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·28. April 2025
Geldbuße für Schmidt: Neuausrichtung im WM-Prozess

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·28. April 2025
Der Sommermärchen-Prozess um die dubiosen Zahlungsflüsse rund um die WM 2006 vor dem Landgericht Frankfurt/Main steht nach rund einem Jahr vor einer kompletten Neuausrichtung. Von den anfangs drei Beschuldigten wird ab Mittwoch wahrscheinlich niemand mehr auf der Anklagebank sitzen. Dafür rückt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in den Fokus.
Der Prozess geht am Mittwoch (ab 10.00 Uhr) weiter. Dabei wird erwartet, dass das Verfahren gegen den früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger (79) eingestellt wird. Es geht „nur“ noch um die Höhe der Geldbuße. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich etwa 25.000 Euro gefordert. Die Zwanziger-Seite wies diese Forderung als zu hoch zurück, das Gericht hatte daraufhin eine Geldbuße von 10.000 Euro ins Spiel gebracht. Am Montag bestätigte ein Sprecher des Landgerichts dem SID die Einstellung des Verfahrens gegen den anfangs ebenfalls angeklagten Horst R. Schmidt (83). Der frühere DFB-Generalsekretär, der aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit schon seit langer Zeit beim Prozess fehlte, muss eine Geldbuße in nicht genannter Höhe zahlen. Bereits im vergangenen Jahr kam der ehemalige DFB-Boss Wolfgang Niersbach (74) mit einer Strafe von 25.000 Euro davon.
Falls das Verfahren gegen Zwanziger endet, wird der DFB als „juristische Person“ vom bisherigen „Nebenbeteiligten“ zum Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hat den entsprechenden Antrag für ein Bußgeldverfahren bereits angekündigt, um so ein Urteil gegen den Verband zu erwirken. Die Vorsitzende Richterin Eva-Marie Distler deutete am zurückliegenden Verhandlungstag das weitere Prozedere an. Sobald Zwanziger entlassen sei, werde das Verfahren „gegen den DFB e.V. aus Gründen der Prozessökonomie zur Vermeidung der Durchführung einer erneuten Beweisführung“ fortgeführt. Im Juni könnte das Verfahren dann endgültig enden.
Foto © POOL/SID/ARNE DEDERT