Klose und Gerland als neues Trainerduo? So verzweifelt ist das Bayern-Umfeld | OneFootball

Der Vorstand des FC Bayern spricht Trainer Thomas Tuchel sein Vertrauen aus. Ein Großteil der Fans, aber auch Personen aus dem engen Bayernkreis, schlagen die Hände über den Kopf zusammen.

Tuchel steht in der Verantwortung

Das Urteil ist eigentlich völlig eindeutig: Thomas Tuchel hat in seiner elfmonatigen Amtszeit beim FC Bayern nahezu nichts zum Besseren gewendet. Dass natürlich auch überbezahlte und überschätzte Bayernstars ihre Verantwortung tragen und der gesamte Klub noch unter einer katastrophalen Managerära von Hasan Salihamidzic leidet, hat Tuchel den Job sicherlich erschwert. Dennoch ist der Trainer mit zahlreichen Patzern und Fehlverhalten hauptverantwortlich für das nun anstehende Drama in München: Nach elf Jahren Titelrausch in München dürfte die Saison 2023/24 ohne Titel für den FC Bayern enden. Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge und acht Punkten Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen ist das zumindest das naheliegendste Szenario.

Warum hält der FC Bayern an Tuchel fest?

Bleibt die Frage: Warum hält der FC Bayern noch an Thomas Tuchel fest? Sicherlich ist das Trauma aus 2023 ein Grund dafür. Julian Nagelsmann wurde im März überraschend entlassen und von Thomas Tuchel abgelöst, obwohl noch die Chance auf das Triple bestanden hatte. Tuchel verspielte dann (fast) alle Titel, in letzter Sekunde wurde die Meisterschaft gerettet. Die Angst ist also groß, dass ein Trainerwechsel während der Saison nichts bringt. Hinzu kommt sicherlich, dass die Bayern auf den Amtsantritt des künftigen Managers Max Eberl warten wollen, der wohl für den 1. März anvisiert ist. Ein dritter Grund für die zögerliche Haltung der Bayernführung dürfte dann natürlich auch die Frage nach den Alternativen zu Tuchel sein. Zur neuen Saison hin dürfte das Portfolio an erfolgreichen Trainern größer sein, angefangen bei Leverkusen-Coach Xabi Alonso. Derzeit wird in der Öffentlichkeit vor allem Hansi Flick als Notlösung gehandelt, der mit dem Sextuple-Triumph in der Coronazeit einen guten Ruf bei den Bayern genießt. Sein Komplettversagen als Bundestrainer zwischen 2021 und 2023 soll dagegen kein großer Showstopper sein.

Selbst Gerland und Klose hilfreicher?

Zudem werden Trainergrößen wie Jose Mourinho und Joachim Löw als schnelle Optionen für die Tuchel-Nachfolge genannt. Im Bayern-Umfeld sind auch Meinungen zu vernehmen, die sinngemäß sagen: Alles ist nun besser als Tuchel! So werden sogar die Co-Trainer-Legende Hermann Gerland und 2014-Weltmeister Miroslav Klose als Ideen genannt. Auch die öffentliche Meinung ist sehr eindeutig gegen Tuchel gestimmt. Allein in einer Umfrage der Bild-Zeitung voteten rund 300.000 Fans gegen Tuchel und forderten seine Entlassung, während seine Unterstützer gefühlt an einer Hand abzuzählen waren.

Kein Plädoyer für Tuchel

Das ist auch das Auffällige in der Öffentlichkeit: Es gibt keinen einzigen Bayernstar, der ein flammendes Plädoyer für den Trainer hält. Auch in der Bayernführung gibt es nur ein passives, abwartendes Verhalten. Das Ende von Thomas Tuchel als Bayerncoach ist demnach vorgezeichnet. Es geht offensichtlich aber noch um den Zeitpunkt der Trennung. Und hier wurde Tuchel in Person von Vorstandschef Jan Dreesen für diese Woche das Vertrauen ausgesprochen. Am Samstag wartet dann der neue Angstgegner RB Leipzig auf die Münchner.