Geisterspiel-Jubiläum: Die 'Ohne-Fans-Tabelle' der Bundesliga

fussball.news

·7. März 2021

Geisterspiel-Jubiläum: Die 'Ohne-Fans-Tabelle' der Bundesliga

Der deutsche Profifußball begeht ein trauriges Jubiläum. Am 08. März 2020 fanden letztmals Bundesligaspiele vor vollen Rängen statt. 75 000 sahen ein 2:0 des FC Bayern gegen den FC Augsburg, immerhin etwas mehr als 21 000 ein 1:1 zwischen dem FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf.

Wenige Tage später stieg das Nachholspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1.FC Köln als erstes Geisterspiel in der Bundesliga. Was seinerzeit noch ungewohnt war, ist längst zum Alltag geworden. Nur wenige Spiele konnten nach dem Start der aktuellen Saison vor teilweise geöffneten Rängen stattfinden. Manche Klubs, der FC Bayern etwa, hat tatsächlich seit März 2020 bei keinem Heimspiel vor Fans kicken dürfen. Rein sportlich hat es dem Rekordmeister nicht geschadet. Er führt auch die 'Ohne-Fans-Tabelle' der Bundesliga an.

OneFootball Videos

BVB 25 Punkte hinter Bayern

82 Punkte hat die Elf von Hansi Flick seit dem 09. März 2020 in 33 Partien eingefahren. Der FC Bayern liegt in diesem Zeitraum meilenweit vor der Konkurrenz. RB Leipzig folgt mit 69 Punkten, Eintracht Frankfurt weist bei 34 Spielen 60 Zähler auf. Die Hessen hatten seinerzeit ein Nachholspiel gegen Werder Bremen in der Hinterhand, das erst im Juni ausgetragen wurde. Borussia Dortmund mit 57 Punkten noch hinter dem VfL Wolfsburg auf Platz fünf. Der BVB hat seit dem Beginn der Geisterspiele also satte 25 Punkte weniger geholt als der FC Bayern, aber auch zwölf weniger als Leipzig. Und das, obwohl Dortmund im direkten Duell mit den Sachsen zweimal siegreich war.

Schalke mit geradezu lächerlichen zwölf Zählern

Im fußballverrückten Ruhrgebiet sehnen sie sicherlich die Rückkehr der Fans in besonderem Maße herbei. Das Leid des BVB ohne Zuschauer steht dabei natürlich in gar keinem Verhältnis zu den Qualen des FC Schalke 04. Der designierte Bundesliga-Absteiger hat seit dem 09. März 2020 aus 33 Spielen geradezu lächerliche zwölf Punkte geholt. Es sind schon sechs weniger, als Aufsteiger Arminia Bielefeld in 22 Partien sammeln konnte, der VfB Stuttgart holte aus 24 Begegnungen gar 33 Zähler. Ob Schalke mit der Unterstützung des eigenen Anhangs so tief ins Schlamassel geraten wäre, ist natürlich nicht zu beantworten. Es ist aber schwer vorstellbar, dass die Bundesliga ohne Geisterspiele nicht doch ein ganz anderes Gesicht gezeigt hätte.