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·12. August 2022

HSV: Kühne will 120 Millionen investieren – unter Bedingungen

Artikelbild:HSV: Kühne will 120 Millionen investieren – unter Bedingungen

Die finanzielle Zukunft des Hamburger SV ist nach aktuellem Stand nicht rosig. Bei einer Aufsichtsratssitzung am Freitag soll zumindest eine Lösung für die anstehende Stadionsanierung präsentiert werden. Gleichzeitig bietet Klaus-Michael Kühne ein neues Finanzpaket an – und will rund 120 Millionen Euro investieren. Allerdings nicht ohne Bedingungen, die eine komplette Neuausrichtung beim HSV zur Folge hätten.

Kühne strebt 39,9 Prozent der Anteile an

Dr. Thomas Wüstefeld ist zurzeit beim Hamburger SV eine polarisierende Figur. Der Finanzvorstand soll im Zwist mit der sportlichen Abteilung liegen, gleichzeitig trägt er die Verantwortung für die fällige Stadionsanierung – inklusive aller Kosten. 30 bis 40 Millionen kommen auf den HSV zu, um das Volksparkstadion für die Europameisterschaft 2024 tüchtig zu machen. Mit Partnern und Sponsoren will Wüstefeld eine Lösung finden, die heute dem Aufsichtsrat der HSV AG präsentiert werden soll.


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Wüstefelds Handeln ist Klaus-Michael Kühne ein Dorn im Auge. Der HSV-Investor hofft, wie er im "Abendblatt" sagte, dass der Vorstand "bald Geschichte ist". Wie der "Kicker" nun berichtet, ist Kühne sogar bereit, einen Rettungsschirm in Form von 120 Millionen Euro für eine Neuausrichtung beim HSV zu investieren. Davon sollen 25 Millionen in die Stadionsanierung fließen, 20 Millionen in den Schuldenabbau und weitere 20 Millionen in den Profikader. In einer Mitteilung der Kühne Holding AG heißt es: "Die Kühne-Holding ist bereit, der AG 60 bis 80 Millionen zuzuführen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Aktienverteilung wie folgt neu geordnet wird: 50,1 Prozent HSV e. V., 39,9 Kühne Holding AG, 10 Prozent sonstige Gesellschafter."

Mitglieder entscheiden über Ausrichtung

Das Problem ist, dass die bisherigen HSV-Strukturen einen solchen Anteilsverkauf nicht zulassen. Kühne will seine Anteile zwar auf 39,9 Prozent erhöhen, doch die HSV AG darf nur 24,9 Prozent verkaufen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die Kühne anstrebt, könnten nur die HSV-Mitglieder eine Strukturveränderung beschließen, um den Deal möglich zu machen. Damit würden sie jedoch auch den Weg dafür freimachen, dass Kühne zwei Vertreter in den Aufsichtsrat bestellen darf. Der Investor bekäme dadurch deutliche Entscheidungsmacht beim HSV – der 85-Jährige fordert dazu "einen ständigen Arbeitsausschuss", der künftig auch über "die personelle Gremienbesetzung entscheiden" soll.

Finanziell ist das Angebot zweifelsohne lukrativ. Der Hamburger SV hat viele Mittel bereits ausgeschöpft. "Vom Stadiongrundstück über die Namensrechte bis hin zu den Catering-Rechten", so der Bericht, ist alles vermarktet worden. Entscheidend könnte in dieser Situation die Stadionlösung werden, die Wüstefeld dem Aufsichtsrat präsentiert. Demgegenüber stehen Kühnes Pläne, die zumindest mit einem Fan-Wunsch einhergehen. Der HSV-Investor will sich verpflichten, die Namensrechte am Volksparkstadion für die kommenden zehn Jahre zu halten – und die Spielstätte in "Uwe-Seeler-Stadion" umzubenennen. Weitere drei bis vier Millionen Euro sollen dadurch pro Jahr in die HSV-Kassen fließen.

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