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·22. Mai 2024

Ligue 1: Das waren die Tops und Flops der Saison 2023/24

Artikelbild:Ligue 1: Das waren die Tops und Flops der Saison 2023/24

Die Saison 2023/24 in der Ligue 1 ist Geschichte. Paris Saint-Germain hat sich den Meistertitel gesichert, was keine große Sensation war. Doch fernab des Titels für den Branchenprimus ist einiges passiert. Es gab positive Überraschungen, gute Transfers und einige Enttäuschungen. Das sind die Tops und Flops der Ligue-1-Saison!

Top: Stade Brest

Klar, PSG hat die Meisterschaft gewonnen, alles super, aber Stade Brest hat sich für die UEFA Champions League qualifiziert und den dritten Platz gesichert! Was Eric Roy und sein Trainerteam auf die Beine stellten, verdient allerhöchste Anerkennung. Brest brannte keine Feuerwerke ab, aber dieses Team war oft in den Köpfen der Gegner, stellte diesen schwierige Aufgaben, schaffte es, vor allem defensiv immer sehr kompakt zu stehen. 34 Gegentore in 34 Spielen sprechen eine klare Sprache, zudem verlor nur PSG seltener als diese Mannschaft.


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Brest hat außerdem kein Starensemble zur Verfügung, sondern einen kleinen, aber feinen Kader mit guten Einzelspielern wie Lilian Brassier, Pierre Lees-Melou oder Romain del Castillo. Letzterer ist auch schon der beste Schütze seines Teams, traf achtmal. Alleine das zeigt, dass diese Mannschaft vor allem von ihrer sehr guten defensiven Ausrichtung lebte. Und das Limit scheint noch nicht erreicht zu sein, es sind durchaus noch Entwicklungsstufen zu erklimmen. Vielleicht ja nächste Saison in der Königsklasse!

Flop: Randal Kolo Muani

Zugegeben, angesichts von elf Scorerpunkten in der Liga mag der Begriff Flop für Randal Kolo Muani vielleicht ein wenig hart gewählt sein, aber schauen wir noch einmal auf den Sommer 2023 zurück: Nach einem sehr guten Jahr in Frankfurt versuchte PSG alles, um den Angreifer wieder zurück nach Frankreich zu holen. Ablösefrei verließ er Nantes ein Jahr zuvor, nun kostete er mit allen Bonuszahlungen mehr als 90 Millionen Euro. Eine fast dreistellige Millionensumme sollte sich auch insofern auszahlen, als dass der Spieler sofort einschlägt. So viel Geld investiert niemand für ein Projekt.

Artikelbild:Ligue 1: Das waren die Tops und Flops der Saison 2023/24

(Photo by MIGUEL MEDINA/AFP via Getty Images)

Die Zahlen zeigen: Ein Erfolg war der Transfer nicht. 26 Spiele absolvierte der Angreifer in der Liga, oftmals aber nur als Teilzeitkraft. Kylian Mbappé überstrahlte offensiv alles, auch Ousmane Dembele hatte, wenn fit, seinen Platz sicher. Kolo Muani konnte die PSG-Offensive nicht deutlich variabler und besser machen, sondern ordnete sich unter. Ja, er zeigte gute Ansätze und auch einige gute Spiele, aber der Volltreffer war er einfach nicht. Deswegen war seine Debütsaison mit PSG in der Ligue 1 enttäuschend.

Top: Pierre Sage

Olympique Lyon war im Herbst drauf und dran, zum Chaosklub Frankreichs zu mutieren. Intern herrschte Unruhe, sportlich wurden keine positiven Schlagzeilen geschrieben. Ende November stand Lyon mit nur einem Sieg aus zwölf Spielen und nur neun Toren auf dem letzten Platz in der Ligue 1. Schon fünf Zähler betrug der Rückstand auf das rettender Ufer. Da hatten die Verantwortlichen eine Idee und machten Pierre Sage zum Cheftrainer.

Das war ein guter Einfall. Denn seit seiner Amtsübernahme lief es besser bei OL. Zunächst musste er das Team Stück für Stück stabilisieren, seine eigenen Ideen implementieren. Aber mit der Zeit setzte die Mannschaft das sehr gut um. Sage fuhr Siege ein, gewann Pokalspiele, Lyon spielte teilweise sehenswert nach vorne und robbte sich in der Tabelle langsam nach oben.

Dass Lyon im Pokalendspiel steht, ist eine gute Leistung. Dass Sage es schaffte, die Mannschaft von Platz 18 bis auf Platz sechs zu führen, ist allerdings wirklich bemerkenswert. In den 22 Ligaspielen mit ihm an der Seitenlinie betrug der Punkteschnitt bei Olympique mehr als zwei Zähler pro Spiel! Das sind gute Voraussetzungen für die neue Saison.

