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Antonia Hennigs·23. Oktober 2020
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Antonia Hennigs·23. Oktober 2020
Ohne Fans wird es nicht das Gleiche sein, aber trotzdem richtet die Fußballwelt ihren Blick am Samstag nach Spanien. Dort findet nämlich die 278. Auflage der vielleicht berühmtesten Partie im Fußball statt, El Clásico.
Bei dem in vielerlei Hinsicht besonderen Aufeinandertreffen zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid können diesmal eigentlich nur die Katalanen siegreich sein. Warum? Hier gibt es fünf gute Gründe.
Ausgerechnet vor dem Clásico strauchelt Real Madrid erheblich. Auch der FC Barcelona hat zwar nicht gerade einen gelungenen Saisonstart in der Liga hingelegt, durch den 5:1-Sieg im ersten Gruppenspiel der Champions League geht zumindest die mentale Kurve aber wieder nach oben. Klar, der Gegner hieß Ferencváros Budapest und gehört eindeutig nicht zu den ganz großen Kalibern, ein so deutlicher Sieg tut einer Mannschaft aber trotzdem immer gut.
Bei Real hingegen dürfte sich das Selbstbewusstsein in kellerartige Regionen verabschiedet haben. Auf die Niederlage in der Liga gegen Aufsteiger Cadiz folgte die Blamage gegen Donezk in der Champions League. Die Köpfe der Katalanen sind freier und das wird ein großer Vorteil sein.
Im Normalfall spricht man vom Trainer-Effekt, wenn ein neuer Coach eine Mannschaft spontan übernimmt und das Team im ersten Spiel unter dem Neuen dann eine starke Leistung hinlegt. Ronald Koeman coacht den FC Barcelona jetzt zwar schon seit knapp zwei Monaten, bei einem Clásico stand er bisher aber noch nicht an der Seitenlinie.
Koeman wird demnach sein Clásico-Debüt (als Trainer) feiern und alles tun, um zu beweisen, dass er der Richtige für den Job ist. Wir sagen, mehr Ansporn geht kaum und das wird sich auszahlen.
Vor allem in der Abwehr leistet Real sich aktuell teils haarstäubende Fehler. Das weiß auch der FC Barcelona und wird den Finger in die Wunde legen, um daraus Profit zu schlagen. Gegen Donezk fiel die Defensive hauptsächlich durch Abstimmungsfehler und Unentschlossenheit auf, was schon gegen den ukrainischen Meister nicht gut ausging.
Sergio Ramos wird zwar voraussichtlich wieder zurück sein und für mehr Ordnung sorgen, die Blaugrana aber wird jeden Bock, jede Lücke und jede Unaufmerksamkeit eiskalt ausnutzen.
Richtig gelesen. Einer der fünf Gründe in dieser Auflage hört nicht auf den Namen Lionel Messi. Kann man hier schon von einer Ablösung sprechen? Egal, was zählt ist: Ansu Fati lässt uns die alten Stars aktuell fast vergessen und zaubert von Spiel zu Spiel ein bisschen mehr. Seine Clásico-Erfahrung beschränkt sich auf einige wenige Minuten, was sich am Samstag ändern wird.
Auf dem Konto von Fati findet man für diese Saison wettbewerbsübergreifend bereits vier Tore und zwei Vorlagen und am Samstagabend wird da schon wieder etwas dazugekommen sein.
Das Zauberwort im Profifußball heißt nicht etwa Ballgefühl oder Schusskraft. Nein, das Zauberwort heißt Regeneration. Und auch wenn wir noch am Anfang der Saison stehen, wird die Mannschaft, die mehr Zeit hatte, sich zu regenerieren, immer einen kleinen Vorteil haben.
In diesem Fall ist auch das der FC Barcelona, der bereits am Dienstag in der Königsklasse antrat und dadurch 24 Stunden mehr Pause hatte als Real Madrid. Wie sagt man so schön – dieses Detail könnte am Ende das Zünglein an der Waage sein.
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