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SV Darmstadt 1898

·14. August 2022

Genussmoment mit noch zu richtenden Stellschrauben

Artikelbild:Genussmoment mit noch zu richtenden Stellschrauben

Die Tribünen im Stadion, sie sind auch Minuten nach Abpfiff noch immer prall gefüllt. Niemand geht nach Hause, alle Lilien reißen stattdessen die Arme nach oben: Bereit dazu, gleich in brachialer Lautstärke drei Buchstaben in die Darmstädter Nacht zu brüllen. Die Mannschaft steht vor der Kurve. Das Trainerteam um Torsten Lieberknecht hat sich ein Plätzchen ein paar Meter dahinter gesucht, natürlich machen auch sie mit. “S - V - D“ schallt es durchs Merck-Stadion am Böllenfalltor. Gänsehaut. Eine Atmosphäre zum Genießen.

Es sind diese ganz besonderen Spiele im Merck-Stadion am Böllenfalltor, wenn die Abendsonne den südhessischen Himmel zunächst rötlich färbt. Und wenn sie dann Platz macht für die vielen hellen Strahler der vier Flutlichtmasten, lassen diese das Stadion in einem besonderen Glanz erscheinen. Abendspiele in Darmstadt? Sie haben ihren Charme. “Diese Spiele hier am Bölle zu dieser Uhrzeit spielen wir besonders gerne. Das macht einfach Spaß, wenn das Stadion voll ist”, betonte Marcel Schuhen, der glücklich anfügte: “Wir sind froh, dass wir unseren Fans mit dem Sieg etwas zurückgeben konnten.”


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Nicht perfekt

Vier Tore durfte die Darmstädter Anhängerschaft am Samstagabend bejubeln. Ein 4:0-Erfolg gegen den FC Hansa Rostock bescherte dem SV 98 den nächsten Dreier. Der perfekte Abend also? “Nein, das war er nicht", erklärte Phillip Tietz nach Abpfiff. Schließlich habe der zweifache Torschütze trotz des hohen Sieges einige Stellschrauben entdeckt, die es zu verbessern gelte. Ähnlich sah es auch sein Cheftrainer. Lieberknecht sei zwar happy darüber, dass Spiel gewonnen zu haben. “Doch trotz der 2:0-Führung zur Pause war ich mit der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden”, sagte er auf der Pressekonferenz nach der Partie. Warum? “Gerade die individuelle Passqualität hat mir nicht gefallen. Da haben wir uns viele gute Aktionen mit schlampigen Pässen zunichte gemacht”, ärgerte sich Lieberknecht.

Und das gegen eine Rostocker Mannschaft, die mit ordentlich Selbstvertrauen ans Böllenfalltor gereist war. So hatte Hansa an den letzten beiden Zweitliga-Spieltagen erst beim HSV und dann zuhause auch noch gegen Bundesliga-Absteiger Arminia Bielfeld gewonnen. Lieberknecht: “Sie sind sehr unangenehm zu bespielen. Gegen Hansa Rostock besteht immer die Gefahr, dass du ein Tor bekommst.” Doch diese Gefahr wussten die Lilien nahezu über die gesamte Spieldauer zu entschärfen. Dank einer konzentrierten sowie abgeklärten Defensivleistung. “Wir arbeiten sehr akribisch in der Defensive. Die Bereitschaft gemeinsam zu verteidigen, ist sehr gut”, lobte Schuhen. Zudem hob der Torhüter hervor: “Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft.”

Punkten, Punkten, Punkten

So gelang es den Lilien auch im dritten Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor zu bleiben und den vierten Pflichtspielerfolg in Serie einzufahren. Eine Runde weiter im Pokal, dazu drei Siege in der 2. Bundesliga. “Das Punktesammeln ist aktuell das Wichtigste”, unterstrich Lieberknecht, ehe er bereits den Fokus auf die kommende Woche richtete und feststellte: “Es tut gut, jetzt mit einem Sieg im Rücken zum HSV zu fahren.”

Denn dort im Volksparkstadion gastieren die Lilien am nächsten Freitag (19.8./18.30 Uhr) beim auch in seinem vierten Zweitliga-Jahr noch immer größten Favoriten im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg. Dank drei Siegen und dem Weiterkommen im DFB-Pokal ist auch der Hamburger SV top in die neue Saison gestartet. Daher gilt es nun für den SV Darmstadt 98, in der kommenden Trainingswoche gut zu arbeiten und an den aus dem Rostock-Spiel bekannten Stellschrauben zu drehen. Zudem braucht es abermals einen starken Defensivauftritt sowie die gleiche Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse wie schon am Samstagabend. Und dann natürlich auch einen gut gefüllten Gästeblock für die besondere Atmosphäre. Tietz: “Ich bete darum, dass so viele Fans wie möglich nach Hamburg fahren. Durch sie bekommen wir einen Push, das Selbstvertrauen steigt. Die Lilien-Fans sind unser großer Rückhalt.”

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