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·11. Oktober 2024

Lena Lattwein: "Jedes Spiel gegen den FC Bayern ist ein Prestigeduell"

Artikelbild: Lena Lattwein: "Jedes Spiel gegen den FC Bayern ist ein Prestigeduell"

Es ist wieder Zeit für den Klassiker in der Google Pixel Frauen-Bundesliga: Der VfL Wolfsburg empfängt am Samstag (ab 17.45 Uhr, live auf MagentaSport, bei DAZN und in der ARD) als Tabellenvierter den Spitzenreiter FC Bayern München. Im DFB.de-Interview spricht Wolfsburgs Lena Lattwein über die Ausgangslage vor der Partie und den wechselhaften Saisonstart des VfL. Und die 24 Jahre alte Nationalspielerin schaut auch noch einmal auf das 0:1 in der Champions League bei der AS Rom zurück.

DFB.de: Lena Lattwein, mit welchen Gefühlen treten Sie nach dem 0:1 zuletzt in der Champions League bei der AS Rom nun gegen den FC Bayern München an?


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Lena Lattwein: So akut nach dem Spiel überwogen natürlich gerade die negativen Emotionen über die Niederlage. Da war deutlich mehr drin in Rom. Aber wir können es uns nicht leisten, zu lange darauf zurückzublicken. Seit Donnerstag steht das Duell gegen Bayern im Fokus.

DFB.de: Wie ordnen Sie die Ausgangslage vor dem Duell ein?

Lattwein: Die tabellarische Ausgangslage ist eindeutig. Mit fünf Punkten Vorsprung geht Bayern als Favorit ins Spiel.

DFB.de: Die Münchnerinnen haben sich bisher noch keinen Ausrutscher geleistet. Ist der FC Bayern nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr auch in dieser Saison das Maß aller Dinge?

Lattwein: Der FC Bayern hat bisher - zumindest was die Ergebnisse betrifft - sehr überzeugt. Aber es sind noch nicht einmal ein Viertel der Spiele absolviert. Von daher finde ich es momentan noch zu früh, das zu beurteilen.

DFB.de: Wie wichtig ist das Duell für Sie - auch um zeigen, dass sie weiterhin auf Augenhöhe mit dem FC Bayern sind?

Lattwein: Jedes Spiel gegen den FC Bayern ist ein Prestigeduell. Mit einem Sieg würde der Vorsprung auf zwei Punkte schrumpfen.

DFB.de: Man kann bisher den Eindruck gewinnen, dass ihre Leistungen sehr schwankend sind. Täuscht dieses Bild oder teilen Sie diese Meinung?

Lattwein: Dem kann ich leider nicht widersprechen. Wir haben sehr überzeugende Spiele mit entsprechend hohen Ergebnissen absolviert. Dann gab es Spiele, in denen wir den Gegner dominiert, aber zu einfach Gegentore bekommen und uns selbst nicht mit dem Torerfolg belohnt haben. Und dann haben wir auch Spiele gehabt, in denen wir kollektiv unter unserem Niveau aufgetreten sind.

DFB.de: Woran liegen diese Leistungsschwankungen aus Ihrer Wahrnehmung?

Lattwein: Da kommen verschiedene Faktoren zusammen, unter anderem spielen folgende zwei Punkte eine Rolle: Es gab im Sommer viele personelle Veränderungen im Kader und im Trainerteam. Wichtige Spielerinnen haben den VfL verlassen, die Mannschaft muss sich neu finden. Hinzu kam die späte Rückkehr der Olympiateilnehmerinnen, was diesen Findungsprozess dann natürlich verzögert hat.

DFB.de: In den vergangenen Jahren gab es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga oft nur die Frage, ob Wolfsburg oder München den Titel gewinnt. In dieser Saison scheint die Spitzengruppe gewachsen zu sein. Macht das den Frauenfußball in Deutschland noch interessanter?

Lattwein: Man hat in den ersten fünf Spielen gemerkt, dass kein einziger Gegner in der Bundesliga unterschätzt werden darf. Vermeintlich schwächere Mannschaften, die sich zuletzt in der unteren Tabellenhälfte aufgehalten haben, treten sehr selbstbewusst auf, aggressiv gegen den Ball, mutig mit dem Ball. So ergeben sich enge Spiele und enge Ergebnisse. Das wollen die Zuschauer sehen, das macht den Frauenfußball in Deutschland interessanter.

DFB.de: Wie schauen Sie heute mit etwas Abstand auf das Duell in Rom in der Champions League zurück?

Lattwein: In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Zug zum Tor entwickelt, konnten das spielerische Übergewicht nicht in Torgefahr umwandeln. Das gelang uns in der zweiten Hälfte besser. Wir haben Rom in vielen Phasen dominiert, hatten sehr viele Abschlüsse und Torchancen, uns gelang allerdings kein Treffer. Am Ende ist es sehr unglücklich, durch einen Handelfmeter 0:1 zu verlieren.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Chancen aufs Weiterkommen in einer Gruppe mit AS Rom, Olympique Lyon und Galatasaray Istanbul ein?

Lattwein: Es ist eine starke Gruppe, aber ein Weiterkommen nicht unmöglich. Das ist unser absolutes Ziel.

DFB.de: Die vergangene Saison war für Sie persönlich wegen Knieproblemen und einer Operation schwierig. Wie geht es Ihnen heute?

Lattwein: Ich bin völlig schmerzfrei und mein Knie macht keine Probleme mehr. Durch die Verletzungspause habe ich ein anderes Bewusstsein dafür bekommen, wie sehr mir der Fußball Freude bereitet und ich genieße es in vollen Zügen, auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Wie wichtig ist es Ihnen, möglichst kurzfristig auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft zu schaffen?

Lattwein: Es ist immer schön, bei der Nationalmannschaft zu sein. Eine Nominierung sah und sehe ich als Wertschätzung für erbrachte gute Leistungen.

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