Kovac, Hütter, Glasner: Darum gibt es nur "schmutzige Scheidungen" bei der Eintracht | OneFootball

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·8. Mai 2023

Kovac, Hütter, Glasner: Darum gibt es nur "schmutzige Scheidungen" bei der Eintracht

Artikelbild:Kovac, Hütter, Glasner: Darum gibt es nur "schmutzige Scheidungen" bei der Eintracht

Oliver Glasner hat in der vergangenen Saison Eintracht Frankfurt zum Triumph in der Europa League geführt. Dennoch droht ihm in der aktuellen Spielzeit sogar der Rauswurf noch vor dem Saisonende. Mal wieder, so muss man festhalten, wird es wohl für einen relativ erfolgreichen Eintrachttrainer kein schönes Ende in Frankfurt geben.

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Oliver Glasner besitzt bei Eintracht Frankfurt einen Vertrag bis 2024, doch die Ereignisse der vergangenen Wochen - sportliche Talfahrt in der Bundesliga, kuriose Pressekonferenzen, interner Streit mit den Funktionären und ein unbeantwortetes Vertragsangebot - haben dazu geführt, dass im Klub dem Vernehmen nach darüber diskutiert wird, ob man sich vorzeitig von Glasner trennt. Sogar die Option eines Rauwurfs während der laufenden Saison soll laut Bild-Zeitung auf dem Tisch liegen.


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Eintracht trifft im Endspiel auf RB Leipzig

Es ist eine Entwicklung, die viele Fans überrascht. Schließlich hat Glasner vor rund einem Jahr die Eintracht zum größten Erfolg seit über 30 Jahren geführt: dem Gewinn der Europa League. Und auch in dieser Saison steht die Mannschaft wieder in einem Endspiel: Am 3. Juni geht es im DFB-Pokalfinale gegen Titelverteidiger RB Leipzig. Auch das Erreichen des Achtelfinals in der Champions League ist dem Coach hoch anzurechnen. Beim Großteil der Fans hat Glasner deshalb einen Stein im Brett. Nach dem Sieg im DFB-Pokalhalbfinale in Stuttgart feierten die Fans ihren geliebten Coach mehrere Minuten mit Sprechchören, Glasner wiederum setzte zu seinem berühmten "Diver" an.

Allerdings: Nimmt man die Medienberichte von Sky, Sport1, kicker und Bild zusammen, hat Glasner enorme Probleme mit den Eintracht-Vorstandsbossen Markus Krösche und Axel Hellmann, zudem soll ein Teil der Mannschaft nicht mehr hinter dem Coach stehen. Streit um die Qualität des Kaders und die Anforderungen an Trainer und Mannschaft haben intern zu einer Eskalation der Konflikte geführt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es demnach zu einer vorzeitigen Trennung kommen - wohlgemerkt mit einem der erfolgreichsten Trainer der Klubgeschichte.

Ähnliches Schicksal bei Kovac und Hütter

Über ein ähnliches Schicksal können auch Niko Kovac und Adi Hütter klagen, die Amtsvorgänger von Oliver Glasner. Kovac hatte 2016 die Eintracht in der Relegation vor dem Abstieg in die 2. Liga gerettet, 2017 folgte der Einzug ins DFB-Pokalfinale und 2018 sogar der Triumph im Endspiel gegen den FC Bayern. Doch zuvor hatte der Kroate heimlich seinen Wechsel zum FC Bayern eingefädelt, weshalb er über Wochen von den Fans gnadenlos angefeindet wurde und auch aus der Vorstandsriege kritische Töne zu vernehmen waren. Durch den Pokalsieg konnte Kovac die Wogen noch glätten, die Eintrachtfans standen Kovac fortan zwiegespalten gegenüber, während der Klub plötzlich doch Kovac in höchsten Tönen lobte. Die berühmte Aussage von Kovac, "Stand jetzt" bleibe er bei der Eintracht, während er Tage später seinen Wechsel nach München verkündete, hinterließ dennoch viel zerbrochenes Porzellan.

Hütter hat sich mit Gladbach verzockt

Ab 2018/19 übernahm Adi Hütter die Eintracht - und auch er performte sehr stark mit der Mannschaft. In seiner Debütsaison erreichte die Eintracht das Halbfinale der Europa League und qualifizierte sich über die Bundesliga erneut für die Europa League. Es folgte eine durchwachsene Saison, bevor Hütter die Eintracht nochmals souverän in die Europa League führte. Das Problem jedoch: Während Hütter im Winter der Saison 2020/21 noch den Fans versprach, in Frankfurt zu bleiben, änderte er kurz danach seine Meinung und wechselte zu Borussia Mönchengladbach. So fiel Hütter vor allem bei den Fans in Ungnade. Als er in der Saison darauf mit Gladbach gegen Frankfurt antrat, wurde er von den Supportern der Eintracht fast über 90 Minuten verhöhnt.

Ganz gleich also ob Glasner, Kovac oder Hütter: Bei der Eintracht kommt es mit ihren Trainern offenbar nur noch zu "schmutzigen Scheidungen". Auffällig dabei ist: Alle drei Trainer haben zunächst enorm starke Leistungen bei der Eintracht abgeliefert und quasi überperformt. Im Anschluss folgten logischerweise Angebote von anderen Topklubs, mit denen die Trainer selbst und der Eintrachtkosmos (Fans, Funktionäre) nicht richtig umzugehen wussten. Die Eskalation war damit programmiert.

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