"Keine unverdiente Niederlage": Dabrowskis lange Mängelliste | OneFootball

Auswärtsspiele und Rot-Weiss Essen, das scheint in dieser Saison nicht so recht zu passen. Beim 1:2 in Münster kassierte RWE am Sonntag im zehnten Spiel auf fremdem Geläuf bereits die sechste Niederlage insgesamt und die dritte in Folge. Die Mängelliste von Trainer Christoph Dabrowski war lang.

Lob an die Fans

So ärgerlich es für RWE auch war, das Derby in Münster verloren zu haben: Die 1.200 mitgereisten Fans empfingen die Spieler nach Schlusspfiff mit Applaus und bauten sie mit Gesängen wieder auf. Zeitgleich stand Trainer Christoph Dabrowski im Interview mit "MagentaSport" Rede und Antwort – und betonte, dass die Niederlage auch aufgrund der großen Unterstützung schmerze. "Die Fans haben uns maximal unterstützt", sprach der 45-Jährige den Anhängern ein Lob aus.

Dass trotz des lautstarken Supports nicht wenigstens ein Punkt heraussprang, obwohl Marvin Obuz nach 34 Minuten zum Ausgleich getroffen hatte, machte Dabrowski an gleich mehreren Punkten fest – und zählte eine lange Mängelliste auf: "Beim Energielevel und der Ausstrahlung waren wir nicht am Maximum, zudem war die Fehlerquote zu hoch. Auch was die persönlichen Duelle angeht, waren wir nicht in dem Bereich, den ich von der Mannschaft gewohnt bin."

"Das passt zu dem Tag heute"

Das zeigte sich auch bei den beiden Gegentoren. Beim 0:1 nach nur vier Minuten durch Koulis "waren wir bei einem Standard nicht wachsam und laufen der Musik damit frühzeitig hinterher". Und beim zweiten Gegentreffer durch Wegkamp zehn Minuten vor dem Ende "lassen wir den Gegenspieler im Rücken davonlaufen", kritisierte Dabrowski. "Das passt zu dem Tag heute. Entsprechend ist die Niederlage nicht unverdient – auch, wenn es wehtut." Dem Übungsleiter fehlte zudem die Wachheit in den Aktionen. "Ohne diese hast du nicht die Berechtigung, etwas Zählbares mitzunehmen", so das deutliche Urteil des 45-Jährigen, der von einem "gebrauchten Tag" sprach.

Torwart Jakob Golz meinte gegenüber dem "RevierSport": "Man muss sagen, dass Münster es über weite Strecken einfach besser gemacht hat. Wenn man den Spielverlauf sieht und das Spiel nicht in die eigene Richtung läuft, dann muss man einfach diesen einen Punkt mitnehmen. Das hätten wir auch sehr gerne gemacht. Es ist dann enttäuschend, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren. Das ist ein Lernprozess." Mit einem Sieg hätte RWE bis auf einen Zähler an den Relegationsrang heranrücken können, nun fehlen vier Zähler – bei aber noch einem Nachholspiel in der Hinterhand. Die gute Nachricht: Am kommenden Samstag darf Essen wieder an der heimischen Hafenstraße ran, wo es aus zwölf Partien 26 Punkte gab – kein Team ist im eigenen Stadion besser.