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·9. Januar 2023
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·9. Januar 2023
1:0 gewann der FC Barcelona am Sonntagabend des 16. La-Liga-Spieltags bei Atlético Madrid. Die Akteure in der Einzelkritik.
Über weite Teile war es keine ansehnliche Partie. Barcelona gehörte das Gros des Spiels. In Minute 22 setzten sie dieses gewinnbringend um. Pedri dribbelte sich über den linken Flügel nach innen. Am Strafraum angekommen, behauptete Gavi den Ball robust gegen Reinildo und hatte die Übersicht für den rechts freien Ousmane Dembélé, der flach ins lange Eck einschob. Im Anschluss verlor Barcelona an Dominanz, wurde in Ballbesitz fahriger und unpräziser, sodass Atlético in der Viertelstunde vor und nach der Pause Druckphasen aufziehen konnte. Zum Ausgleich kamen sie jedoch nicht.
Der Frust darüber brach sich in Minute 92 Bahn. Abseits des Geschehens lieferten sich Stefan Savić und der eingewechselte Ferran Torres einen Ringkampf. José Luis Munuera Montero stellte beide vom Platz. Drei Minuten später spielte Ángel Correa in den Fünfmeterraum zu Griezmann. Marc-André ter Stegen war bereits geschlagen. Ronald Araújo rettete auf der Linie. Er rettete Barcelona den Sieg – und den Drei-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze, nachdem Real Madrid vergangenen Samstag Villarreal auswärts 1:2 unterlag. Die Einzelkritik zum Spiel.
Jan Oblak: Hatte gegen Barcelona bereits ereignisreichere Tage. Parierte zweimal im Eins-gegen-Eins gegen Pedri (25′) sowie Ousmane Dembélé (63′) und hielt die Seinen dadurch im Spiel. Note: 3,0.
Nahuel Molina: Der Weltmeister wusste vor allem während Atléticos Druckphasen zu überzeugen, als er die Großchancen von José Giménez (34′) oder Antoine Griezmann (55′) einleitete. Zudem solide in der Defensivbewegung. Note: 2,5.
Stefan Savić: Eigentlich eine solide Partie des routinierten Innenverteidigers. Wie sie für ihn endete, steht ein Stück weit symptomatisch für das Atlético Madrid dieser Tage. Früher gingen die Ringeinlagen vom Gegner aus, der frustriert darüber war, dass ihm gegen Atléticos Defensive nichts gelingen wollte. Nun ist es genau umgekehrt. Note: 3,5.
José Giménez: Ein Spiel mit Licht und Schatten. In Minute 25 hätte er Pedri beinahe das 0:2 aufgelegt, neun Minuten später beinahe den Ausgleich erzielt. Note: 3,5.
Reinildo: Entschärfte in Minute 73 nach Flanke von Pedri eine potentielle Großchance. Verlor vor dem Treffer allerdings den Zweikampf mit Gavi, wodurch Dembélé rechts im Strafraum frei zum Abschluss kam. Molina auf der gegenüberliegenden Seite lieferte insgesamt das überzeugendere Spiel. Note: 3,5.
Marcos Llorente: Wie gewohnt unermüdlicher Antreiber der Gastgeber, diesmal auf dem rechten Flügel. Zeigte viele gute Aktionen, denen aber zu oft die letzte Überzeugung fehlte. Entweder von ihm – oder seinen Teamkollegen. Note: 3,0.
MADRID, SPAIN – JANUARY 08: Pablo Barrios of Atletico Madrid battles for possession with Pedri and Alejandro Balde of FC Barcelona during the LaLiga Santander match between Atletico de Madrid and FC Barcelona at Civitas Metropolitano Stadium on January 08, 2023 in Madrid, Spain. (Photo by Angel Martinez/Getty Images)
Koke: Der Kapitän enttäuschte nicht, lieferte im Mittelfeld eine mehr als solide Partie ab. Nach sechs Minuten leitete er eine gute Torchance für seinen Nebenmann Pablo Barrios ein. Note: 2,5.
Pablo Barrios: Einer der größten Lichtblicke Atléticos in einem Kader, der auf ein Durchschnittsalter von 28,2 Jahren kommt. Der 19-Jährige konnte sich bereits in der Copa mit Treffern bei CD Arenteiro und Real Oviedo empfehlen. Es spricht für Diego Simeone, dass er ihm in diesem Spiel das Vertrauen schenkte. Hatte nach sechs Minuten einen Abschluss, der allerdings zu zentral geriet. Ansonsten kämpfte der Youngster wie erwartet viel und machte in Minute 64 für Geoffrey Kondogbia Platz. Note: 2,5.
