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·7. April 2025
„Ich gebe offen zu…“: Emre Can spricht über BVB-Krise

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·7. April 2025
Nach kritischen Monaten und harten Gesprächen spricht Emre Can offen über die Herausforderungen bei Borussia Dortmund. Der Kapitän erklärt, was dem Team für den großen Erfolg noch fehlt und wie er seine Verantwortung in der Krise lebt.
Borussia Dortmunds Kapitän Emre Can hat in einem Interview mit dem kicker offen über persönliche Herausforderungen, seine Rolle als Führungsspieler und die aktuellen Defizite im Team gesprochen. Dabei nahm der 31-Jährige kein Blatt vor den Mund – weder in der Selbstreflexion noch in der Analyse der sportlichen Situation des BVB.
Die erste Saisonhälfte verlief für Can nicht reibungslos. Kritische Stimmen wurden lauter, seine Leistungen in Frage gestellt. Diese Phase sei belastend gewesen, so der Nationalspieler: „Aber am Ende liegst du mit deinem Kopf allein auf dem Kopfkissen und musst die Gedanken, die dir vor dem Einschlafen durch den Kopf gehen, mit dir klären.“ Der Austausch mit vertrauten Personen habe geholfen, doch letztlich habe er sich selbst motivieren müssen, nicht aufzugeben.
Mittlerweile hat sich Can sportlich stabilisiert und überzeugt vor allem in der Innenverteidigung mit konstanten Leistungen. Dabei sieht er sich zunehmend in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen – nicht zuletzt als Kapitän. „Für mich ist das Wichtigste, dass sich die Mannschaft auf mich verlassen kann. Mein Ego stelle ich gern hinten an.“
Dass es zeitweise Diskussionen um seine Eignung als Spielführer gab, nimmt Can sportlich. Die Bedeutung des Amtes ist ihm dennoch bewusst: „Es ist eine sehr große Ehre für mich, Kapitän dieses Klubs zu sein. Das werde ich definitiv später mal meinen Kindern erzählen.“
Deutlich wurde Emre Can auch in seiner Einschätzung zur Leistung der Mannschaft. Aus seiner Sicht fehlt es dem BVB aktuell an Konstanz und einem unbedingten Siegeswillen. „Ich gebe offen zu, dass wir keine Spitzenmannschaft sind, weil uns das aktuell fehlt.“ Zwar sei die Einstellung nicht grundsätzlich das Problem, doch teilweise könne der Eindruck entstehen, dass manche Spieler glauben, es reiche auch mal mit 99 Prozent.
Die kommenden Wochen dürften richtungsweisend werden: In der Bundesliga liegt Dortmund aktuell nur auf Rang acht, fünf Punkte hinter dem Champions-League-Platz vier. In der Königsklasse wartet am Mittwoch das Viertelfinal-Hinspiel beim FC Barcelona – gefolgt vom Duell mit dem FC Bayern am Wochenende.