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·23. Juli 2025
Jose Mourinho spricht offen über Gyökeres-Transfer – und rechnet mit modernen Fußballtrends ab

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·23. Juli 2025
Jose Mourinho, neuer Cheftrainer von Fenerbahce, hat in einem langen TV-Interview in Portugal nicht nur über seine Motivation, den Wandel im Fußball und die heutige Rolle von Trainern gesprochen, sondern sich auch erstmals konkret zu den Transfergerüchten um Viktor Gyökeres geäußert – und dabei Klartext gesprochen.
Mourinho zeigte sich gewohnt leidenschaftlich: „Ich liebe, was ich tue. Ich fühle mich noch genauso wie vor 20 Jahren – voller Energie, Emotion und Verantwortung.“ Die Unterstützung seiner Familie sei ein weiterer Antrieb, weiterzumachen: „Sie glauben, dass ich noch viel zu geben habe. Ich sehe keinen Unterschied zu damals, wie ich Trainings gestalte oder mit Menschen umgehe.“
Der 61-Jährige kritisierte den Wandel in der Wahrnehmung von Trainerleistungen: „Früher bekam man einen Topjob, weil man gewann. Heute zählt die Außendarstellung. Manche Trainer bekommen Jobs, obwohl sie kaum jemand kennt – nur weil ihre Zahlen gut aussehen.“
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Zur heiß diskutierten Personalie Viktor Gyökeres sagte Mourinho überraschend deutlich: „Er ist ein großartiger Spieler, keine Frage. Aber leider war eine der 3.400 Lügen auf dem Transfermarkt, dass er zu Fenerbahce geht. Zu viele Lügen, zu viele Interessen.“ Und weiter: „Das ist nicht mein Kampf.“
Ein klarer Dämpfer für alle Fenerbahce-Fans, die auf den schwedischen Torjäger von Sporting Lissabon gehofft hatten. Auf Transfers angesprochen sagte Mourinho schmunzelnd: „Wenn es etwas Preiswertes gibt…“
Mit Blick auf den taktischen Wandel im modernen Fußball warnte Mourinho vor blinder Nachahmung: „Viele Trainer kopieren Dinge aus völlig anderen Kontexten. Aber nicht jeder Außenverteidiger kann wie ein Spielmacher agieren.“ Als Beispiel nannte er Hakimi, den er bewundere – aber: „Es gibt nicht viele Hakimis.“
Nach seinen Stationen bei Porto, Chelsea, Inter, Real, United, Tottenham und zuletzt Roma sei Fenerbahce nun eine ganz neue Herausforderung: „Das erste Jahr war wie die Entdeckung einer neuen Welt. Ich hoffe, meine Erfahrung hilft mir, die neue Saison besser vorzubereiten.“
Auch über die Wahrnehmung der türkischen Liga in Portugal äußerte sich Mourinho: „Für junge portugiesische Spieler mit großen Ambitionen ist die Türkei nicht der bevorzugte Markt.“ Zur Personalie Orkun Kökcü scherzte er: „Er geht nach Hause und belästigt Bruno Lage nicht mehr.“
Ob Viktor Gyökeres noch ein Thema bleibt oder nicht – Mourinho hat gezeigt, dass bei Fenerbahce eine Ära beginnen könnte, die durch Klarheit, Erfahrung und Leidenschaft geprägt sein wird. Der Portugiese bleibt sich treu – mit kritischem Blick auf den modernen Fußball und ungebrochenem Siegeswillen.