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·29. Juli 2024

"Fußball pur": VAR-Einführung in der 3. Liga weiterhin "kein Thema"

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Während der VAR in den Bundesligen und den internationalen Turnieren längst fester Bestandteil geworden ist, steht er für die 3. Liga weiterhin nicht zur Debatte, wie am Montag bei einer Medienrunde des DFB bekanntwurde.

Auch Kosten als Knackpunkt

Am Freitag geht sie los, die 17. Saison der 3. Liga. Während künftig nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern diskutieren dürfen, bleibt eines beim alten: Die Entscheidungen auf dem Platz muss das Schiedsrichter-Team alleine treffen, Unterstützung in Form eines VAR gibt es weiterhin nicht. Zwar werde das Thema innerhalb der Vereine und des DFB "immer mal wieder diskutiert", wie Tom Eilers als Ausschuss-Vorsitzender 3. Liga im Rahmen des Medienrunde berichtete. Dennoch sei die Einführung nach wie vor "kein Thema", nachdem die Klubs bereits vor einem halben Jahr beschlossen hatten, das Thema vorerst nicht weiter zu verfolgen. Eilers verwies darauf, dass die 3. Liga für "Authentizität" und "Fußball pur" stehe, zudem soll sie als die "Ausbildungsliga für Schiedsrichter" dienen, die dabei "Entscheidungen auf hohem Niveau treffen" sollen.


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Was bislang ebenfalls gegen die Einführung des VAR in der 3. Liga spricht, sind die Kosten. Denn sowohl die Einführung als auch die Finanzierung unter der Saison müsste von den Klubs getragen werden. Darüber hinaus benötigt es zusätzliche Schiedsrichter, um alle Partien per VAR abdecken zu können, was ebenfalls Kosten verursacht. Zudem müssten in den Stadien die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Das derzeitige Kamerakonzept in den Übertragungen der 3. Liga beinhaltet deutlich weniger Einstellungen als in der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Umbauarbeiten wären notwendig, was auch zulasten der Klubs gehen würde.

Zahl der Fehlentscheidungen ging leicht zurück

Und so sind weiterhin die Unparteiischen auf dem Platz gefordert, in Sekundenschnelle die richtige Entscheidung zu treffen. Laut Drittliga-Schiedsrichter-Chef Florian Meyer seien in der vergangenen Saison in "etwas weniger als 100 Situationen" falsch entschieden worden, was einen Anteil von 0,2 Prozent ausgemacht habe. In der Spielzeit davor seien noch 0,3 Prozent der Entscheidung falsch gewesen. liga3-online.de-Experte Babak Rafati war in seiner Analyse allerdings auf 198 Fehlentscheidungen gekommen (Vor-Saison 206). "Wir arbeiten daran, dass die richtigen Entscheidungen auf dem Platz getroffen werden", kündigte Meyer an.

Für einen besseren Umgang zwischen Spielern und Schiedsrichtern untereinander soll die neu eingeführte "Mecker-Regel" sorgen. Meyer erhofft sich dadurch eine "größere Wertschätzung" untereinander, auch die Akzeptanz der Entscheidungen soll erhöht werden. Gleichzeitig würde es durch weniger Unterbrechungen eine höhere Nettospielzeit geben. Auf der anderen Seite seien die Schiedsrichter angehalten, proaktiv zu kommunizieren. Die 3. Liga nehme dabei gemeinsam mit den beiden Bundesligen eine Vorbildrolle an, so Meyer.

"bwin"-Aus als "kleiner Dämpfer"

Die generelle Entwicklung der 3. Liga in den letzten stufte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth indes als "positiv" ein, wenngleich mit "bwin" einer Hauptpartner der Liga nicht mehr dabei ist, wodurch die Klubs vorerst rund 110.000 Euro weniger in den Kassen haben. Eilers sprach diesbezüglich von einem "kleinen Dämpfer", verwies aber darauf, dass sich die Marktlage für Wettanbieter in Deutschland verändert habe. Dass kein neuer Partner gefunden wurde, sei "enttäuschend", jedoch werde angestrebt, für die Saison 2025/26 wieder eine "attraktive Partnerschaft" zu ermöglichen. Dass in der neuen Saison erstmals ein fünfstelliger Zuschauerschnitt winkt, wäre diesbezüglich beste Werbung.

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