MillernTon
·3. März 2025
Lage am Millerntor – 03. März 2025
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·3. März 2025
Der FC St. Pauli verliert gegen Dortmund, drumherum scheint der Baum zu brennen. Die 1. Frauen verliert auch, die U23 hingegen gewinnt. Die Lage am Montag.
Wir haben gegen einen – zuletzt zwar leicht kriselnden, aber immer noch – Champions League Achtelfinalteilnehmer mit 0:2 verloren.Kein Beinbruch, sollte man meinen. Liest man hingegen (auch bei uns) die Kommentare, erhält man in Teilen den Eindruck, dass bis auf den Busfahrer schon wieder alle gehen sollten. Woher diese Erwartungshaltung nach so vielen Jahren 2. Liga und angesichts der komplett unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten kommt, entzieht sich meinem Verständnis. In jedem Fall können wir uns zukünftiges Amüsement über die Kommentarspalten beim Nachbarn klemmen, wenn wir selbst so unsouverän agieren.
Das angeführte Argument, das Budget sei doch egal dabei, ob man den Ball auf das Tor bekommt oder nicht, kann ich ehrlicherweise auch nicht nachvollziehen – denn natürlich ist das Budget (und damit die Ligazughörigkeit, die Kaderqualität und vieles mehr) dafür relevant. Nicht, weil in dem Moment eines Schusses oder Passes der Spieler im Kopf den Saisonetat des FCSP hinterfragt, sondern weil natürlich auch beim Gegner eine deutlich höhere Qualität vorhanden ist, als beispielsweise eine Liga drunter. Gegnerdruck bei Passspiel und Abschluss ist natürlich ein relevanter Faktor – oder warum kommen beispielsweise Jackson Irvines Kopfbälle dieses Jahr nicht mehr so gut aufs Tor? Sonst wäre ja jeder gute Kreisklassenstürmer auch automatisch in der Bundesliga erfolgreich.Klar auch: Kritik ist erlaubt. Aber so ein ganz klein bisschen in der Sache und im besten Fall noch konstruktiv sollte sie schon sein.
Unabhängig davon ist es natürlich nerviger Scheiß, wenn man gut spielt und sich dafür nicht belohnt, völlig klar. Wenn ich aber (sinngemäße) Beiträge wie „Es fehlt ein Stürmer, vielleicht ist es Zeit, den Trainer zu wechseln!“ (Facebook) lese, frage ich mich ernsthaft, auf welcher inhaltlichen Grundlage man da noch groß diskutieren soll. Lasse ich also besser, verlinke Tims Spielbericht und mache mit dem Rest weiter. Nächsten Samstag spielen wir beim VfL Wolfsburg.
Zwei Szenen sorgten für erhöhten Diskussionsbedarf:Zum einen ein eventueller Elfmeter für den FC St. Pauli, als Bensebaini im Strafraum Weißhaupt zu Fall bringt (33.), zum anderen ein eventuelles Foul von Guirassy an Nemeth vor dem 0:1 (49.).Machen wir es kurz: Beide Situationen kann man ganz sicher pfeifen. Die Elfmeterszene spielte sich deutlich außerhalb des Blickfeldes von Stieler ab, hier hätte er also Hilfe von seinem Assistenten bekommen müssen, der aber wahrscheinlich auch mit dem Fokus bei der Abseitslinie und nicht im Detail auf dem zudem für ihn recht weit entfernten Zweikampf war. Der Elfmeter wäre aber aus meiner Sicht bestimmt zustande gekommen, wenn der Ball in die Mitte gekommen wäre – dann aber über einen Eingriff des VAR. (Und ja, regeltechnisch ist die Ballnähe irrelevant, auch klar.)So aber bleibt in beiden Fällen die Frage, ob es eine „klare Fehlentscheidung“ war und der VAR hätte einschreiten müssen. Im Sinne einer hohen Eingriffsschwelle kann ich hier mitgehen, beide Entscheidungen so stehen zu lassen. Subjektiv bleibt natürlich dass Gefühl, dass der FCSP hier regelmäßiger benachteiligt wird, auch klar.
Was in jedem Fall schön war: Die Südkurve beim Einlaufen. Old School Kassenrollen- / Luftschlangen- / Konfetti-Inferno, dazu ein bisschen bunter Rauch und ein umfassendes Fahnenmeer. Wunderschön.Auch die „Januar, Februar, Arschloch, April“-Tapete auf der Gegengeraden (zu sehen in den Fotos von Gröni) erfreute mich.
