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·16. Februar 2025
"Macht was mit dir": Haching bricht Bann und schöpft Hoffnung
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·16. Februar 2025
Der Bann ist gebrochen! Mit dem 2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken hat die SpVgg Unterhaching am Sonntag den ersten Sieg seit 19 Spielen eingefahren. 168 Tage sind seit dem letzten Erfolg – einem 2:0 gegen Essen am 1. September – vergangen. Im Abstiegskampf schöpft das Schlusslicht damit neue Hoffnung, wenngleich Trainer Heiko Herrlich mit der Leistung nicht vollends zufrieden war.
Schon in der zehnten Spielminute gab es den wohl größten Aufreger der Partie. Saarbrückens Torwart Phillip Menzel stieg bei einer harmlosen Flanke hoch, wurde dabei von Luc Ihorst leicht bedrängt und ließ die Kugel prompt wieder fallen. Der aufmerksame Angreifer schaltete am schnellsten und schob den Ball aus sieben Metern ins verwaiste Tor. Unter lauten Protesten der Gäste drehte Ihorst zum Jubeln ab, während der Schiedsrichter auf den Mittelpunkt zeigte und den Treffer anerkannte.
Der Stürmer selbst äußerte sich zu dem umstrittenen Treffer nicht, dafür sprang sein Fabio Torsiello in die Bresche und erklärte, dass "es auf gar keinen Fall ein Foul war". Er untermauerte seine These mit seiner Sicht auf die Dinge: "Der Torwart darf die Hände benutzen, wir als Spieler sind ihm unterlegen. Ihorst macht es klasse, stellt den Körper rein." Sein Teamkollege habe "eiskalt" auf die Situation reagiert und es "sehr gut gemacht". Eine knappe Minute dauerten die Proteste des FCS an, ehe der Anstoß ausgeführt werden konnte.
Auch wenn Torsiello selbst kurz vor dem Pausentee noch das 2:0 und damit den finalen Siegtreffer erzielte, der den ersten Sieg seit 19 Spielen mit sich brachte, so wirklich zufrieden war Trainer Heiko Herrlich nicht: "Klar, fühlen sich Siege immer schön an", so der Übungsleiter, "wenn du so lange gewonnen hast, das macht was mit dir, das hat man in den letzten Wochen bei den Spielern gemerkt". Was ihn aber störte, war die Art und Weise, so attestierte er seinem Team lediglich "eine ordentliche Leistung". Nicht mehr und nicht weniger. Herrlich sagte ganz offen, dass es "keine sehr gute und auch keine gute Leistung" war, "es aber gereicht hat".
Den größten Unfrieden hatte der 53-Jährige mit den "zu wenigen herausgespielten Kontern" und den daraus resultierenden "fehlenden Großchancen und Toren". In jedem Fall aber "habe man sich belohnt und den Dreier mitgenommen", konstatierte der Übungsleiter etwas unterkühlt. Wie wichtig dieser war, zeigt sich jedoch mit Blick auf die Tabelle: Denn bei einer erneuten Niederlage wäre der Rückstand auf das rettende Ufer durch die Siege der Konkurrenz auf zwölf Punkte angewachsen, nun fehlen weiterhin neun Zähler. "Jetzt kommt es darauf an, wie die Spieler mit diesem Sieg umgehen und ob sie damit zufrieden sind und wieder gewonnen wollen. Dann hätten wir theoretisch nochmal eine Chance." Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es am Samstag in Aue.