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·8. August 2025
Heiß & Co. mit Grünwalder-Comeback: „Für Neuanfang mit dem neuen Präsidium!“

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·8. August 2025
Die Meister-Löwen von 1966 sind der große Stolz des TSV 1860. Sie prägten eine unglaubliche Zeit an der Grünwalder Straße: Sie waren die Nummer 1 der Stadt. Lange her, logisch – und doch haben die Herren von einst immer noch eine große Anhängerschaft. Vor einem Jahr erlitt die Beziehung zwischen den Helden aus den 60er Jahren und dem Giesinger Klub tiefe Risse: Der beschämende Umgang mit dem einstigen Vize-Präsidenten Hans Sitzberger, der hinterlistig aus dem Amt gedrängt wurde – und die Nichtbeantwortung der Fragen von 1860-Ikone Fredi Heiß auf der MV 2024, als er von den Funktionären wissen wollte, wie sie sich den Klub ohne Investor Hasan Ismaik vorstellen. Bis heute wartet er auf eine Antwort. Deswegen hat er ein Jahr lang das Grünwalder Stadion aus Protest nicht mehr besucht – mit ihm auch Bernd Patzke, ein weiterer Held aus der großen Zeit. Heiß gegenüber db24: „Das war alles nicht sauber, mit Hans Sitzberger darf man nicht so umgehen. Er ist ein Teil von Sechzig. Er wurde mit fadenscheinigen Gründen eliminiert. Ich kann mich mit dieser Art des Miteinanders bei 1860 nicht identifizieren. Und eine Antwort auf meine Frage an das Präsidium und Verwaltungsrat habe ich bis heute nicht bekommen.“
Zur Heim-Premiere gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) werden vier von fünf noch lebenden Meister-Löwen wieder auf der Haupttribüne sitzen – auf Einladung des neuen Präsidiums um Gernot Mang. „Wir haben jetzt ein neues Präsidium. Es hat eine Chance verdient – vielleicht gibt es wieder Gemeinsamkeiten und eine Chance auf eine starke Einheit“, hofft der frühere Vize-Präsident, der seit über 70 Jahren Löwen-Mitglied ist und für eine erfolgreiche Profi-Mannschaft wie kaum ein Zweiter steht.
Er begründet seine Sichtweise sehr deutlich: „Ich bin für einen Neuanfang mit dem neuen Präsidium. Mir geht und ging es immer darum, dass 1860 nicht auseinanderfällt. So denke all meine Kollegen von früher: Bernd Patzke, Bubi Bründl, Hansi Reich und ich.“ In der Aufzählung fehlt Torwart-Ikone Petar Radenkovic. Er hat mit 1860 abgeschlossen. Der Serbe lebt in Belgrad – und war letztmals für im Mai 2023 beim Legenden-Tag von db24 in einem Münchner Kino Ehrengast. Seitdem war der Radi nicht mehr in München.
Von der sportlichen Qualität der runderneuerten Mannschaft ist Heiß angetan: „Das sieht wieder nach Fußball aus. Auch wenn das Ergebnis in Essen (1:1) nicht danach ausgesehen hat, aber für mich hat 1860 spielerisch ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Man darf nicht vergessen, das war der erste Spieltag. Ich habe einen klaren Plan im Spiel gesehen. Das lässt berechtigte Hoffnung aufkeimen.“ Und natürlich hat Heiß auch mitbekommen, dass die Fans den Löwen die Bude einrennen. Nicht nur, dass das Grünwalder Stadion lange ausverkauft ist, sondern auch die Fans sich um die neuen Trikots bemühen. „Dieser Hype ist einfach toll – das muss man so deutlich sagen.“
Ohne Investor geht es nicht!Fredi Heiß
Dass der Investoren-Wechsel geplatzt ist, bedauert Heiß: „Ich hätte schon gerne einen Neuanfang gesehen – und ich war richtig vor den Kopf gestoßen, als die Übernahme gescheitert ist.“ Trotz allem hofft der frühere Nationalspieler, dass das neue Präsidium eine Basis mit dem aktuellen Mehrheitseigner Hasan Ismaik findet und gemeinsame Pläne schmiedet. „Ein Gegeneinander wie zuvor darf es nie wieder geben. Der Verein und auch die Fans müssen kapieren, dass es bei 1860 nicht ohne Investor geht.“
Diese Fahne hat in der Kurve nichts zu suchenFredi Heiß
Seine Hoffnung: „Ich hoffe, dass sich der Erfolg einstellt und Ismaik wieder Blut leckt.“ Deswegen wünscht sich Heiß auch, dass die unsägliche Anti-Ismaik-Fahne aus der Westkurve endgültig verschwindet. „Für mich hat diese Fahne nichts in der Kurve zu suchen. Bevor man die Fahne schwenkt, sollte man nachdenken, wer an der Zusammenstellung des aktuellen Kaders beteiligt war – meines Wissens auch Hasan Ismaik.“