber nur den einen Platz. Für den Trainer sollte es nach dem Leistungsprinzip gehen, die Kölner Verantwortlichen werden auch mittelfristig denken. Denn Urbig wird wenn überhaupt nur beim FC bleiben, wenn er eine Perspektive als Nummer eins sieht.
“Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft und kann nur ‘Danke’ sagen. Es ist alles eingetreten, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Schwäbe später in der Sportschau. Weitere Einsätze würden ihn freuen, aber da müsse man den Trainer fragen. Kurzfristig wird sich der Trainer mit seinem Torwartteam, das Struber noch einmal besonders hervorhob, beraten und entscheiden. Eine Möglichkeit wäre auch die Entscheidung für einen Pokal-Torwart, schließlich hat sich der FC die dritte Runde vor Weihnachten noch erspielt. „Heute hat unsere Nummer zwei unter Beweis gestellt, wie gut er ist. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Struber. Doch ganz so einfach ist es wohl nicht.
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