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·17. Dezember 2022

Krösche erklärt Eintrachts Vier-Stufen-Modell bei Transfers

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Markus Krösche firmiert seit Juni 2021 bei Eintracht Frankfurt als Sportvorstand. Der 42-Jährige ist unter anderem dafür verantwortlich, neue Spieler an Land zu ziehen. Wie das Scouting bei der SGE funktioniert, erklärt der Ex-Profi.

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Eintracht Frankfurt handelt auf dem Transfermarkt nach dem Vier-Stufen-Modell. Die Hessen haben unter Leitung des Chefdaten-Analysten Bastian Quentmeier, den Krösche von RB Leipzig mitnahm, ein eigenes Programm kreiert, das über auf Eintracht zugeschnittene Algorithmen interessante Namen ausspuckt. Der Bundesligist hat dazu weltweit Spieler-Daten eingekauft. Krösche erklärt bei Bild: "Wir haben immer ein bestimmtes Profil, wonach wir suchen. Beispielsweise einen Innenverteidiger, der Linksfuß, jung und Aufbauspieler ist."


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Krösche stellt klare Forderung an die Scouts

Sobald der Algorithmus spannende Profis entdeckt, werden sie anhand von Videos genauer unter die Lupe genommen. "Wir gucken im besten Fall 10 Spiele von demjenigen an. Die letzten fünf plus fünf Spezialspiele. Die sind beispielsweise gegen einen großen Stürmer, gegen einen schnellen Stürmer oder gegen einen tiefstehenden Gegner, wo du viel Spielaufbau hast. Oder aber gegen eine Mannschaft, die hoch presst, wo du unter Druck gerätst", so Krösche.

Der Sportvorstand stellt eine klare Forderung: "Die Scouts müssen mir innerhalb von vier, fünf Minuten zeigen, was dieser Spieler kann. Wenn ich sage, das könnte passen, gibt es noch mal ein letztes Video über 20 Minuten. Da kommen Stärken und Schwächen des Spielers rein. Wenn wir dann sagen: Das ist der Spieler, den wir suchen, wird er endgescoutet." Endgescoutet bedeutet, den Spieler live sehen. Verschiedene Scouts beobachten diesen über vier bis fünf Wochen im Stadion. Krösche erläutert: "Dann gibt es ein internes Ranking, wo wir ihn in gewissen Kategorien nach seinen Fähigkeiten bewerten. Anschließend wird diskutiert. Es gibt keine Allein-Entscheidungen. Ich will jede Meinung hören. Der Trainer ist immer involviert."

"Wir zeigen den Spielern ein individuelles 12-minütiges Video"

Der 42-Jährige betont: "Bevor es zu einer Verpflichtung kommt, gibt es immer ein persönliches Gespräch. Ich erkläre ihm, was wir mit ihm vorhaben, welchen Platz er einnehmen soll, wie wir ihn bessermachen können. Ich frage ihn auch persönliche Dinge." Dann wird die emotionale Schiene gefahren. "Wir zeigen den Spielern ein individuelles 12-minütiges Video, worin sie die Stadt, den Klub und unsere Fans kennenlernen. Damit wollen wir sie emotionalisieren und animieren, ein Teil von uns zu werden. Wir müssen mehr machen als andere", so Krösche. Sein Credo: "Wir müssen die Geschwindigkeit und Effizienz im Scouting erhöhen. Wir können durch die technische Komponente viel schneller sein bei der Auswahl der Spieler. Machen kein Gießkannen-Prinzip mehr, sondern setzen die Daten gezielt ein, um bereits eine konkrete Vorauswahl zu haben." So entdeckte Eintracht Frankfurt bereits Spieler wie Jesper Lindström, Rafael Borre, Ansgar Knauff oder Randal Kolo Muani.

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