Gewinner und Verlierer beim DFB: Kroos und Andrich obenauf – schwere Zeit für Daheimgebliebene | OneFootball

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·27. März 2024

Gewinner und Verlierer beim DFB: Kroos und Andrich obenauf – schwere Zeit für Daheimgebliebene

Artikelbild:Gewinner und Verlierer beim DFB: Kroos und Andrich obenauf – schwere Zeit für Daheimgebliebene

Die letzten beiden Testspiele vor der finalen Kadernominierung der deutschen Nationalmannschaft wurden gespielt und einige Spieler konnten sich in den Fokus spielen. Die Gewinner und Verlierer beim DFB nach der abgelaufenen Länderspielpause.

DFB-Team: Die Euphorie ist da

Die deutsche Nationalmannschaft hat es geschafft, nach der blamablen Länderspielpause im November, nur wenige Monate später eine EM-Euphorie zu erzeugen. In der letzten Länderspielpause vor der Europameisterschaft konnte das DFB-Team um Rückkehrer Toni Kroos mit Frankreich (2:0) und den Niederlanden (2:1) zwei echte Schwergewichte schlagen und damit selbstbewusst auf das Turnier im kommenden Sommer blicken. Dabei zeigte sich die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann deutlich verbessert. Die Gewinner und Verlierer der letzten Länderspielpause vor der Europameisterschaft.


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Die Gewinner im DFB-Team

Toni Kroos: Der wahre Boss in der deutschen Nationalmannschaft! Gab vom Start weg den Ton an und bereitete das historisch frühe Tor von Florian Wirtz gegen Frankreich vor. Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel, was sich insbesondere auf die Sicherheit seiner Nebenleute auswirkte. Seine Qualitäten mit dem Ball wurden in Deutschland nie wirklich angezweifelt, jedoch zeigte Kroos auch eine enorme Verbesserung gegen den Ball. Immer wieder gewann der DFB-Stratege verloren gegangene Bälle zurück und zeichnete sich ebenfalls durch eine enorme körperliche Robustheit aus. Sinnbildlich war, dass İlkay Gündoğan nach seiner Auswechslung gegen die Niederlande die Kapitänsbinde an den Mittelfeldspieler von Real Madrid weiterreichte.

Robert Andrich: Durfte etwas überraschend in beiden Spielen neben Rückkehrer Kroos auf der Doppelsechs starten und ergänzte sich hervorragend mit dem deutschen Taktgeber. War ursprünglich als der Spieler eingeplant, der Kroos mit seinen defensiven Qualitäten den Rücken freihalten sollte, zeigte jedoch auch, dass er mehr ist als das. Im Spiel mit dem Ball merkte man ihm an, dass er im letzten Jahr unter Xabi Alonso einiges dazugelernt hat und deutlich kompletter geworden ist (90 Prozent Passquote gegen Frankreich, 100 Prozent gegen die Niederlande). Die 90 Minuten gegen Frankreich und die knapp 60 Minuten gegen die Niederlande haben ihn zu einem Startelf-Kandidaten bei der EM im Sommer gemacht. Alleine aufgrund seines Spielerprofils.

Kai Havertz: Das Experiment als Linksverteidiger ist vorbei! Trotz seiner herausragenden Form beim FC Arsenal war es jedoch etwas überraschend, dass Bundestrainer Nagelsmann ihm den Vorzug gegenüber Niclas Füllkrug, der im DFB-Dress eine starke Quote vorzuweisen hat, gewährte. Bestätigte seine starke Leistung gegen Frankreich mit dem Treffer zum 2:0 und gab der deutschen Mannschaft mit seiner Art und Weise zu spielen die gewisse Flexibilität. Immer wieder rochierte er mit Gündoğan, Florian Wirtz oder Jamal Musiala. Zeigte seinen Kritikern, dass er eben auch in der Nationalmannschaft auf der Position des Stürmers spielen kann. Hält er seine Form bei den Gunners, ist er der große Favorit auf die Stürmer-Position im DFB-Team.

Artikelbild:Gewinner und Verlierer beim DFB: Kroos und Andrich obenauf – schwere Zeit für Daheimgebliebene

(Photo by OLIVIER CHASSIGNOLE/AFP via Getty Images)

Maximilian Mittelstädt: Im vergangenen Sommer war er mit Hertha BSC noch in die zweite Bundesliga abgestiegen, jetzt befindet er sich auf dem EM-Zug der deutschen Nationalmannschaft. Überstand seine Feuertaufe gegen Frankreich und Ousmane Dembélé mit Bravur und zeigte, weshalb Nagelsmann ihm direkt das Vertrauen schenkte. Gegen die Niederlande eröffnete er die Partie mit einem frühen Fehlpass und leitete damit den Rückstand ein, nur um ihn einige Minuten später mit einem Traumtor zu egalisieren. Defensiv mit einer soliden Leistung und auch offensiv konnte er immer wieder Akzente setzen. Nun befindet er sich in der Pole Position auf der linken Abwehrseite.

Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer muss in der Kategorie Gewinner ebenfalls unbedingt genannt werden. Bereits mit seiner mutigen, aber konsequenten Nominierung, bei der erstmals seit langem Form statt Namen im Vordergrund standen, legte er den Grundstein für die erfolgreiche Länderspielpause. Zudem hat er mit seiner Aufstellung, die zweimal die gleiche war, alles richtig gemacht und hier ebenfalls mutige Entscheidungen getroffen. Das Gegenpressing greift, im Spiel mit dem Ball sind klare Muster zu erkennen. Die Arbeit von Julian Nagelsmann ist der Grundpfeiler für die EM-Euphorie!

Die Verlierer im DFB-Team

İlkay Gündoğan: Es fällt wirklich schwer, Spieler zu finden, die in der Länderspielpause auf dem Platz standen und hinter den Erwartungen geblieben waren. Eben jene Erwartungen an DFB-Kapitän İlkay Gündoğan waren nach dem Gewinn des Triples als Kapitän von Manchester City enorm hoch. Nach der Rückkehr von Kroos wurde der Barca-Star ins offensive Mittelfeld versetzt und sollte mit seiner Flexibilität und Torgefahr dort glänzen. Doch wirklich in Fahrt kam der 33-Jährige in den Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande nicht. Gegen den Ball war Gündoğan immer gut dabei, allerdings konnte er nur wenig Mehrwert im Spiel mit dem Ball geben. Rotiert der Kapitän bei der Rückkehr von Leroy Sané sogar aus der Mannschaft heraus?

Niclas Füllkrug: Wo es einen Gewinner gibt, da muss auch ein Verlierer sein. Nicht wenige dachten, dass der BVB-Stürmer aufgrund seiner herausragenden Quote von zehn Treffern in 13 Länderspielen im DFB-Dress in den Spielen gegen Frankreich und die Niederlande im Sturmzentrum starten wird. Doch es kam anders und obwohl Füllkrug gegen die Niederlande den Siegtreffer markierte, gehört er zu den Verlierern. Dies liegt nicht an seiner eigenen Leistung, denn in seinen 27 Minuten Einsatzzeit zeigte der bullige Angreifer durchaus, dass er für die Mannschaft einen Mehrwert bieten kann. Jedoch hat Kai Havertz im Sturm nach seinen guten Leistungen gegen Frankreich und die Niederlande die Nase vorn.

Artikelbild:Gewinner und Verlierer beim DFB: Kroos und Andrich obenauf – schwere Zeit für Daheimgebliebene

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Leroy Sané: Noch im Herbst 2023 war Leroy Sané die große Offensivhoffnung der deutschen Nationalmannschaft. Der Außenstürmer präsentierte sich im Trikot des FC Bayern in der Bundesliga in herausragender Form und gehörte zu den besten deutschen Spielern. Ein Aussetzer und eine Rote Karte im Testspiel gegen Österreich sorgten dafür, dass er für drei Spiele gesperrt wurde und erst im letzten Testspiel vor der EM wieder eingreifen kann. In seiner Abwesenheiten glänzten insbesondere Jamal Musiala und Florian Wirtz, die sich mit starken Leistungen in die erste Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann gespielt haben. Deshalb droht Sané, der sich 2024 in einem Formtief befindet, bei der Europameisterschaft im Sommer die Bank.

Die Nicht-Nominierten: Die deutsche Nationalmannschaft begeisterte wie lange nicht mehr, was insbesondere ein schlechtes Zeichen für alle Nicht-Nominierten war. Sei es ein Leon Goretzka oder Mats Hummels, aber auch Nico Schlotterbeck, Julian Brandt oder Serge Gnabry, die jahrelang zum festen Inventar des DFB-Teams gehörten und diesmal aus den verschiedensten Gründen nicht nominiert wurden. Die Spieler, denen Nagelsmann in dieser Länderspielpause das Vertrauen schenkte, zahlten dies mit starken Leistungen zurück und bestätigten ihre Nominierung allemal. Jetzt braucht es starke Leistungen von den Daheimgebliebenen, damit sie sich wieder in den Fokus des Bundestrainers für die finale Nominierung im Mai spielen können.

(Photo by OLIVIER CHASSIGNOLE/AFP via Getty Images)

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