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·4. September 2024

Das große Transferfazit: So hat sich die 3. Liga verstärkt

Artikelbild:Das große Transferfazit: So hat sich die 3. Liga verstärkt

543 Spielerwechsel gab es in diesem Drittliga-Sommer! Inkludiert man auch noch die vereinsinternen Transfers zeigt der Transfer-Tachometer sogar 604 Bewegungen an. Die Drittligisten haben sich ganz schön ins Zeug gelegt. Doch was sind die Rekorde? Wer hat die meisten Neuen präsentiert, wer die größten Ablösesummen gezahlt und wer war der Minimalist? liga3-online.de präsentiert das große Transferfazit.

Die Transferkönige und die Zurückhaltenden

Den inoffiziellen Titel des Transferkönigs sicherte sich auch dieses Jahr ein Zweitliga-Absteiger – konkret der F.C. Hansa Rostock. Gleich 16 (externe) neue Spieler lotsten die Verantwortlichen an die Ostsee. Platz 2 geht an die SpVgg Unterhaching. Nachdem die Münchener Vorstädter im letzten Jahr nur einen Transfer tätigten, waren es nun derer 15. Dahinter folgt der SC Verl mit 14 Zugängen. Bei den Ostwestfalen gehört der Umbruch im Sommer längst zur Tradition, schließlich muss der Sportclub Jahr für Jahr sein Tafelsilber ziehen lassen und anschließend bei der Suche nach Neuzugängen seine Kreativität ausspielen. Es folgen der VfL Osnabrück und der SV Sandhausen mit jeweils 13 Neuen und Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden mit jeweils zwölf Zugängen.


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Stellt sich die Frage, wer Unterhaching in der Rolle des Minimalisten ablöst? Es ist der FC Energie Cottbus mit fünf Transfers. Es folgen der FC Ingolstadt (sechs) und Erzgebirge Aue (acht). Die geringe Fluktuation im Kader macht sich vor allem beim FCE bisher absolut bezahlt: Die eingespielte Dotchev-Elf grüßt derzeit bekanntlich mit vier Siegen aus vier Spielen von der Tabellenspitze. In der offiziellen Bilanz wird zudem noch der VfB Stuttgart II mit acht externen Neuzugängen gelistet. Doch da Zweitvertretungen das Gros ihrer Neuzugänge bekanntlich aus der eigenen Jugendabteilung beziehen, trügt diese Statistik.

Der größte Aderlass

Den vielen Neuzugängen stehen selbstverständlich auch etliche Abgänge gegenüber. Und auch hier erfüllten die Zweitliga-Absteiger die Erwartungen: Osnabrück und Rostock (beide 23) führen das Ranking der meisten (externen) Abgänge an. Auf Platz 3 folgt mit 1860 dann aber ein langjähriger Drittligist. Die Löwen drehten im Sommer bekanntlich den Kader einmal auf links und gaben insgesamt 21 Spieler ab. Auch Dresden (19), Dortmund II (17), Verl (16) und Unterhaching (15) verzeichneten einen gehörigen Substanzverlust. Am anderen Ende des Spektrums sind wenig überraschend die Zurückhaltenden Aue und Ingolstadt zu finden, die jeweils neun Spieler abgaben – ein waschechtes Minimalisten-Duo.

Transferrekorde und Ausgabenmeister

Knapp drei Millionen Euro haben die Drittligisten diesen Sommer in die Hand genommen – das ist in etwa derselbe Wert wie in der Vorsaison. Dem gegenüber stehen Einnahmen von mindestens viereinhalb Millionen Euro. Allerdings stellen diese Zahlen nur die untere Grenze einer Schätzung dar. Immer mehr Vereine bedienen sich einer mittlerweile branchenüblichen Verschwiegenheit, wenn es darum geht, die Ablösesummen zu benennen. So taucht beispielsweise bei Maurice Krattenmacher und Gibson Nana Adu in der offiziellen Statistik des Portals "transfermarkt.de" ein Fragezeichen auf, da der FC Bayern nicht preisgeben wollte, wie viel er sich das Unterhachinger Talente-Duo kosten hat lassen. Dem Vernehmen nach sollen hier allerdings rund zwei Million Euro fällig geworden sein.

