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·21. Februar 2024

Hasan Ismaik: Exit-Strategie statt kostenintensivem Kampf gegen 50+1?

Artikelbild:Hasan Ismaik: Exit-Strategie statt kostenintensivem Kampf gegen 50+1?

Die Deutsche Fußball Liga hat ihre Pläne im Hinblick auf den Investoren-Deal ad acta gelegt. Gleichzeitig wurde dabei die 50+1-Regel als hohes Gut bezeichnet und sich klar für die Regelung ausgesprochen. Der Kampf gegen 50+1 erscheint sinnlos. Für Ismaik wäre es sinnvoller in eine Exit-Strategie zu investieren. Ein Kommentar der Redaktion.

Strohhalm 1: Der Fall von 50+1

“Ich nehme schon länger bestimmte Strömungen wahr. Wenn die Super League kommt, wird 50+1 zwangsläufig fallen. Ob sie mir zustimmen oder nicht: Ich denke, in den nächsten fünf Jahren wird dies geschehen”, erklärt Hasan Ismaik der Abendzeitung. Es scheint einer von zwei Strohhalmen, an denen sich Ismaik klammert. Wenn die Regelung fällt, dann hat “er die ganze Macht”, wie er in seinem Interview selbst betont. Auch, wenn er dann den Verein nicht selbst führen würde und “einen Trainer, einen Sportchef, einen Geschäftsführer” hätte. Auch wenn Ismaik der Überzeugung ist, dass 50+1 tatsächlich fallen könnte, entweder, weil er es selbst glaubt, oder man ihn aber in diesem Punkt bei Laune hält, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass 50+1 bleibt. Zuletzt hat der DFB-Präsident noch einmal klar zum Ausdruck gebracht, wie wichtig er die Regelung findet. Und auch das Präsidium der DFL hat sich heute ganz eindeutig zur Regelung bekannt.


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Strohhalm 2: Besetzung der Schlüsselpositionen beim e.V.

Und der zweite Strohhalm? Die wichtigen Schlüsselposition beim Mitgesellschafter durch Personen seines Vertrauens zu besetzen. Also quasi den gemeinnützigen Verein zu unterwandern. Das geht natürlich nur auf demokratischem Weg. Mit entsprechender Lobbyarbeit kann man jedoch viel bewirken. Vor allem dann, wenn eine zunehmende personelle Verflechtung erreicht wird. Zum Beispiel mit dem Bündnis Zukunft, das sich bereits mit Ismaik getroffen hat und wohl auch Kandidaten für den Verwaltungsrat stellen möchte. Die große Gefahr ist dabei die Intransparenz, die demokratische Kontrollmöglichkeiten erschweren. Auch das Bündnis zeigt genau diese Intransparenz. Wer im Email-Austausch mit dem Bündnis ist, wird schnell feststellen: es wird immer mit “Bündnis Zukunft 1860” unterzeichnet, nie mit einem Namen. Sollte 50+1 nicht fallen, ist es für Ismaik wichtig im Verwaltungsrat Vertrauensleute zu haben. Dann kann er auch wieder Marc-Nicolai Pfeifer einsetzen.

Kein Strohhalm – aber ein möglicher Lösungsweg

Und wenn das auch nicht klappt? Dann muss Hasan Ismaik entweder über den Schatten springen und sich mit den gewählten Vertretern des e.V. doch an einen Tisch setzen, oder aber, er setzt schnellstmöglich auf eine Exit-Strategie um gesichtswahrend aus dieser “Hölle”, wie er es ironisch oder auch nicht ironisch bezeichnet, herauszukommen. Um sich von der “Last Gottes”, was es laut ihn für beide Seiten ist, endlich freizusprechen. Doch auch für solche eine Exit-Strategie müsste er sich mit den Verantwortlichen im e.V. hinsetzen. Im optimalen Fall spart er sich die teuren Kosten um immer wieder gegen 50+1 vorzugehen und holt sich einen Berater eben für eine solche Exit-Strategie. Möglichkeiten gibt es in jedem Fall genug mit erhobenen Hauptes aus der Sache herauszukommen. Im Weg stehen wird ihm sicherlich keiner.

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