Yannick Carrasco: War einerseits zwei Minuten vor der Pause an der Entstehung von Griezmanns Großchance beteiligt. Das restliche Spiel über fiel der Belgier in der Offensive allerdings ab. Nach 65 Minuten musste er zugunsten von Álvaro Morata weichen. Note: 4,0.
Antoine Griezmann: Kurz vor der Pause und kurz vor Schluss hätte er Atlético das Spiel eigentlich im Alleingang gewinnen können. Trotzdem kann man ihn nicht als Alleinschuldigen für die Niederlage ausmachen. Griezmann zeigte sich enorm spielstark, war an nahezu jeder guten Offensivszene Atléticos beteiligt und machte selbst einige gute Läufe in die Spitze, die unbelohnt blieben oder hatte Abschlüsse, die Barcelonas Defensive blockte. Note: 2,0.
João Félix: Ähnlich wie Griezmann nahm auch João Félix viel am Spiel teil, wenngleich er nicht ganz so dominant wirkte. In Minute 54 hielt er aus gut 20 Metern drauf und verzog. Machte nach 73 Minuten Platz für Ángel Correa. Note: 3,0.
Geoffrey Kondogbia (ab 64′): Kam für Pablo Barrios und half, mit seiner Erfahrung, das Mittelfeld zu stabilisieren. Akzente in der Offensive gelangen ihm diesmal nicht. Note: 3,0.
Álvaro Morata (ab 65′): Ersetzte Yannick Carrasco, um mehr Wucht und Dynamik in Atléticos Offensive zu bringen. Das funktionierte nur bedingt. In Minute 73 konnte er für Antoine Griezmann ablegen, dessen Versuch geblockt wurde. Mit dem Schlusspfiff konnte Morata Barcelonas Defensive so beschäftigen, dass sich Correa und Griezmann zur finalen Großchance kombinieren, die auch ungenutzt blieb. Note: 3,5.
Thomas Lemar (ab 73′): Der Weltmeister von 2018 hatte genau eine gute Szene. In Minute 89 hielt er aus 20 Metern drauf. Der Abschluss ging allerdings links vorbei. Note: 3,0.
Ángel Correa (ab 73′): Brachte wesentlich mehr Energie und Dynamik ins Spiel. Mit der letzten Aktion bereitete er vor, was eigentlich der Ausgleich hätte sein müssen. Note: 2,5.
Sergio Reguilon (ab 82′): Ersetzte acht Minuten vor Schluss Reinildo und servierte in Minute 92 eine gefährliche Flanke an den zweiten Pfosten, die Marcos Alonso entschärfte. Note: 3,0.
Marc-André ter Stegen: Ein, zwei kleinere Fehler in der Spieleröffnung und Unsicherheiten bei Ecken, ansonsten ließ sich Barças Nummer eins nichts zu Schulden kommen. Parierte einmal stark gegen Griezmann. Note: 3,0
Jules Koundé: An ihm war heute kein Vorbeikommen. Bereinigte alles, was im Ansatz nach Gefahr roch. Schaltete sich auch offensiv mit ein, wo hier und da noch ein Tick zur erfolgreichen Aktion fehlte. Dafür mit einigen progressivem Pässen im Aufbau. Alles in allem ein guter Auftritt. Note: 2,0
Ronald Araújo: Blockte einmal stark, rettete kurz vor Schluss gegen Griezmann auf der Linie. Ließ den Franzosen ein anderes Mal dafür fahrlässig zum Schuss kommen und wirkte allgemein nicht wirklich sattelfest. Mängel auch in der Spieleröffnung. Note: 3,5
Andreas Christensen: Hatte zwar nicht die eine heldenhafte Rettungstat, war auch nicht fehlerfrei, wirkte insgesamt aber sicherer als sein Innenverteidiger-Partner. Auch im Spielaufbau progressiver als Araujo. Note: 3,0
Sergio Busquets (bis 81′): Machte sich als Abräumer vor der Kette und Schaltzentrale im eigenen Ballbesitz wichtig. Wurde nach dem Seitenwechsel etwas unsauberer in seinen Aktionen, ohne jedoch völlig die Kontrolle zu verlieren. Note: 3,0
Photo by THOMAS COEX/AFP via Getty Images
Ousmane Dembélé: Technisch heute für seine Verhältnisse sehr unsauber. Blieb oftmals am Gegner hängen, richtig gelingen wollte ihm wenig. War paradoxerweise dennoch der gefährlichste Barça-Akteur, traf einmal den Außenpfosten und – das Wichtigste – erzielte das entscheidende Tor des Abends, indem er eine Vorlage von Gavi mit einem sauber platzierten Schuss vollendete. Note: 3,5
