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·4. Juni 2024

Havertz blass, Beier sammelt EM-Argumente: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Artikelbild:Havertz blass, Beier sammelt EM-Argumente: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Der erste EM-Test der deutschen Nationalmannschaft steht in den Büchern. Gegen die Ukraine präsentierte sich die DFB-Elf enorm aktiv, verpasste es aber, sich zu belohnen. Trotz zahlreicher guter Gelegenheiten endete die Partie mit 0:0.

DFB-Elf betreibt Chancenwucher

Elf Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel gegen Schottland hat die deutsche Nationalmannschaft in Nürnberg die erste von zwei Generalproben vor dem Turnierstart absolviert. Trotz drückender Überlegenheit endete die Partie gegen die Ukraine mit 0:0, wobei die DFB-Elf vor allem im zweiten Durchgang zahlreiche Großchancen liegen ließ.


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Gegen die ukrainische Auswahl lief Deutschland noch ohne die Champions-League-Finalisten Toni Kroos und Antonio Rüdiger auf, an deren Stelle Waldemar Anton und Pascal Groß in der Startaufstellung standen. In der zweiten Halbzeit feierten zudem Aleksandar Pavlovic und Maximilian Beier ihr Länderspieldebüt, wobei insbesondere der Hoffenheimer gute Argumente für eine EM-Nominierung sammelte.

Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Manuel Neuer: Der ehemalige Kapitän war über weite Strecken der Partie relativ beschäftigungslos und agierte, wenn gefordert, äußerst souverän. Kurz vor dem Schlusspfiff machte er sich durch einen unnötigen Chipball das Leben selbst schwer und hatte Glück, dass der ukrainische Treffer wegen Abseits keine Berechtigung fand. In solchen Aktionen muss Neuer weniger Risiko gehen. Note: 3

Joshua Kimmich: Da Kimmich defensiv wenig gefordert war, schaltete er sich in höchster Regelmäßigkeit in das deutsche Offensivspiel ein. Das Zusammenspiel mit Musiala funktionierte gut, seinen gefürchteten Chippässen fehlte es teilweise aber noch etwas an Präzision. Kam in der Schlussphase zudem selbst zweimal in eine gefährliche Abschlussposition. Note: 2-

Jonathan Tah: Der Abwehrchef von Bayer Leverkusen leistete sich schon nach vier Minuten einen haarsträubenden Fehlpass, welcher der Ukraine die Chance auf das frühe 1:0 ermöglichte. Auch in der 38. Minute patzte er. Danach äußerst souverän, dennoch haben wir Tah in diesem Jahr schon deutlich stärker gesehen. Note: 3-

Waldemar Anton: Mit 78 von 79 angebrachten Pässen zeigte der Kapitän des VfB Stuttgart insbesondere mit Ball am Fuß, was ihn derzeit so stark macht. Dazu resolut in der Zweikampfführung und kommunikationsstark. In dieser Form ist Anton der erste Backup für das Duo Rüdiger/Tah. Note: 2

Maximilian Mittelstädt: Auch der zweite Stuttgarter war ein extrem belebendes Element für das deutsche Spiel. Vor allem in der zweiten Halbzeit wusste Mittelstädt im Zusammenspiel mit seinem Teamkollegen Chris Führich zu gefallen. Aus seinen teils sehr starken Flanken hätten die Offensivakteure sogar mehr machen müssen. Note: 2-

Robert Andrich: In Abwesenheit von Toni Kroos agierte Andrich als Chef in der Mittelfeldzentrale. Der Leverkusener war enorm aktiv und forderte im Spielaufbau immer wieder den Ball. Lediglich seine Abschlussqualität ließ am gestrigen Tag zu wünschen übrig, zweimal jagte er den Ball in den zweiten Stock. Note: 3

Pascal Groß: Als nominellen Kroos-Ersatz berief Nagelsmann Pascal Groß in die Startformation. Satte 152 Ballkontakte unterstreichen dabei die hohe Bindung, die der England-Legionär zum Spiel hatte. Seine Standards waren ansprechend, jedoch könnte sein mangelndes Tempo gegen umschaltstarke Mannschaften zum Problem werden. Note: 2-

Artikelbild:Havertz blass, Beier sammelt EM-Argumente: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

(Photo by TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images)

Florian Wirtz: Der hochbegabte Youngster durfte gegen die Ukraine nur 45 Minuten ran. Immer wieder ließ er seine technische Klasse aufblitzen und kombinierte ansehnlich mit Musiala. Der allerletzte Punch fehlte ihm jedoch gestern. Note: 3

Ilkay Gündogan: Wie schon in den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande wirkte der DFB-Kapitän wie der verzichtbarste aller Mittelfeldspieler – und das ohne dabei schlecht zu spielen. Dem Spielmacher des FC Barcelona geht momentan etwas die Torgefahr ab. Sein missglückter Kopfballversuch, der im 1:0 hätte münden müssen, unterstreicht das. Note: 3-

Jamal Musiala: Seine Beweglichkeit und die Ballbehandlung auf engstem Raum bereiteten der ukrainischen Abwehr immer wieder große Probleme. Nach durchwachsener Anfangsphase fand Musiala immer besser in die Partie und untermauerte, warum er einer der deutschen EM-Hoffnungsträger ist. Note: 2

Kai Havertz: In 59 gespielten Minuten kam der „falsche“ Neuner in Diensten des FC Arsenal auf nur 21 Ballkontakte. Havertz mangelte es am Bindung zum Spiel und war zu selten in der Lage, auch lang gespielte Bälle festzumachen. Gut möglich, dass Niclas Füllkrug gegen Griechenland von Beginn an ran darf. Note: 4

Deniz Undav (ab 45.): Die Einwechslung des Stuttgarters machte sich sofort bemerkbar. Undav ließ sich immer wieder tief fallen und war auffällig im Kombinationsspiel. In zwei Situationen hätte er sich fast schon mit einem Treffer belohnen müssen. Note: 2-

Chris Führich (ab 45.): Auch der zweite VfB-Joker wusste durchaus zu gefallen. Im Zusammenspiel mit Mittelstädt bildete Führich die in der Bundesliga gefürchtete linke Seite. Sicher im Passspiel und dazu mit starken Hereingaben. In dieser Form ist der Linksaußen eine hochklassige Option von der Bank. Note: 2-

Maximilian Beier (ab 45.): Noch besser machte es dagegen Maxi Beier. Der Länderspieldebütant der TSG Hoffenheim war von der ukrainischen Defensive nicht in den Griff zu kriegen und kreierte mehrfach hochprozentige Abschlusschancen. Hatte in der 61. Minute Pech, als er nur die Latte traf. Note: 2

Thomas Müller (ab 59.): Im Vergleich zu den anderen Einwechselspielern fiel der Routinier des FC Bayern etwas ab. Müller spielte einige kluge Pässe, schien jedoch einige Probleme mit dem Nürnberger Rasen und seiner Standhaftigkeit zu haben. Note: 3

Robin Koch (ab 59.): Kam für Jonathan Tah in die Partie und machte seine Sache in der letzten halben Stunde durchaus ordentlich. Die Einwechslung des Streichkandidaten könnte im Hinblick auf die EM-Teilnahme ein Fingerzeig gewesen sein. Note: 3

Aleksandar Pavlovic (ab 71.): Der Youngster feierte ebenfalls sein Länderspieldebüt und fügte sich dabei nahtlos in das sichere Flachpassspiel der deutschen Mannschaft ein. Keine Bewertung mehr.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

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