Schön! // (c) Stefan Groenveld
Sachliche Schilderung: Das Urteil der Spielwertung für den VfL Bochum ist auch beim DFB-Bundesgericht bestätigt worden. Der Einspruch von Holstein Kiel und dem FC St. Pauli wurde bereits vorab als unzulässig verworfen. Der FC St. Pauli prüft weitere Schritte, Unions Dirk Zingler schäumt ohnehin und hat den Gang zum Ständigen Schiedsgericht bereits angekündigt.
Persönliche Meinung: Für mich ist das alles so in Ordnung. Als juristischer Volllaie erschloss sich mir die Beteiligung von Kiel und St. Pauli am Verfahren eh nicht, lediglich aufgrund der arroganten Art von Bochums Anwalt Schickhardt hätte ich mich gefreut, wenn hier anders entschieden worden wäre – die Wut von Zingler gleicht das auf der emotionalen Schiene aber locker wieder aus. In der Sache war die Wertung für Bochum für mich ohnehin immer klar und auch relativ alternativlos. Die Sichtweise, das Spiel wäre doch mit dem Nicht-Angriffspakt ordnungsgemäß beendet worden, vergisst die Tatsache, dass Bochum nicht weiterspielen wollte und dies nur unter ausdrücklichem und beim Schiedsrichter hinterlegten Protest und für die Sicherheitslage tat. Auch die „Dann stell ich mich demnächst mit ’nem HSV-Schal in deren Heimkurve und sorge für ’nen Spielabbruch“-Vergleiche treffen zwar mein Humorzentrum, verkennen aber die Realität in Fankurven, die Treffgenauigkeit von Fußballfans und vor allem die persönlichen finanziellen Folgen, wenn es denn doch mal „erfolgreich“ sein sollte.Also: Abhaken, weitermachen. Es bleibt bei der einfachen Regel: Schmeißt keine Gegenstände.
Der VfB Stuttgart eröffnete den Spieltag gegen Bayern München, am 125. Geburtstag des FCB. Der VfB ging durch einen schönen Distanzschuss von Angelo Stiller in Führung, musste aber kurz vor der Pause durch Olise den Ausgleich kassieren – laut VAR und kalibrierter Linie knapp kein Abseits. Ein Ballverlust nach kurz ausgeführtem Abstoß sorgte dann für den Rückstand und ein Ballverlust von Vagnoman in der Nachspielzeit für den 1:3 (1:1)-Endstand. // Sportschau-Highlights
Knapp an einem historischen Spieltag vorbei: Noch nie gab es neun Auswärtssiege. Zum zweiten Mal gab es nun immerhin acht. Am 6. Spieltag der Saison 19/20 holte der #bvb den einen Heimpunkt gegen den #svw, jetzt ist es der #fca gegen den #scf gewesen.— Marcus Bark (@artus69.bsky.social) 2025-03-02T18:23:25.270Z
So richtig erfolgreich war das Wochenende für den FCSP nicht, vorsichtig formuliert. Aufgrund der Niederlagen von Bochum und Heidenheim hält sich alles aber weiterhin im Rahmen und es sind vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und fünf auf den direkten Abstiegsplatz.Noch zehn Spieltage.
0:2 hieß es nicht nur Samstag am Millerntor, sondern auch am Sonntag in der Feldarena. Gegen Holstein Kiel gab es nach dem Auswärtssieg in der Hinrunde jetzt eine Heimniederlage. Mehr dazu dann im Bericht des Teams. // Instagram
Gestern hat es dann endlich geklappt: Im dritten Anlauf konnte ein Ligaspiel der U23 in 2025 dann auch erstmals ausgetragen werden. Auf ramponiertem aber bespielbaren Rasen in Norderstedt kam es zum Spiel gegen den Tabellendritten, Kickers Emden. 300 Zuschauende offiziell, die Gäste begleitet von etwa 100 Fans, davon etwa 25 in der Kurve hinterm Tor, u.a. mit dem für viel Begeisterung sorgenden Banner „Schlachter – Emden“ in Frakturschrift. Hinweise dazu, ob es sich um einen Fanclub, einen Stadteil, die Freunde der 3. Halbzeit oder lediglich eine geschickte Werbung der ostfriesischen Fleischerei-Innung handelt, nehme ich gerne in den Kommentaren entgegen.
