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·17. Juni 2025
„Große Chance“: BVB will bei der Klub-WM gute Leistungen zeigen

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·17. Juni 2025
Ein schneller Schnappschuss im Teamhotel mit NHL-Star Leon Draisaitl, eine kurze Einheit im Trainingscenter von Inter Miami mit Rapper Patoranking, ein kleiner Plausch mit dem Ex-Frankfurter Omar Marmoush – doch den Promi-Trubel unter der Sonne Floridas können die Profis von Borussia Dortmund nach den turbulenten Wochen nur teilweise genießen. Denn bei der Klub-WM will die Mannschaft von Trainer Niko Kovac an die auf den letzten Drücker gerettete Bundesliga-Saison anknüpfen.
Dass Kovac die Mannschaft stabilisiert habe, sei „die Untertreibung des Jahres“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem kicker. Im Februar hatte der Coach die verunsicherte Mannschaft noch auf Tabellenplatz elf übernommen und dank einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd doch noch in die Champions League geführt. „Man hat sofort gemerkt, dass er die Mannschaft mitnimmt“, sagte Watzke.
Mitnehmen zu neuen Zielen soll Kovac die Mannschaft nun auch bei der Klub-WM. „Das ist eine super Bühne. Man kann gar nicht in Worte fassen, was es für eine Bedeutung hat, als einer von nur zwei deutschen Klubs dabei zu sein“, sagte Kovac voller Vorfreude. Am Dienstag fällt der Startschuss: Der BVB trifft in East Rutherford auf Fluminense Rio de Janeiro (18.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN).
Der brasilianische Erstligist ist in Europa eher unbekannt, wird laut Watzke jedoch „schon ein bisschen unterschätzt“. Er sei „nicht so vermessen zu sagen, die Gruppe sei nicht attraktiv.“ Die weiteren Gegner sind der südafrikanische Meister Mamelodi Sundowns und Ulsan HD FC aus Südkorea. Vermeintlich lösbare Aufgaben – vor allem, wenn der BVB den Schwung der vergangenen Wochen nicht verliert.
Erst vor knapp einem Monat hatte Dortmund mit dem Minimalziel Champions-League-Qualifikation die verkorkste Bundesliga-Saison dank Kovac noch versöhnlich zu Ende gebracht, ausruhen will sich darauf jedoch keiner. Watzke versicherte, dass die Spieler nun „richtig Bock“ auf die Klub-WM hätten. Er selbst sehe das Turnier „als große Chance“.
Das gilt nicht nur sportlich – auch finanziell: In der vergangenen Saison hat der BVB rund 100 Millionen Euro in der Champions League verdient, hinzu kommen neben dem Startgeld für die kommende Saison nun auch die Zuwendungen bei der Klub-WM: Eine Antrittsprämie von über 20 Millionen Euro, zwei Millionen Euro für einen Sieg in der Vorrunde, 7,5 Millionen für den Einzug ins Achtelfinale.
Und so sieht auch Kovac die große Chance, den positiven Trend fortzusetzen. „Die Entwicklung der Mannschaft ist gut. Ob technisch-taktisch, mental oder körperlich: Wir sind schon auf einem sehr guten Weg“, sagte er, schränkte aber auch ein: „Wir sind mit Sicherheit noch nicht dort, wo wir sein wollen.“
Doch das Großevent bringt auch Herausforderungen mit sich. Statt der üblichen Sommerpause verbringen die BVB-Profis eventuell bis zu vier Wochen in den USA – inklusive Jetlag und erhöhter Belastung. „Vor der neuen Saison stehen noch einmal drei Wochen Urlaub für alle an. Wenn du diese Zeit nutzt und richtig regenerierst, im Optimalfall an einem einzigen Ort, dann ist es vielleicht nicht ideal, aber machbar“, sagte Watzke.
Denn feststeht: Nach dem Bundesliga-Wirbel würden sich die Verantwortlichen beim BVB freuen, wenn der Urlaub etwas kürzer und die Reise bei der Klub-WM etwas länger dauert.