Leny Yoro: Warum Real Madrid den Transferpoker gegen Man Utd verloren hat | OneFootball

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·18. Juli 2024

Leny Yoro: Warum Real Madrid den Transferpoker gegen Man Utd verloren hat

Artikelbild:Leny Yoro: Warum Real Madrid den Transferpoker gegen Man Utd verloren hat

Trotz des Zögerns von Leny Yoro, der eine Vorliebe für Real Madrid hegt, steht ein Wechsel zu Manchester United kurz bevor. In dieser Woche wurde bekannt, dass der Verteidiger auf die Insel geflogen ist, um dort seinen Medizincheck zu absolvieren und die letzten persönlichen Details zu klären.

Die Bereitschaft von United, die von Lille geforderte Ablösesumme zu zahlen, und Reals Sturheit bezüglich eben jener Ablöseforderung, haben dieses Transferrennen dann doch relativ schnell entschieden.


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Dass Lille Yoro überhaupt gehen lässt, liegt daran, dass der Vertrag des jungen Spielers im nächsten Jahr ausläuft und er für eine Verlängerung nicht bereit ist, da er den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter anstrebt.

Vielleicht war Real zu sehr davon überzeugt, dass er nur an einem Wechsel zu den Madrilenen interessiert sei, so wie es bei Kylian Mbappe in diesem Sommer der Fall war. Die Taktik der Madrilenen bestand darin, abzuwarten und Yoro im Jahr 2025 als ablösefreien Spieler zu holen, was Lille verständlicherweise nicht wollte. Oder den Preis zu drücken und stattdessen in diesem Sommer einen Vertrag unter Marktwert abzuschließen, was Lille verständlicherweise ebenfalls nicht wollte.

United nutzte die Situation aus und machte ein Angebot, das inklusive Boni zwischen 60 und 70 Millionen Euro liegen soll. Lille akzeptierte sofort, doch Yoro zögerte zunächst und hoffte, dass Real sich im Poker bewegen würde. Nachdem Yoro, anscheinend erst am Dienstagabend, entschieden hatte, dass er doch an einem Wechsel zu ManUtd interessiert ist, saß er bereits am nächsten Morgen im Flugzeug nach England.

Fabrizio Romano berichtet, dass Real über diese Entwicklung informiert wurde. Aber, ob überraschend oder nicht, es hat ihre Haltung nicht geändert. Abgesehen davon, dass man das Jahr 2025 abwarten wollte, um die Ablöse zu kassieren, war der Klub in diesem Jahr offenbar höchstens bereit, 25 Millionen Euro zu zahlen, also knapp ein Drittel dessen, was Lille jetzt bekommen wird. Es liegt auf der Hand, warum die Franzosen bereit waren, das Angebot von United anzunehmen, und warum sie wollten, dass auch Yoro zustimmt.

Für Madrid war die Verpflichtung von Mbappe aufgrund eines neunstelligen Handgelds in seinem Vertrag nicht ganz so kostenlos, wie man denken mag. Die Ablösesumme für Endrick von Palmeiras beginnt bei 35 Millionen Euro und könnte bis zu 60 Millionen Euro betragen. Es ist auch erst ein Jahr her, dass Jude Bellingham für ein Gesamtpaket von 134 Millionen Euro von Borussia Dortmund kam. Man kann also davon ausgehen, dass im Bernabeu nicht unendlich viel Geld zur Verfügung steht.

Der Klub hat in letzter Zeit nur selten etwas für Innenverteidiger ausgegeben, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist. Eder Militao wurde 2019 für 50 Millionen Euro aus Porto geholt, aber sein Transfer ist das einzige Mal seit 2011, dass Real für einen Innenverteidiger viel Geld bezahlt hat.

Ein Grund dafür ist die lange Karriere von Sergio Ramos, der 2005 verpflichtet wurde und 16 Jahre lang bei Real spielte. Raphael Varane, der letzte Innenverteidiger vor Militao, der eine höhere Ablöse kostete, war ebenfalls zehn Jahre lang dabei. Real hat auch den Markt der ablösefreien Spieler geschickt genutzt und sowohl Antonio Rüdiger als auch David Alaba auf diese Weise an Land gezogen.

Nacho Fernandez ist ein Eigengewächs, so dass der Verein im Grunde niemanden mehr gebraucht hat.

Da der 34-jährige Nacho in diesem Sommer in die saudische Pro League wechselte, war es Yoro, den der Champions-League-Sieger für die Innenverteidigung haben wollte. Diese vierte Rolle im Abwehrzentrum wird nun wahrscheinlich Jesus Vallejo übernehmen, der von einer weiteren Leihe zurückkehrt, obwohl ein möglicher Verletzungsrückschlag bei Alaba ein Problem darstellt. Der Mittelfeldspieler Aurelien Tchouameni sprang im Notfall in der Abwehr ein.

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