Sportlich gab es ein sehr intensives Spiel, welches nicht gerade mit einer Vielzahl von Torchancen aufwarten konnte. Am Ende reichte ein langer Ball (52.), den Romeo Aigbekaen per Kopf in den Lauf von Theo Schröder verlängerte, der mit etwas Glück am Torwart vorbeikam und so den einzigen Treffer des Tages erzielte. 1:0 (0:0), wieder etwas Luft im Abstiegskampf.
Bestimmt auch ein gutes „Such den Ball“-Foto, hier ist er allerdings zu hoch in der Luft. // (c) Andreas Tolksdorf
Wer übrigens dachte, die Entscheidung von Teutonia Ottensen, keine Lizenz für die kommende Saison zu beantragen, würde zu einem Aufgeben des Teams führen: Weit gefehlt, bei Holstein Kiel gab es einen 1:0-Auswärtssieg.
Die U19 konnte gegen FC Hennef 05 mit 4:0 (1:0) einen deutlichen Sieg einfahren. Nach dem Führungstreffer von Toralf Hense (39.), dauerte es aber bis in die Schlussphase, ehe Max Stüven (74.), Ediz Eroglu (78.) und Marco Zander (86.) für klare Verhältnisse sorgten.
Bereits am Samstag hatte die U17 mit 4:2 (1:2) gegen USC Paloma gewonnen, die Tore erzielten Taylan Dilerim (8.), Paul Schultz (53.), Ajdin Ibrahimovic (63.) und Wissou Kaba (78.).
Wichtiger Sieg für die 1. Frauen: Gegen den AMTV Hamburg gab es am Sonntag ein 22:15 (13:9). Damit konnte man zumindest nach Pluspunkten schon mal wieder zu einem Nicht-Abstiegsplatz aufschließen.
Eine knappe 28:29 (13:14)-Niederlage gab es hingegen für die 1. Männer gegen den Tabellendritten, MTV Lübeck. Damit bleibt es vorerst beim vorletzten Tabellenplatz.
In der Diskussion um „Das Herz von St. Pauli“ hatte das Abendblatt mit Christoph Nagel ein Vorstandsmitglied des FC St. Pauli-Museums im Podcast zu Gast, der die Diskussion gewohnt wortgewandt zurück zur Sache führte. Auch das als Kritik geäußerte Unterschätzen der Tragweite der Diskussion nahm er auf. // Text (€) / Podcast
Wenn ein Kanal mit über einer halben Million Abonnent*innen ein Video über deinen Verein veröffentlicht, dann schaust du es dir an. So will es das Gesetz.Okay, als St. Pauli-Fan erfährt man in den zehn Minuten nicht viel Neues – aber aktuell ist es vielleicht mal wieder ganz gut, daran zu erinnern, wie der Verein durch seine Fans so wurde, wie er jetzt ist. Interviewpartner neben zahlreichen Fans waren unter anderem Sven Brux, Benjamin Adrion und Oladapo Afolayan. // YouTube
Ich bin da ganz ehrlich: Wenn man einen solchen Knallersong wie „Tage voller Sonne“ hat, ist es mir ein absolutes Rätsel, wie man nach einer neuen Stadionhymne überhaupt suchen kann. Ernsthaft. Keine Ironie. Ich meine das komplett ernst. Bester Song überhaupt. Ich würde den einfach ab 30 Minuten vor Anpfiff fünfmal spielen.(Okay, „ESV Blau-Weiß Bremen“ spielt in einer ähnlichen Liga, aber eben nur musikalisch, nicht der Verein, daher außer Wertung.)Aber gut, es ist ja wie es ist, also hat die Südkurve dem FC Bayern zum Geburtstag eine neue Stadionhymne geschenkt. Angekündigt und erklärt hatte dies der Verein selbst bereits im Dezember. // YouTube
Herrlich verrückt, diese Kultliga.Platz 1 aktuell 42 Punkte, Platz 5 mit 41 Punkten. Fantastisch.Und der April kommt noch…
Auch hier rutscht man oben wieder etwas enger zusammen, nachdem das zwischendurch schon enteilt scheinende Energie Cottbus mit Sympathie-Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz hintereinander gegen die Abstiegskandidaten VfB Stuttgart II und VfL Osnabrück verlor.Angesichts von Dresden und Cottbus auf den Aufstiegsrängen und Bielefeld hinter Saarbrücken in Lauerposition, ist es aber weiterhin absolut nicht erstrebenswert für uns, sich der 2. Liga wieder anzunähern. Nur für’s Protokoll…
Und damit einen schönen Montag! // Instagram
Forza St. Pauli!// Maik
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