Offiziell teuerster Drittliga-Neuzugang des Sommers ist Innenverteidiger Yannik Lührs, für den Borussia Dortmund II 400.000 Euro an Hannover 96 überwies. Auch auf Platz 2 folgt ein Innenverteidiger: Michael Glück zog es für 350.000 Euro von 1860 zum VfB Stuttgart II. Arminia Bielefeld ließ sich die Festverpflichtung von Stammkeeper Jonas Kersken angeblich 300.000 Euro kosten, während Dynamo Dresden eine 250.000-Euro-schwere Ausstiegsklausel aktivierte, um Vinko Sapina aus Essen loszueisen. Am spendabelsten waren Hansa Rostock und Borussia Dortmund II, die jeweils mindestens eine halbe Millionen Euro in Ablösesummen investierten.

Auf Seiten der Abgänge sticht Ivan Prtajin hervor, der für eine Million Euro von Wehen Wiesbaden zu Union Berlin wechselte. Vorjahres-Torschützenkönig Jannik Mause war dem FC Kaiserslautern immerhin 600.000 Euro wert. Für die El Mala-Brüder Said und Malek überwies der 1. FC Köln jeweils 450.000 Euro in den rechtsrheinischen Stadtteil Höhenberg. Per Leihe sind die beiden vorerst weiterhin für die Viktoria in der 3. Liga aktiv. Letztes Jahr noch in der 3. Liga am Ball und nun mit dem 1. FC Heidenheim überraschend Tabellenführer in der Bundesliga sowie Teil der Europa Conference League sind Léo Scienza, Maximilian Breunig und Luca Kerber. Die 600.000 Euro, die der FCH an den SSV Ulm 1846 überwiesen hat, zählen allerdings nicht mehr zur Statistik der 3. Liga, da die Spatzen bekanntlich in die 2. Liga aufgestiegen sind. Kerbers Wechsel von Saarbrücken nach Heidenheim ging wiederum so wie der Großteil der Transfers mit Drittliga-Beteiligung ablösefrei über die Bühne (so auch der Wechsel von Breunig).

Die prominentesten Neuzugänge

Dass sich die Drittligisten bei der Suche nach Neuzugängen längst nicht mehr verstecken müssen, haben sie auch diesen Sommer einmal mehr unter Beweis gestellt. So wechselten mit Sigurd Haugen (aus Dänemark nach Rostock), Felix Luckeneder (aus Österreich nach Wiesbaden), Joel Felix (aus Dänemark nach Bielefeld), Jan Majdr (aus Tschechien nach Rostock) oder Till Schumacher und Philipp Menzel (beide aus Österreich nach Saarbrücken) zahlreiche Spieler aus den ersten Spielklassen der Nachbarländer in höchste DFB-Spielklasse. Mit Jeredy Hilterman (aus den Niederlanden nach Bielefeld) konnte die Arminia sogar den Nationalstürmer Surinames in die 3. Liga locken. Eine weitere schillernde Persönlichkeit kommt dagegen aus der Regionalliga West: Der auf den niederländischen Antillen geborene Charlison Benschop bereichert Alemannia Aachen mit seiner Erfahrung von 120 Eredivisie-Spielen und 82 Zweitliga-Partien.

Wie jedes Jahr zog es auch einige etablierte Zweitligaspieler eine Spielklasse weiter nach unten. Maximilian Thalhammer (Mannheim), Maurice Multhaup (Saarbrücken) und Christoph Daferner (Dresden) haben jeweils über 100 Zweitliga-Spiele in ihrer Vita sehen, Florian Hübner (Wiesbaden) sogar 148. An die 218 Zweitliga-Partien von Philipp Heise (Dresden) kommt allerdings keiner heran. Freuen darf sich die 3. Liga über Rückkehrer Ba-Muaka Simakala, der mit seiner spektakulären Spielweise vor zwei Jahren auf 28 Scorer kam und nun wieder in Osnabrück am Ball ist.

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