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·15. September 2023

Jamie Lawrence: Großer Wurf?

Artikelbild:Jamie Lawrence: Großer Wurf?

2022 wagt Jamie Lawrence den Schritt raus aus der Heimat in München. Hunderte Kilometer entfernt vom FCB entwickelt sich der Innenverteidiger im ersten Jahr zum wichtigen Faktor für Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg.

Beinahe wäre Lawrence in der falschen Abteilung gelandet. Als Knirps verschlägt es ihn mitsamt zwei seiner insgesamt sechs Brüder zum FC Bayern München – allerdings zu den Basketballern. Eine Zeit lang trainiert der heute 20-Jährige dort mit, merkt dann aber, wonach ihm eigentlich der Sinn steht: „Nach drei Monaten habe ich mich für Fußball entschieden. Das macht mir einfach mehr Spaß.“ Also raus aus der Halle, ab auf die Plätze des Rekordmeisters, bei dem er nach ersten Schritten mit dem Kirchheimer SC die U17 und U19 durchläuft und in die Drittliga-Reserve aufsteigt.


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Das nötige Gardemaß für die Korbjäger hätte Lawrence definitiv besessen. Mit einer Körpergröße von 2,01 Metern überragt der Abwehrmann im Fußball seine Mit- wie Gegenspieler. Vorurteile, dass es dafür an der Technik hapert, wischt er stets beiseite und unterstreicht, „dass ich trotz meiner Größe mit dem Ball umgehen kann“. Nur bei der Ausstattung klemmt es hin und wieder: In Größe 50 finden sich wenige Fußballschuhe – und für die vorhandenen Modelle müssen meist extra Stollen angefertigt werden.

Davon aber lässt sich der Münchener mit nigerianischen Wurzeln auf seinem Weg nicht stören. Neben dem Schritt hoch ins FCB-Reserve-Team verzeichnet er mehrere Einsätze für die deutschen U17- und U20-Auswahlen. Als Corona und Afrika-Cup-Abstellungen den Bundesliga-Kader Anfang 2022 mächtig ausdünnen, findet er sich unter Chef-Coach Julian Nagelsmann im Duell mit Borussia Mönchengladbach sogar als Einwechselspieler auf der Profibank wieder. Einsatzminuten sammelt er nicht, entscheidet sich im folgenden Sommer für eine Luftveränderung und schließt sich Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg an.

Die Akklimatisierung in neuen Gefilden verläuft zunächst holprig, gleich zwei Platzverweise heimst er in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit ein. Doch in der Rückserie folgt die Leistungsexplosion beim jungen Verteidiger. „Ich bin noch jung, das ist ein Entwicklungsprozess“ mit Schritten, die er jetzt gehen müsse, wie er seinen persönlichen Saisonverlauf selbst beschreibt. Am Klassenerhalt hat die Bayern-Leihgabe gehörigen Anteil – nun will er im zweiten Jahr bestätigen, dass die Magdeburger mit ihm im Unterhaus den großen Wurf gemacht haben.

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