Flop: Der Schluss“spurt“ des FC Lorient

Die Saison 2023/24 war für den FC Lorient von Beginn an nicht einfach. Die Franzosen starteten solide, aber hatten immer wieder kleine Durchhänger. Auch personell war vieles kompliziert. Dennoch stand die Mannschaft in den ersten Saisonwochen über dem Strich, rutschten aber immer tiefer in die Abstiegszone. Zwischenzeitlich gelang es sogar mal, durch einige Spiele mit eingefahrenen Punkten für ein Zwischenhoch zu sorgen. Aber grundsätzliche Probleme blieben. Was sich allerdings ab Spieltag 25 abspielte, ist mit Krise noch unzureichend umschrieben.

Bis zum letzten Spieltag, als Schlusslicht Clermont bezwungen werden konnte, holte der FC Lorient nur einen Punkt aus neun Spielen. Mehr noch: Es waren nicht reihenweise enge Spiele, die verloren gingen. 0:2, 1:4, 1:3: Das waren die Resultate. Nach vorne war Lorient ideenlos, hinten oftmals hilflos. Dass es am Ende im Abstiegskampf doch noch fast für die Relegation reichte, war angesichts dieser Wochen fast schon ein Hohn.

Top: Die „Oldie“-Stürmer Aubameyang, Lacazette und Ben Yedder marschieren durch die Ligue 1

In den letzten Jahren wurde es quasi zum Trend, dass Torjäger auch in gehobenerem Fußballalter noch Leistungsträger sind und zahlreiche Tore erzielen. Karim Benzema, Olivier Giroud, auch Zlatan Ibrahimovic sind hier hervorragende Beispiele. In Frankreich lassen sich aktuell auch gleich drei Spieler finden, auf die das zutrifft. Da wäre einerseits Pierre-Emerick Aubameynag, der zwar etwas an seiner Explosivität eingebüßt hat, aber noch immer ein sehr guter Stürmer ist. 17 Tore und acht Vorlagen sorgten dafür, dass er in der Scorerliste hinter Kylian Mbappé immerhin den zweiten Platz belegte!

Artikelbild:Ligue 1: Das waren die Tops und Flops der Saison 2023/24

(Photo by OLIVIER CHASSIGNOLE/AFP via Getty Images)

Alexandre Lacazette (32) hat sogar noch mehr Tore als Aubameyang erzielt. Die Lebensversicherung von OL traf 19-mal, legte vier Tore auf und war außerdem ein wichtiger Führungsspieler auf dem Feld. Der dritte Name im Bunde ist Wissam Ben Yedder. Bei Vizemeister Monaco nahm er eine wichtige Rolle ein, schoss 16 Treffer und gab sich phasenweise auch mal mit der Jokerrolle zufrieden. Alle drei spielten eine sehr gute Saison und ihr Torhunger ist noch nicht gestillt.

Flop: Die Anstellung von Gennaro Gattuso

Olympique Marseille erlebte ein sehr turbulentes Jahr in der Ligue 1 und ließe sich sicher auch den Flops zuordnen. Ein Move war aber ganz besonders „interessant“, nämlich die Anstellung von Gennaro Gattuso. Kontinuität auf der Trainerbank ist für die Südfranzosen ohnehin ein Fremdwort. Schon vor der Saison gab es im Zeitraum von Februar 2021 bis Juli 2023 gleich fünf Übungsleiter. Diese Saison sollte aber alles stoppen. Marcelino ging als Coach in die Saison, nach mäßigem Start wurde er Ende September aber schon entlassen, natürlich nicht ohne vorherige Unruhe im Klub. Jacques Abardonado übernahm interimsweise, bis ein neuer Trainer gefunden wurde.

Am 27. September startete Gennaro Gattuso die Mission bei OM, zunächst sah man durchaus auch Fortschritte, vor allem im Spiel gegen den Ball. So schnell diese Fortschritte zu erkennen waren, so schnell verschwanden sie aber auch wieder. Das Team wirkte fahrig, hatte keinen klaren Plan, gewann nur fünf von 16 Spielen in der Liga unter dem Italiener. Und das, obwohl die Zielsetzung eigentlich eher die Königsklasse war. Nach einer 0:1-Niederlage in Brest und zu dem Zeitpunkt sieben sieglosen Spielen nacheinander verkündete OM die Trennung im Februar.

(Photo by OLIVIER CHASSIGNOLE/AFP via Getty Images)

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