Kritik an Katar für Matthäus "Geplänkel der Journalisten" | OneFootball

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·18. Januar 2022

Kritik an Katar für Matthäus "Geplänkel der Journalisten"

Artikelbild:Kritik an Katar für Matthäus "Geplänkel der Journalisten"

Das eigentlich größte fußballerische Highlight des Jahres 2022 wirft einen zweifelhaften Schatten voraus. Die Winter-WM in Katar ist für viele Fans kein Anlass zur Vorfreude. Die Menschenrechtslage im Golfstaat ist für zahlreiche Anhänger ein Grund, das Turnier zu boykottieren. Lothar Matthäus redet die Bedenken in unangenehmer Weise klein.

"Der Ausrichter, da wird viel gesucht. 2010 wurde Südafrika kritisiert, 2018 Russland, 2014 Brasilien, auch Deutschland hat man kritisiert 2006", so der Rekordnationalspieler im Rahmen der FIFA The Best Awards (Zitat via Sportschau-Journalist Chaled Nahar). "Das ist immer so, das ist nichts Neues für mich im Vorfeld, das ist Geplänkel der Journalisten", meint Matthäus. Damit befindet sich der TV-Experte auf einer Linie mit der FIFA, bei der er etwa in der Jury für die Vorauswahl bei der Preisverleihung sitzt und an den Beratungen zu den Plänen von Präsident Gianni Infantino teilnimmt, die sich mit der Austragung von Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus befassen.


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Tausende tote Gastarbeiter

Ob sich Matthäus mit der Menschenrechtssituation in Katar nicht beschäftigt oder sie ihm egal ist, sei dahingestellt. Eigentlich sollte jedem freiheitlich denkenden Menschen beim Gedanken an die WM am Golf zumindest etwas mulmig werden. Erinnert sei etwa an eine Recherche der britischen Tageszeitung Guardian, derzufolge bis zu 6500 Gastarbeiter gestorben sind, die unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen die Stadien für das Turnier gebaut haben. Oder daran, dass Homosexualität in Katar unter Strafe steht.

"Es wird ein großes Fußballfest"

"Es wird ein großes Fußballfest, auch wenn man das ein oder andere vielleicht noch anpassen muss in Katar", sagt Matthäus lediglich. "Ich kenne Katar seit 12, 13 Jahren. Sie sind fußballverrückt, sie haben tolle Stadien und eine tolle Infrastruktur." Auf wessen Rücken die "tollen Stadien" und die "tolle Infrastruktur" aufgebaut wurde, übersieht Matthäus dabei geflissentlich.

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