"Ihr seid die Schande von Duisburg": MSV-Fans rechnen mit Spielern ab | OneFootball

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·20. April 2024

"Ihr seid die Schande von Duisburg": MSV-Fans rechnen mit Spielern ab

Artikelbild:"Ihr seid die Schande von Duisburg": MSV-Fans rechnen mit Spielern ab

Spätestens nach der 0:2-Niederlage in Ingolstadt herrscht beim MSV Duisburg nun nahezu endgültig Gewissheit: es wird erstmals in der Vereinsgeschichte in die Regionalliga gehen. Schon nächste Woche könnte der Abstieg auch rechnerisch besiegelt sein. Die mitgereisten Fans rechneten nach Abpfiff derweil mit den Spielern ab.

Erst Galgenhumor, dann jede Menge Frust

Nur zaghaft kamen sie nach Spielende zu den mitgereisten Anhängern, die Spieler des MSV Duisburg. Und wirklich nah an den Gästeblock trauten sich die Akteure nicht heran, stattdessen machten sie schon nach kurzer Zeit wieder kehrt. Das kam bei den Fans gar nicht gut an, einige sprangen daraufhin gar in den Innenraum. Als die Mannschaft dann bereits auf dem Weg in die Kabine war, schallte ihr aus dem Gästeblock "Ihr seid die Schande von Duisburg" entgegen. Viel deutlicher hätten die Reaktionen nicht ausfallen können, nachdem sich die Fans während der Partie schon in Galgenhumor geübt und gesungen hatten: "Wir fahren weit, wir fahren viel und wir verlieren jedes Spiel."


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Auf den Frust der Anhänger angesprochen, reagierte Marvin Knoll – auch vor dem Hintergrund des kaum noch abzuwendenden Abstiegs – gereizt: "Das hast du doch gehört, was soll ich sagen. Scheiße", fand der 33-Jährige bei "MagentaSport" deutliche Worte und rang mit Tränen in den Augen anschließend um selbige: "Ich bin mega traurig, es tut sehr weh." Nachdem sich der Verteidiger gesammelt hatte, sprach er Klartext: "Wenn du zu dem Zeitpunkt da unten stehst, brauchst du nichts schönreden. Dennoch muss mehr kommen. Wenigstens muss man alles rauskloppen."

Für die zweite Halbzeit könne man das "mit beiden Augen zugedrückt noch sagen", so Knoll. Für die erste Halbzeit, in der Duisburg bereits nach sieben Minuten in Rückstand geriet, jedoch nicht. "Mir fehlen da echt die Worte. Das war der letzte Strohhalm. Du hast Chancen, machst aber keine Tore und kriegst hinten dumme Gegentore", schimpfte der Routinier, nachdem die Partie mit dem 0:2 in Minute 76 endgültig entschieden war.

"Haben dem Druck nicht standgehalten"

Durch das vierte sieglose Spiel in Folge liegen die Zebras weiterhin acht Punkte hinter dem rettenden Ufer – bei nur noch vier Partien. Sollte Mannheim am Sonntag gegen Essen gewinnen, würde der Rückstand auf elf Zähler anwachsen, wodurch der Abstieg zu 99 Prozent besiegelt wäre. Rechnerisch Klarheit könnte dann am kommenden Samstag nach dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen bestehen. "Trotzdem müssen wir jetzt weitermachen", forderte Knoll – auch, wenn das "brutal schwer" werde.

Doch woran lag es, dass die Zebras den Turnaround nach der Winterpause, zur der die Meidericher dran waren, nicht geschafft haben? "Wenn wir ehrlich sind, haben wir dem Druck nicht standgehalten und sind eingeknickt", gab Knoll offen zu, nachdem die Hinrunde "katastrophal" gewesen sei. Trainer Boris Schommers wollte sich unmittelbar nach der Niederlage derweil nicht am Mikrofon von "MagentaSport" äußern. Vermutlich musste auch der 45-Jährige eingestehen, dass das von ihm vor der Partie ausgerufene "Wunder von der Wedau" jetzt nicht mehr zu erreichen ist.

Auf der Pressekonferenz im Nachgang betonte Schommers dann aber, dass er eigentlich zum Interview kommen wollte. "Allerdings hat mir unser Pressesprecher gesagt, dass wir nach dem Interview von Jannik Mause nicht mehr kommen sollten. Ansonsten wäre ich gekommen, es gab auch keinen Grund, das nicht zu tun". Den Sieg des FCI bezeichnete der MSV-Coach indes als "völlig verdient" und sprach einem "sehr bitteren Tag" für den MSV. "Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten von Beginn an gut ins Spiel kommen und das Momentum auf unserere Seite ziehen. Mit dem ersten Angriff kippt das dann." Anschließend habe der MSV nicht mehr ins Spiel gefunden, kassierte die fünfte Auswärtsniederlage in Folge – und steht nun unmittelbar vor dem Abgrund.

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