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·5. April 2024

Hertha jubelt spät, Rostock springt über den Strich

Artikelbild:Hertha jubelt spät, Rostock springt über den Strich

Zum Auftakt in den 28. Spieltag der 2. Bundesliga hat Hertha BSC am Freitagabend beim SC Paderborn einen späten Auswärtssieg gefeiert. Gleichzeitig holte Hansa Rostock gegen den SV Wehen Wiesbaden wichtige Punkte im Tabellenkeller.

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Paderborn vs. Hertha (2:3)

In Ostwestfalen stand ein Verfolgerduell auf dem Plan, das beide Teams wohl gewinnen mussten, um die Restchance auf den Relegationsplatz drei zu bewahren. Den besseren Einstieg in die Partie fand dabei der SC Paderborn, der bereits früh am Führungstor schnupperte. Ein Eigentor von Jonjoe Kenny fand wegen einer vorausgegangen deutlichen Abseitsstellung von Sirlord Conteh allerdings keine Anerkennung (7.). Deutlich enger ging es bei einem Freistoßhammer von Calvin Brackelmann zu, die die Querlatte mächtig ins Wackeln brachte (11.). Marius Gersbeck konnte von Glück sagen, dass der Ball nicht von seinem Rücken ins Tor von Hertha BSC sprang. Wenig später war der Torhüter aber beim nächsten Freistoß machtlos. Raphael Obermair setzte mehr auf Finesse, sein Schlenzer klatschte vom Innenpfosten ins Netz (16.).


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Die Freude für den SCP währte aber nur kurz, keine anderthalb Minuten vergingen bis zum Ausgleich. Hertha profitierte dabei von einem Lapsus von Kai Klefisch, dessen ungenauen Passes sich Aymen Barkok annahm. Gemeinsam mit Palko Dardai lief der Mittelfeldmann einen Konter, den er auf Zuspiel des Ungarn mit dem Ausgleichstreffer abschloss (17.). In der Folge nahm sich die Partie ihre erste Ruhepause, erst zur Endphase der ersten Hälfte zog Paderborn nochmals kräftig das Tempo an. Dabei hätte Visar Musliu die Führung beinahe wiederhergestellt, sein Kopfball nach einer Ecke von rechts landete jedoch an der Latte (36.). Ein 2:1 für die Hausherren wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen, die Berliner taten sich vor der Pause doch merklich schwer und zogen etwa in Sachen Torschüsse klar den Kürzeren.

Tabakovic lässt sich lange Zeit

Auch nach dem Seitenwechsel lebte Hertha gefährlich. Kenny musste für den geschlagenen Gersbeck kurz vor der Linie retten, als Sebastian Klaas aus kurzer Distanz nicht ganz klar zum Abschluss gekommen war (47.). Was aus dem Spiel nicht gelingen wollte, geschah nach ruhenden Bällen, denn auch das 2:1 für die Ostwestfalen folgte nach Standard. Musliu rauschte nach einer Ecke von links ohne Bewacher heran und köpfte wuchtig ins Tor (60.). Hertha intensivierte in Rückstand die eigenen Bemühungen, kam dabei zunächst aber nicht über Ansätze hinaus. Etwas gefährlicher wurde es erstmals nach einem Solo von Einwechselspieler Derry Scherhant, der aus spitzem Winkel letztlich aber verzog (78.). Ein anderer Joker zielte besser: Bilal Hussein vollendete eine Hereingabe von Kenny per Direktabnahme (84.). Der Treffer zum Ausgleich fand zunächst keine Anerkennung, weil das Schiedsrichtergespann die Kugel im Vorfeld mit vollem Umfang hinter der Grundlinie wähnte, wurde nach Videobeweis aber doch gutgeschrieben.

