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·20. Mai 2024

Jürgen Klopp nach dem Abschied aus Liverpool: Was hält die Zukunft für ihn bereit?

Artikelbild:Jürgen Klopp nach dem Abschied aus Liverpool: Was hält die Zukunft für ihn bereit?

Es waren emotionale Szenen. Als das letzte Spiel von Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool angepfiffen wurde, brachen die Dämme. Knapp neun Jahre lang investierte Klopp alles für den LFC, gewann Titel, revolutionierte den Verein, wurde Teil der „Scouser“-Identität. Doch er braucht eine Pause, muss durchschnaufen. Das wurde bei seiner Abschiedsmitteilung mehr als deutlich.

Viele, intensive Jahre in diesem Beruf kosten Kraft, Nerven, Power. Der Terminkalender ist eng getaktet, der Druck hoch. Als Trainer in der Sommerpause mal eben ein paar Wochen verschwinden? Keine Chance. Kaderplanung steht auf dem Programm. Selbst eine Winterpause wie in Deutschland gibt es in England nicht. Der Akku ist leer. Mindestens ein Jahr wird Funkstille sein. Doch was hält die Zukunft für Klopp bereit?


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Klopp-Zukunft: Keine Garantie für Job 2025

„Ich liebe alles an diesem Klub, an dieser Stadt, an unseren Fans, dem Team, dem Staff, alles. Aber ich musste diese Entscheidung treffen, davon bin ich überzeugt. Ich habe keine Energie mehr. Es geht mir gut, aber ich kann diesen Job nicht immer und immer weiter machen.“ Mit diesen Worten begründete Jürgen Klopp im Januar seinen Abschied vom FC Liverpool zum Saisonende. Wer den Trainer in den Wochen zuvor an der Seitenlinie gesehen hat, der sah dies nicht kommen. Er war gewohnt emotional, akribisch, voll bei der Sache. Aber es gibt einen Unterschied zwischen dem Vollprofi an der Seitenlinie, im Training und in Medienrunden und dem Menschen dahinter.

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Dieser Unterschied wurde zunehmend größer. Entsprechend logisch ist die Entscheidung des Trainers, nach knapp neun Jahren diesen Schlussstrich zu ziehen. Eine Pause wird Klopp auf jeden Fall machen, die Dauer dieser ist aber noch unbekannt. Wer den in diesem Moment etwas melancholisch, aber auch ausgelaugten Trainer in seiner Abschiedsbotschaft noch vor Augen hat, der weiß: Eine Garantie für einen Wiedereinstieg im Sommer 2025 gibt es nicht. Schon gar nicht, wenn die Auszeit noch nicht einmal begonnen hat. Rund um sein letztes Spiel ließ der Trainer sogar komplett offen, ob er noch einmal ein Amt übernimmt.

Und klar ist: Klopp hat das Trainerdasein zwar im Blut, ist aber auch clever genug, erst dann wieder einen Job anzunehmen, wenn die Akkus bei ihm vollends aufgeladen sind. Wann das der Fall ist, weiß niemand. Es ist ein Prozess, der individuell ist. Viele Dinge blieben in den letzten Jahren liegen, denen sich der 56-Jährige nun widmen kann. Reisen, Familie, selbstbestimmt sein. Dass Klopp diese Zeit genießt und deswegen womöglich auch zwei Jahre nicht an der Seitenlinie steht, ist auch nicht ausgeschlossen. Zumal erst einmal ein passender Job am Horizont auftauchen müsste.

Die Option Nationaltrainer

Doch welche Optionen hätte der Trainer? Und welche würden überhaupt zu ihm passen? Eine Möglichkeit ist es, eine Nationalmannschaft zu übernehmen. Das hätte den Vorteil, dass der Stresspegel geringer ist. Klar, eine große Verantwortung hat ein Bundestrainer auch immer, egal welche Nation er im Endeffekt trainiert, aber man steht nicht jeden Tag in den Schlagzeilen, absolviert nicht alle drei Tage ein Spiel. Selbst der junge Julian Nagelsmann, aktuell beim DFB in der Verantwortung, kann die Vorzüge absolut genießen und hervorheben.

Artikelbild:Jürgen Klopp nach dem Abschied aus Liverpool: Was hält die Zukunft für ihn bereit?

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Noch dazu ist man in der Lage, aus einem Pool von Spielern seine komplett eigene Zusammenstellung des Kaders zu wählen. Bei einem Klub müssen zwei, drei, vielleicht vier oder mehr Transferperioden ins Land ziehen, ehe der Kader wirklich ideal auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist. Und mit seinem Charakter und seinen Fähigkeiten würde Klopp sehr gut zu einem Nationalteam passen. Er kann eine Mannschaft abholen, sie motivieren, auf den Punkt konkurrenzfähig machen.

Auch die wenigen Trainingstage und die kurze Vorbereitung vor Turnieren wären kein Gegenargument. Der kloppsche Fußball ist zwar kein ganz einfacher, dennoch erkannte man in der Vergangenheit Klopp-Fußball relativ schnell, wenn auch in anderen Ausprägungen als am Ende oder am Höhepunkt der Amtszeit. Die Nationaltraineridee dürfte bei ihm eine Rolle spielen, mindestens im Hinterkopf.

Große Klubs: Neue Liga – oder doch wieder Deutschland?

Doch was ist, wenn ihm doch die tagtägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz fehlt? Dann gibt es glücklicherweise nahezu jedes Jahr Klubs größeren Kalibers, die einen Trainer suchen. Nun gut, eine weitere Station in England hat er für sich ausgeschlossen, aber auch andere Ligen haben große Teams. Juventus, FC Barcelona, Milan, Real Madrid, Inter, PSG, nur um einige zu nennen. Auch wenn gerade ein Engagement in Paris schon sehr überraschen würde.

Gerade bei Trainern ist es oft so, dass eine Zusammenarbeit mit einem Klub immer davon abhängt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort, das heißt in der Regel verfügbar zu sein. Klopp kann es sich, wenn er 2025 oder 2026 wieder einsteigen sollte, quasi aussuchen. Eine neue Liga würde sicher einen Reiz auf ihn ausüben, sein englisch ist gut, sprachliche Barrieren wären im Ausland nicht zu erwarten.

Zudem gäbe es auch noch den Reiz der Bundesliga. Beim BVB war er, Leipzig dürfte für ihn uninteressant sein, aber wer sagt denn, dass der FC Bayern 2025 nicht doch wieder einen Coach sucht? Und wie sieht es eigentlich mit Bayer Leverkusen aus, sollte Xabi Alonso 2025 den nächsten Schritt machen? Gerade ein solches Projekt mit einem guten Fundament aber nicht der Pflicht, jeden Titel holen zu müssen, könnte zu Klopp passen. Wie der nächste Job des Trainers aussieht, weiß aktuell niemand, nicht einmal er selbst. Weil er Zeit braucht. Optionen, dessen kann man sich aber gewiss sein, wird es reichlich geben.

(Photo by Alex Pantling/Getty Images)

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