Lars Stindl: Sein Telefon schellt jetzt nur noch privat | OneFootball

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·28. März 2024

Lars Stindl: Sein Telefon schellt jetzt nur noch privat

Artikelbild:Lars Stindl: Sein Telefon schellt jetzt nur noch privat

„In Kopenhagen schellt das Telefon“ – ein Ausruf voller Elan, Glücksgefühle und Liebe für den Verein. Und einer, bei dem jedem 96iger sein Name in die Gedanken schießt: Lars Stindl. Heute hat der 35-Jährige, der aktuell im Dienste seines Ausbildungsvereins Karlsruhe unterwegs ist, sein Karriereende bekannt gegeben. Einer der großen Euro-Helden verlässt die Bühne.

Es gibt Spieler, von denen erhofft man sich eine ewige Karriere und eine Omnipräsenz im deutschen Fußball. Weil sie sportlich brillant aufspielen und charakterlich zu den stärksten im Fußballgeschäft gehören. Zweifelsohne gehört Lars Stindl dazu. Nach insgesamt 597 Spielen hat der Telefonmann heute seine Karriereende bekannt gegeben – im Sommer ist Schluss. Am vorletzten Spieltag trifft er mit Hannover 96 auf den Verein, den er über Jahre hinweg geprägt hat.

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Im späteren Verlauf seiner 96-Laufbahn gab Lars Stindl als Kapitän den Takt an.


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Im Dress der Roten absolvierte der Mittelfeldspieler 131 Bundesligapartien und 22 Spiele in der Europa League. Schon als er im Sommer 2010 aus Karlsruhe an den Maschsee wechselte war schnell klar: Der kann was! In seiner ersten Spielzeit, als 21-Jähriger, entwickelte er sich direkt zum unumstrittenen Stammspieler und wurde zum entscheidenden Faktor in der Raute. Zusammen mit Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue hinterließ er viel Kleinholz. Unter anderem der FC Bayern München (3:1, 05. März 2011) bekam die volle Wucht des Trios zu spüren. Es war kein Wunder, dass Hannover 96 in jener Saison lange Zeit um die Champions League buhlte – am Ende zog man auf einem bärenstarken vierten Tabellenplatz in die Europa League ein.

Wer bei diesen Zeilen keine Gänsehaut bekommt, hat nie in 96-Bettwäsche geschlafen. Die Teilnahme am internationalen Geschäft ist zu großen Teilen auf Lars Stindl zurückzuführen. Und es kam noch besser: In der folgenden Spielzeit bestätigt er seine starke Form, Hannover 96 wird siebter und bucht erneut das Ticket nach Europa. Die goldene Generation war geboren!

In der EL-Spielzeit 2011/12 also das große internationale Comeback der alten Messestadt – und was für eins. In der Gruppe B setzt man sich hinter Standard Lüttich durch, der entscheidende Zweikampf mit dem FC Kopenhagen wird zur Sternstunde von Lars Stindl: Am vorletzten Gruppenspieltag gastieren die Niedersachsen in der dänischen Hauptstadt – Lars Stindl lässt das Telefon klingeln und versetzt 12.000 mitgereiste Hannoveraner in einen Ausnahmezustand. Wir schreiben die 74. Spielminute: Sofian Chahed spielt von hinten rechts einen langen Chip-Ball zu Stindl, dieser pflückt ihn mit der Brust herunter, überspielt einen Gegenspieler und haut das Leder volley in die Maschen! Ein absolutes Highlight in der jüngeren Vereinsgeschichte! Stindl besorgt den 2:1-Endstand und sichert Hannover 96 die zweite Runde.

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Doch damit noch nicht genug – den FC Brügge (3:1) und Standard Lüttich (6:2) ereilen in der K.O-Phase ein ähnliches Schicksaal. Erst im Viertelfinale ist gegen den späteren Sieger Atlético Madrid Schluss. Doch wie bereits erwähnt haben unsere Jungs so viel Gefallen am Jetset-Leben gefunden, dass sie unter der Regie von Mittelfeldmotor Lars Stindl in der darauffolgenden Spielzeit erneut das Ticket lösen – zumindest indirekt. Der siebte Platz in der Liga ist gleichbedeutend mit der Teilnahme an den Europa League-Qualifikationsspielen. Hier setzen sich die Landeshauptstädter souverän gegen den irischen Vertreter St. Patrick`s Athletic (3:0; 2:0) und Slask Wroclaw (5:3; 5:1) durch. Die anschließende Gruppenphase übersteht man ohne eine einzige Niederlage und qualifiziert sich als Tabellenerster für die Zwischenrunde. Hier scheiterte man an Anzhi Makhachkala aus Russland – damals noch mit Superstar Samuel Eto’o.

Um die Beziehung zwischen Lars Stindl und Hannover 96 vollständig zu rekapitulieren, bräuchte es Jahre. Unser ehemaliger Kapitän hat es im Vorfeld der diesjährigen Hinrundenpartie daher knackig auf den Punkt gebracht.

„Ich verbinde mit Hannover viele schöne Erinnerungen“ – Lars Stindl

Nach fünf Jahren zog es Stindl im Sommer 2015 nach Gladbach, wo er an sein bekanntes Niveau anknüpfte und zum Nationalspieler aufstieg. Im letzten Transfersommer dann der Schritt zurück zu seinem Jugendverein – ein feiner Zug a la Marcel Halstenberg. Wir freuen uns auf ein letztes Widersehen auf dem Platz – in den 96-Herzen ist den Platz ohnehin sicher.

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