Marcel Sabitzer über Vorfreude, Respekt und den Plan gegen Paris | OneFootball

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Borussia Dortmund

·30. April 2024

Marcel Sabitzer über Vorfreude, Respekt und den Plan gegen Paris

Artikelbild:Marcel Sabitzer über Vorfreude, Respekt und den Plan gegen Paris

BVB-Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer hat vor dem Champions-League-Halbfinale (Mittwoch, 21 Uhr) über die Chancen der Dortmunder gegen den französischen Meister Paris gesprochen. Der Österreicher erklärt im Gespräch aber auch, für wen die schwarzgelbe Mannschaft das Finale erreichen möchte und wie groß der Glaube an einen Erfolg gegen PSG ist.

Am 30. April 2013 ist Borussia Dortmund das bislang letzte Mal in ein Finale der UEFA Champions League eingezogen. Damals bescherten ein furioser 4:1-Heimsieg und eine 0:2-Auswärtsniederlage gegen Real Madrid den Schwarzgelben das Ticket nach London. „An das Finale und auch das Malaga-Spiel damals kann ich mich noch gut erinnern“, sagt Borusse Marcel Sabitzer auf den Tag genau elf Jahre später. Der Mittelfeldakteur der Borussia spielte damals noch bei Rapid Wien, verfolgte den Halbfinal-Erfolg gegen Real Madrid und das Finale gegen Bayern München als Zuschauer – jetzt steht er selbst vor einem Champions-League-Halbfinale im schwarzgelben Trikot. Etwas, das zu Beginn der Saison in der Fußballwelt kaum jemand auf dem Zettel hatte, auch die Borussen selbst nicht. „Todesgruppe“ hieß es damals in der Presse.


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„Da machst du dir selbst natürlich auch Gedanken, wohin die Reise überhaupt gehen kann“, sagt Sabitzer, der wie seine Teamkollegen wusste, dass es schwierig werden würde, die Gruppe zu überstehen – geschweige denn, bis ins Halbfinale zu kommen. „Aber“, sagt Sabitzer, „wir hatten in der Kabine diesen Traum, dass wir weiterkommen.“ Trotz Startschwierigkeiten schafften die Borussen am Ende nicht nur das, sondern gingen sogar als Sieger aus der „Todesgruppe“ hervor. „Im Laufe der Saison hat sich das so entwickelt, dass wir daran glauben, dass wir das schaffen können“, so Sabitzer. „Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist alles möglich.“

Artikelbild:Marcel Sabitzer über Vorfreude, Respekt und den Plan gegen Paris

Entsprechend groß ist natürlich die Vorfreude auf das Halbfinale – nicht nur innerhalb des Teams und des Vereins, dessen ist Sabitzer sich bewusst. „Du merkst es überall, viele Leute sprechen dich darauf an“, so der 30-Jährige. „Wir wissen, was das für ein Spiel ist und was es den Menschen hier bedeutet.“ Natürlich wolle die Mannschaft das Finale erreichen, aber, erklärt Sabitzer, „wir wollen den Menschen hier auch eine Freude machen, wie beim Spiel gegen Atletico – das wäre doch für alle eine gute Geschichte“. Um die Geschichte zu einer guten zu machen, muss allerdings erstmal ein positives Ergebnis gegen PSG her. Das Hinspiel am Mittwoch ist mittlerweile die dritte Auflage dieses Vergleichs in der aktuellen Saison: Nach einem 0:2 und einem 1:1 in der Gruppenhase ist Schwarzgelb der vermeintliche Außenseiter im Duell mit Paris – oder? „Ich weiß nicht“, sagt Sabitzer, „gibt es überhaupt Außenseiter in der Champions League?“

Der BVB habe es trotz dieses vermeintlichen Labels immerhin bis ins Halbfinale der Königsklasse geschafft, erklärt der Österreicher, der sich aber auch sicher ist, dass Kylian Mbappe und Co. das anders sehen. „Ich denke schon, dass Paris sich ein bisschen freut, dass sie uns bei der Auslosung erwischt haben.“ Aber, und das sei das Entscheidende, „es liegt an uns, ihnen zu zeigen, dass das vielleicht eine falsche Wahrnehmung ist“.

„Werden ein anderes Gesicht zeigen“

Dafür hat der BVB auch schon einen Plan: „Defensiv sehr kompakt stehen und hellwach sein“, sagt Sabitzer, überlegt dann kurz und stellt klar: „Wir dürfen vor allem nicht vor Ehrfurcht erstarren, sondern müssen sie früh stören und vor allem auch unsere Stärken ausspielen.“ Sonst könne es schwer werden am Mittwochabend, wie schon die 0:2-Niederlage in Paris gezeigt habe: „Da sind wir gar nicht in unsere Abläufe gekommen, sie haben uns dominiert. Aber wir werden ein anderes Gesicht zeigen.“ Natürlich habe er vor dem Gegner Respekt, „aber wenn so ein Spiel angepfiffen wird, dann vergisst du alles um dich herum und fokussierst dich nur auf dich – das ist das Wichtigste“.

Der Plan für einen Erfolg gegen Paris Saint-Germain steht also, aber wie groß ist denn nun der Glaube an London? „Sehr groß“, sagt Sabitzer. „Jeder, der unsere Kommentare nach dem Viertelfinale gehört hat, weiß, wo wir hinwollen.“ Natürlich ist sich der Borusse bewusst, dass ein Erfolg gegen PSG kein Selbstläufer ist, „aber unser ganz großes Ziel ist es, Paris auszuschalten und im Finale zu stehen“. Es ist alles angerichtet, um elf Jahre nach dem bisher letzten Einzug ins Finale wieder das Ticket nach London zu buchen. Und dieses Mal wird Marcel Sabitzer nicht nur zuschauen, sondern selbst auf dem Platz stehen.​

Nina Bargel-Neuhaus

Artikelbild:Marcel Sabitzer über Vorfreude, Respekt und den Plan gegen Paris
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