Laut Daten: Die besten Frauenfußball-Teams der Welt und in Deutschland | OneFootball

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·10. Oktober 2024

Laut Daten: Die besten Frauenfußball-Teams der Welt und in Deutschland

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Wer ist das beste Team der Welt? Und ist die englische oder amerikanische Liga jetzt stärker? Das sind Fragen, die unter Fans gerne debattiert werden - und die eine, korrekte Lösung gibt es nicht. Zudem sehr viele Faktoren in die Frage hereinspielen, wer jetzt gerade, in diesem Moment, tatsächlich am besten ist: Verletzungen, die Form, die taktische Aufstellung, die Belastung durch viele Spiele und noch mehr. Und selbst wenn ein Team eigentlich als stärker eingeschätzt wird, kann während der 90 Minuten auf dem Rasen immer noch alles passieren.

Trotzdem ist es spannend, sich Szenarien vorzustellen, wie: Wie würde sich wohl Eintracht Frankfurt in der spanischen Liga schlagen? Und wären die Teams der amerikanischen Liga NWSL Titelkandidaten in der europäischen Champions League?


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Neues Datenmodell: Powerranking von The Analyst jetzt auch für Frauenfußball

Auf diese Fragen gibt es weiterhin keine definitive Antwort, aber immerhin einen weiteren Anhaltspunkt. Seit Ende September hat die Fußball-Datenplattform The Analyst nämlich zum ersten Mal ein Power-Ranking für den Frauenfußball. Das Ranking wird regelmäßig, nach jedem Spiel, aktualisiert.

Es handelt sich dabei nicht, wie bei den meisten Powerrankings, um eine subjektive Einschätzung der Stärke der Teams. Stattdessen liegt dem Ranking ein riesiges Datenmodell zugrunde. Das beste Team im Datensatz bekommt 100 Punkte, das schlechteste 0. Berechnet wird die Punktezahl durch das Elo-Verfahren. Das ist auch aus dem Schach bekannt.

Das Prinzip ist simpel: Jedes Team hat eine Punktzahl, die sich mit jedem Spiel ändert. Wer gegen einen Gegner mit deutlich niedrigerer Punktzahl den Kürzeren zieht, wird viele Elo-Punkte verlieren. Der Gegner gewinnt dann die gleiche Anzahl an Punkten dazu. Gleichzeitig haben auch die Ligen, die Länder und der Kontinent ein eigenes Elo-Rating, um die Stärke verschiedener Ligen zu berücksichtigen.

In dem Power-Ranking von The Analyst (hier zu finden) spielen also die Qualität des Kaders oder die Taktik keine Rolle: Nur die Ergebnisse zählen. Dementsprechend sollte das Rating als Momentaufnahme der aktuellen Form jedes Teams verstanden werden. Trotzdem zeigen sich einige interessante Muster.

Die Top 10 der Welt laut dem Powerranking von The Analyst

In den Top 10 sind einige interessante Muster zu erkennen. Zunächst einmal sind die üblichen Verdächtigen ganz oben mit dabei. Das beste Team der Welt im Frauenfußball ist laut dem Powerranking von The Analyst der FC Barcelona, gefolgt von Chelsea und Lyon, die auch die Favoriten für den Gewinn der diesjährigen Champions League sind.

Die englische Liga stellt gleich drei Teams unter den besten Sechs und hat damit in der Spitze die höchste Qualität. Aber auch Bayern und Wolfsburg sind gut dabei. Laut dem Powerranking sind die europäischen Teams auf Topniveau stärker als die amerikanischen.

US-amerikanische Liga NWSL am ausgeglichensten

In der Breite sieht das aber anders aus: Insgesamt wird die amerikanische Liga klar als die beste bewertet. In den Top 20 finden sich sieben Teams aus der NWSL, von den europäischen Ligen sind es höchstens vier (England).

Das niedrigste Ranking von den amerikanischen Teams haben die Tabellenletzten Houston Dash, aber sie stehen immer noch auf Rang 33 weltweit - und damit auf ähnlichem Niveau wie das fünftbeste Team in England, Liverpool (Rang 35), und nur wenig schlechter als das drittbeste Team in Deutschland, Eintracht Frankfurt (Rang 26).

Die amerikanische Liga ist damit mit Abstand am ausgeglichensten, danach folgt England. In allen anderen europäischen Ligen ist der Abstand beträchtlich: Mindestens drei Teams jeweils aus Deutschland, Frankreich, Spanien oder Italien sind nicht in der Top 100 weltweit. Die Abstände in den Ligen hat der Analyst Daniel Dinsdale im August visualisiert:

Die spanische Liga, die als einzige 16 Teams hat, ist sehr unausgeglichen: Sie stellt sowohl das beste als auch das schlechteste. Barcelona liegt mit einem extremen Abstand vor dem Rest der Liga - wegen dieser Ungleichheit forderte Ballon-d'Or-Gewinnerin Aitana Bonmatí neulich, die Liga zu verkleinern. In der NWSL sind die Abstände marginal, in Frankreich schwebt Lyon über allen, auch deutlich über dem Dauerrivalen PSG.

Für das Ranking der Frauen-Bundesliga lohnt sich ein genauerer Blick: Wie stehen nicht nur Bayern und Wolfsburg, sondern auch Essen oder Bremen im internationalen Vergleich da?

Laut dem Datenmodell hat es Eintracht Frankfurt recht gut geschafft, sich vom Rest der Frauen-Bundesliga abzusetzen und sich als Teil der Top 3 zu etablieren. Das könnte aber auch vorrangig der Tatsache geschuldet sein, dass die TSG Hoffenheim einen schlechten Saisonstart hingelegt hat.

Wie das Ergebnis zustande gekommen ist, interessiert das Modell dagegen nicht: Fünfmal Aluminium getroffen, Pech mit den Schiedsrichterleistungen gehabt und unglücklich mit 0:1 verloren? Das würde logischerweise nicht weniger Punkte kosten, als wenn das gleiche Team mit sehr viel Glück nur 0:1 verliert.

Dennoch ist das Ergebnis nicht uninteressant - vor allem, dass der 1. FC Köln auf dem letzten Platz im Ranking liegt, und nicht einer der Aufsteiger Jena oder Potsdam, die in der Tabelle schlechter dastehen als Köln.

Bei dem Datenmodell lässt sich auch ein Team mit seinen Nachbarn im globalen Ranking vergleichen. Die SGS Essen ist demnach ähnlich stark wie der Meister der tschechischen Liga, Slavia Praha, wie der englische Tabellenzehnte Leicester City oder der brasilianische Copa-Libertadores-Finalist Palmeiras Sao Paulo.

Das Modell bestätigt einige der gängigen Binsenweisheiten, die gerne einfach so dahergesagt werden: Dass die englische Liga die restlichen Spielklassen vom Kontinent abgehängt hat, oder dass die amerikanische Liga am ausgeglichensten ist. Ob das Ranking tatsächlich passend ist, ist aber schwer zu prüfen - schließlich ist es unwahrscheinlich, dass die SGS Essen in den nächsten Monaten nach Brasilien fliegt, um sich in Sao Paulo mit Palmeiras zu messen.

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