Gavi (bis 73′): Brachte immer wieder Schwung ins Spiel, bewegte sich gut zwischen den Linien und behielt die Übersicht bei seiner Vorlage zum 1:0. War sich auch für Drecksarbeit nicht zu schade. Starker Auftritt. Note: 2,0
Frenkie de Jong (bis 58′): Holte sich die Bälle oft aus tieferen Positionen ab, um sie dann durchs Mittelfeld zu schleppen oder seine Mitspieler mit klugen Pässen in Szene zu setzen. Auch gegen den Ball ordentlich. Note: 3,0
Alejandro Balde (bis 81′): Kein schlechter Beginn, als er sich offensiv immer wieder gut an Kombinationen beteiligte. Seine forsche Herangehensweise wurde ihm dafür auf der anderen Spielfeldhälfte zum Verhängnis, wo ihm sein Gegenspieler nicht nur einmal enteilte. Wirkte spätestens in Halbzeit zwei dann sehr fahrig im Defensivverhalten, hatte kein gutes Raumverhalten und kam immer wieder zu spät in die Zweikämpfe. So hart es klingt: Ein Schwachpunkt in Barças Spiel heute. Note: 4,5
Pedri: Startete als nomineller Linksaußen, kippte aber immer wieder auf die Achter-Position ab und beteiligte sich am Kombinationsspiel. Traute sich auch im Dribbling viel, suchte immer wieder das Eins-gegen-Eins und kreierte Räume, leitete so stark den Treffer des Tages und später eine weitere Torchance ein. Auch für Defensivarbeit war sich der 20-Jährige nicht zu schade. Note: 2,0
Ansu Fati (bis 57′): Hatte zu Beginn zwei Schusschancen, die aber kaum weiter erwähnenswert sind. Ansonsten lässt sich über Fati nicht so wahnsinnig viel erzählen, da er kaum ins Spiel eingebunden, phasenweise sogar völlig außen vor war. Seine frühe Auswechslung überraschte nicht. Note: 4,5
Ferran Torres (ab 57′ für Fati): Kam in einer Phase ins Spiel, in der Atleti stärker wurde und Barça nicht mehr wirklich zum Zug kam. Entsprechend hielt sich seine Schlagzahl an Aktionen in Grenzen. Stand bei seinem Tor nach Ecke im Abseits, war an einem weiteren Angriff beteiligt, mehr nicht. Dafür lieferte er sich in der Nachspielzeit kurzerhand ein Ringduell mit Savic, für das er zurecht mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Keine guten Bewerbungsunterlagen. Note: 4,5
Franck Kessié (ab 58′ für de Jong): Richtung in Erscheinung trat er nicht. Half ganz gut in der Defensive, wo er den ein oder anderen Zweikampf gewann, einmal die Kugel jedoch kopflos im eigenen Sechzehner vertendelte und so den Gegner in die Show brachte. Note: 4,0
Raphinha (ab 73′ für Gavi): keine Bewertung
Marcos Alonso (ab 81′ für Balde): keine Bewertung
Sergi Roberto (ab 81′ für Busquets): keine Bewertung
José Luis Munuera Montero: War nur selten wirklich gefordert und behielt in einer äußerst umkämpften Partie immer den Überblick, sodass ihm diese zu keinem Zeitpunkt zu entgleiten drohte. Beispielhaft dafür die 92. Minute, als Munuera Montero sowohl Savić als auch Ferran Torres nach ihrer Ringeinlage vom Platz stellte. Note: 2,0.
Spielnote: Ein großer Kommentator sagte einst: „Wenn Sie dieses Spiel atemberaubend finden, haben Sie es an den Bronchien.“ Eine über weite Teile ereignisarme Partie, die sich zumeist im Mittelfeld abspielte und nicht durchgehend von technisch sauberen Aktionen geprägt war – auch nicht aufseiten Barcelonas. Wenn man es positiv formulieren will, könnte man sagen, man hätte beiden Teams angesehen, wieviel auf dem Spiel steht. Note: 4,0.
Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
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