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·10. Februar 2025

Ist der Knoten geplatzt? Der HSV steht vor den Wochen der Wahrheit!

Artikelbild:Ist der Knoten geplatzt? Der HSV steht vor den Wochen der Wahrheit!

Durch den dramatischen Last-Minute-Sieg gegen Kellerkind Preußen Münster rangiert der HSV nach 21 Spieltagen weiterhin auf einem direkten Aufstiegsplatz. Noch viel wichtiger: In Westfalen bewiesen die Rothosen, dass sie auch dreckige Siege gegen Underdogs können. Vor den richtungsweisenden nächsten Wochen ist diese Erkenntnis Goldwert.

Der HSV bricht den Auswärtsfluch

Im Vorfeld der Partie bei Preußen Münster kursierte in den sozialen Medien eine Statistik, die HSV-Fans Böses erahnen ließ. Seit sage und schreibe 20 Monaten hatte der einstige Bundesliga-Dino kein Auswärtsspiel in einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von weniger als 20.000 Zuschauern mehr gewonnen. Kurzum: Auf fremden Plätzen bekommen die Hanseaten gegen Underdogs regelmäßig das Nervenflattern. Traditionell tun sich die Norddeutschen seit ihrem Abstieg im Jahr 2018 insbesondere gegen die vermeintlich Kleinen dieser Liga schwer und ließen so immer wieder genau jene entscheidenden Punkte, die bei Saisonende zum ersehnten Wiederaufstieg fehlten.


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Auch in dieser Spielzeit unterlagen die Rothosen mit 2:4 beim SV Elversberg, spielten nur 1:1 in Ulm und kassierten darüber hinaus eine blamable 1:3-Pleite gegen Eintracht Braunschweig. Macht insgesamt acht verspielte Punkte. Die Devise für die Rückrunde war daher klar: Von nun an sollte jede Pflichtaufgabe nach bestem Wissen und Gewissen gemeistert werden. „Merlin hat gerade gesagt, dass heute irgendwo stand, dass wir länger nicht in einem kleinen Stadion gewonnen haben“, berichtete auch Mittelfeld-Motor Jonas Meffert. Auf den Hamburgern lastete im 15.050 Zuschauer fassenden Preußenstadion also ein gehöriger Druck.

„Wir wollten genau diese Geduld aufbringen“

Und auch deswegen war sämtlichen Akteuren die Erleichterung nach dem 2:1-Erfolg in Münster sichtlich anzumerken. „Wenn man das Spiel am Ende gewinnt, ist es einfach zu sagen, dass es ein Reifeprozess war“, ordnete der noch immer ungeschlagene Trainer Merlin Polzin den Auftritt seiner Mannschaft ein. „Wenn man in der 94. Minute den Siegtreffer macht, zählt sicherlich auch ein bisschen Spielglück dazu. Das müssen wir an der Stelle betonen.“

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(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Eben dieses Spielglück hatte der Nord-Klub insbesondere in der zweiten Halbzeit jedoch erzwungen. Trotz einer offensiv in großen Teilen fahrigen Leistung akkumulierte der HSV 3,02 xGoals und durfte sich letztlich als glücklicher, wenn auch hochverdienter Gewinner bezeichnen. Davie Selkes Siegtor in der vierten Minuten der Nachspielzeit war der Lohn für den zuvor betriebenen Aufwand. „Wir wollten genau diese Geduld aufbringen, die du in diesen Spielen einfach brauchst“, stellte Kapitän Sebastian Schonlau nach Abpfiff klar. Auch Matchwinner Selke sprach von einer „ganz deutlichen Entwicklung. Es war ein Big Point. Wir nehmen solche Spiele jetzt an und geben weiter Gas auf unserem Weg zum großen Ziel.“

Schon am nächsten Wochenende werden sich die Rothosen eines weiteren dieser Spiele annehmen müssen, wenn es auswärts gegen den Tabellenletzten aus Regensburg geht. Mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz befinden sich die Bayern schon jetzt in einer verheerenden Ausgangsposition. Der HSV will gegen den Jahn den nächsten Entwicklungsschritt gehen und beweisen, eine solche Partie auch ohne einen nervenaufreibenden Abnutzungskampf gewinnen zu können. Doch es ist Vorsicht geboten – in das Jahnstadion passen nur knapp 15.000 Zuschauer.

Vorentscheidende Wochen?

Ein Erfolgserlebnis würden den seit Anfang Novembern ungeschlagenen Hamburgern weiteren Aufwind verleihen. Auch mit Blick auf die kommenden Aufgaben. Denn im Anschluss geht es für den sechsmaligen Deutschen Meister nacheinander gegen den Dritten, Sechsten, Fünften und Vierten der Tabelle. Den Polzin-Schützlingen stehen also wahrhaftige Wochen der Wahrheit bevor, die angesichts des noch immer frühen Zeitpunkt in der Saison zwar noch keine Vorentscheidung darstellen, auf dem Weg zu einer möglichen Bundesliga-Rückkehr dennoch einen richtungsweisenden Charakter besitzen. Es bietet sich dem Traditionsverein die fast schon einzigartige Möglichkeit, erstmals in dieser Spielzeit ein gewisses Punktepolster zwischen sich und die Konkurrenz zu legen.

Denn trotz der aktuellen Formstärke und der außergewöhnlich guten Stimmung rund um den Volkspark ist auch klar: Der Vorsprung auf Rang sechs beträgt lediglich vier Zähler, es geht im Aufstiegsrennen noch immer ungemein eng zu. Der HSV täte daher gut daran, aus den Begegnungen gegen Kaiserslautern, Paderborn, Düsseldorf und Magdeburg eine vergleichbare Ausbeute einzuheimsen wie in der Hinrunde, als in diesem Zeitraum immerhin acht Punkte geholt wurden. Angesichts des so langsam näher rückenden Frühlings dürfte so mancher Anhänger deutlich beruhigter auf den weiteren Saisonverlauf blicken können.

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

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