Dass die Gäste vor einem Punktgewinn standen, war zu diesem Zeitpunkt durchaus schmeichelhaft. Es kam aber sogar noch besser: In der letzten Minute der regulären Spielzeit konterte die Alte Dame, Fabian Reese schickte Ibrahim Maza in die Tiefe. Der Youngster fand Haris Tabakovic sträflich alleine gelassen, der Torjäger schob zum 3:2 ein (90.). Dies war der erste Torschuss des Stürmers, der bis dahin kaum zu sehen war. In der Nachspielzeit kamen die Gastgeber nicht mehr oft vors Tor, in letzter Minute ließ Klaas eine Riesenchance aus, indem er im Fallen übers Tor bugsierte (90.+7).

Hertha BSC sammelt so sehr wichtige und recht schmeichelhafte Auswärtspunkte ein, die tabellarisch den Sprung auf Platz sechs bedeuten. Der SC Paderborn rutscht auf Platz neun ab.

Rostock vs. Wehen Wiesbaden (3:1)

An der Ostsee trafen sich mit Hansa und den Hessen zwei Teams aus dem Tabellenkeller. Vor Anpfiff lagen zwar fünf Plätze, aber nur drei Punkte zwischen den Kontrahenten, Hansa Rostock wollte zum SV Wehen Wiesbaden aufschließen. Nach kurzem Abtasten waren die Hausherren so auch zunächst die tonangebende Mannschaft. Mehr als ein letztlich eher harmloser Kopfball von Damian Roßbach sprang dabei jedoch nicht heraus (12.). Wehen Wiesbaden fand erst nach längerem Anlauf Zugang zur Partie, verzeichnete unmittelbar vor der Pause aber die ersten klaren Chancen: Zunächst vereitelte Markus Kolke bei einem Freistoß von Robin Heußer aus der Distanz den Einschlag, nach der resultierenden Ecke hielt der Torhüter beim Kopfball von Aleksandar Vukotic das Remis fest (45.+2).

Gegentor und Rot: Doppelschlag gegen Wehen Wiesbaden

In Halbzeit zwei brach ein ruhender Ball den Bann: Simon Rhein flankte aus dem linken Halbfeld mit Zug ins Zentrum, wo Roßbach zu viel Freiraum genoss und ins lange Eck köpfte (51.). Kaum eine Minute später ging Wiesbaden auch anderweitig in Rückstand: Bjarke Jacobsen grätschte Nico Neidhart mit viel zu hohem Bein von hinten nieder und sah folgerichtig glatt Rot (52.). Trotz Unterzahl zeigten die Gäste eine ordentliche Reaktion auf das 0:1, auch offensive Wechsel von Trainer Markus Kauczinski trugen ihren Teil bei. Joker John Iredale scheiterte aus kurzer Distanz mit der bis dato besten Chance an Kolke (69.), der wenige Momente später auch einen Versuch von Ivan Prtajin parierte (70.).

Wehen ging nun oftmals hohes Risiko, Hansa sorgte für die Bestrafung: Svante Ingelsson brach mit einem beherzten Lauf über das halbe Spielfeld durch und setzte Kai Pröger ein, der mit dem 2:0 in Überzahl die mutmaßliche Vorentscheidung bestellte (72.). Davon wollten die Gäste aber nichts wissen, sie verkürzten mit Anbruch der Schlussphase wieder auf ein Tor Rückstand: Nachdem Kolke eine Hereingabe von Keanan Bennetts nur nach vorn abwehren konnte, staubte Prtajin zum 1:2 ab (78.). Rostock setzte in der Folge weiter auf Konter, schien mit einem solchen den Deckel darauf zu machen. Doch ein Treffer von John Patrick Strauß fand wegen Abseitsstellung von Vorlagengeber Sebastian Vasiliadis keine Anerkennung (90.+1). Das 3:1 fiel dann aber doch noch: Ingelsson staubte nach einem unfreiwilligen Doppelpass mit Juan Jose Perea aus kurzer Distanz ab (90.+4).

Der Treffer stellte auch den Schlusspunkt dar. Hansa Rostock verlässt durch den Heimsieg die Abstiegsplätze und übernachtet auf Platz 15. Der SV Wehen Wiesbaden liegt nur dank des besseren Torverhältnisses zwei Ränge darüber.

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