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·13. Mai 2024
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Der 1. FC Köln und Union Berlin (3:2) duellierten sich am 33. Spieltag in einem denkwürdigen Match im Abstiegskampf. Für Union, das bis in die 87. Minute 2:1 führte, ist sogar der direkte Abstieg noch möglich. Damit – oder auch bei einer möglichen Niederlage in der Relegation natürlich – wären die Berliner ein Absteiger, der im gleichen Jahr noch international spielte.
Damion Downs (90. + 3) löste mit seinem 3:2-Siegtreffer unglaubliche Jubelstürme im RheinEnergieStadion aus. FC-Idol Jonas Hector war auf der Ehrentribüne völlig losgelöst und die Kölner Medien schwenkten direkt nach Schlusspfiff um. „Spät, aber nicht zu spät“, schrieb der Express in seiner Online-Ausgabe, „ganz Köln glaubt an diese Mannschaft und an das Rettungs-Wunder.“ Das hatte sich letzte Woche, nach 0:0 zu Hause gegen Freiburg, mit Sicherheit noch ganz anders angehört…
Aber: So ist der Fußball. Deswegen machen wir den ganzen Spaß!
Mit einem Remis wäre der 7. Abstieg für den 1. FC Köln, der das Saisonfinale in Heidenheim spielt, perfekt gewesen.
Der 1. FC Union Berlin steht vor dem letzten Spieltag gegen den SC Freiburg enorm unter Zugzwang. „Wir haben uns als Mannschaft nie richtig gefunden“, analysierte der österreichische Union-Mittelfeldspieler Christopher Trimmel anschließend bei Sky, „aber wir haben noch die Möglichkeit, in der Liga zu bleiben.“
Klappt das nicht, wäre Union in einem nicht ganz exklusiven Kreis: Europacup-Teams, die im gleichen Jahr abstiegen. Das gab es bereits 9-mal in Meistercup und UEFA-Pokal.
Den berühmtesten Fall erlebte die Bundesliga vor 55 Jahren. Damals brachte es der 1. FC Nürnberg fertig, als amtierender Deutscher Meister abzusteigen. „Der Club“ hatte sich zudem im Europapokal der Landesmeister früh verabschiedet – 1:1 und 0:4 gegen Ajax Amsterdam in Runde 1.
2008 erwischte es den 1. FCN auch als amtierenden Pokalsieger – 0:2 am letzten Spieltag gegen den FC Schalke 04.
Der Abstieg der „Clubberer“ als Meister war allerdings nur im Bundesliga-Kontext einmalig. Auch der letzte DDR-Meister FC Hansa Rostock, der in der Saison 1991/92 noch im Meister-Wettbewerb gegen den FC Barcelona (0:3 / 1:0) stand, musste sich am Ende als Absteiger aus der XL-Bundesliga (20 Klubs) verabschieden.
Erst Messe-Pokal, UEFA-Cup oder Europa League – und dann runter! Das galt auch für Hertha BSC (1965 und 2010), 1860 München 1970 und für den 1. FC Kaiserslautern 1996. Die Lauterer scheiterten damals im legendären Abstiegs-Endspiel an Bayer Leverkusen (1:1).
Karlsruhe stürzte 1998 vom UEFA-Cup-Achtelfinale gegen Spartak Moskau in die 2. Liga. Der SC Freiburg und der VfL Bochum stiegen 2002 bzw. 2005 ebenfalls als aktuelle UEFA-Cup-Teilnehmer ab.
Union Berlin (noch) nicht, aber der 1. FC Köln gehört bereits zu diesen Klubs: 2017 nach 25 Jahren endlich wieder international dabei, wurden die Rheinländer 2018 enttäuschender Tabellenletzter.
Als Teilnehmer im Europacup der Pokalsieger musste nur ein Team von Europa direkt in die damals zweitklassige Regionalliga – und das waren die Kickers aus Offenbach 1971. Da nützte auch der zweithöchste Offenbacher Bundesliga-Sieg aller Zeiten, ein 5:0 gegen Arminia Bielefeld, nichts! Am Ende stand für die Hessen nur Rang 17.
Im Pokalsieger-Cup ging der OFC mit Egon Schmitt, Helmut Nerlinger und „Wild Winnie“ Schäfer in der 1. Runde trotz 2:1-Heimerfolg am Bieberer Berg beim Club Brugge (0:2) noch raus.
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