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·2. Dezember 2022

Füllkrug bis Flick: Das WM-Zeugnis für Deutschland

Artikelbild:Füllkrug bis Flick: Das WM-Zeugnis für Deutschland

Nach dem zweiten WM-Vorrunden-Aus in Serie liegt die deutsche Männernationalmannschaft scheinbar am Boden. Am Donnerstagabend verhalf ein 4:2-Sieg über Costa Rica nur zu Kosmetik in der Tabelle von Gruppe E, weil gleichzeitig Spanien gegen Japan unterlag.

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So muss die DFB-Auswahl vor allem dank einer 1:2-Niederlage gegen Nippon schon wieder früh die Segel streichen und auch damit hadern, dass Spanien gegen Costa Rica sieben von sieben Torschüssen im Netz untergebracht hatte. Deutschland träumte selbst von so viel Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. In allen drei Partien ließ die Elf von Bundestrainer Hansi Flick gute Gelegenheiten aus, die sogar den Gruppensieg hätten bedeuten können. Weil außerdem auch die Defensive zu keinem Zeitpunkt sattelfest wirkte, hat sich Deutschland das neuere Gruppen-Aus selbst zuzuschreiben.


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18 Spieler und der Bundestrainer in der Einzelkritik

Unter den 26 Akteuren im Aufgebot kamen derweil nur sechs nicht zum Einsatz: Karim Adeyemi , Amel Bella Kotchap, Julian Brandt und Christian Günter unter den Feldspielern sowie die Ersatztorhüter Marc-Andre ter Stegen und Kevin Trapp. Matthias Ginter und Youssoufa Moukoko kamen zudem nur zu kurzen Einwechslungen. Die übrigen 18 Spieler und Bundestrainer Flick erhalten im WM-Zeugnis von fussball.news überwiegend schwache Noten.

Das WM-Zeugnis von fussball.news

Niclas Füllkrug 2,0

Mit drei Scorerpunkten als Einwechselspieler hat der Bremer seine Nominierung mehr als gerechtfertigt. Die Frage, warum Flick ihm keine Chance in der Startelf gab, wird in der WM-Analyse zu beantworten sein.

Jamal Musiala 2,0

Der mit Abstand beste deutsche Spieler bei der WM in Katar, verzauberte mit seinen Dribblings Fußballfans weltweit. Alleine die Effektivität vor dem Tor geht Musiala noch ab. Der Bayern-Jungstar hätte die Ko-Phase sicher genutzt, um diese Makel zu beseitigen.

Leroy Sane 3,0

Profitiert bei der Bewertung mutmaßlich vom Fehlen gegen Japan. Als Joker gegen Spanien stark, gegen Costa Rica gerade zu Beginn ebenfalls gut unterwegs. Aber nach 50 Länderspielen immer noch ohne einen definierenden Moment.

Kai Havertz 3,5

Schwach gegen Japan, gegen Spanien angeschlagen von außen vor, Top-Leistung gegen Costa Rica von der Bank: Insgesamt auch eine durchschnittliche WM mit dem guten letzten Eindruck ohne den großen Wert.

Leon Goretzka 4,0

Forderte durchaus vernehmbar einen Stammplatz ein, den er ab dem 2. Spieltag innehatte. Konnte das gegen Spanien völlig rechtfertigen, seine Einwechslung gegen Japan hat aber zur Niederlage beigetragen, weil jede Kontrolle verloren ging.

Ilkay Gündogan 4,0

Erzielte das erste WM-Tor Deutschlands, hatte ansonsten viel Licht und Schatten im Spiel. Gilt nun als Kandidat auf einen Rücktritt aus dem DFB-Team, dem er nie so recht seinen Stempel aufdrücken konnte.

Jonas Hofmann 4,0

Vor dem Turnier mit Stammplatzambitionen, dann nur zweimal eingewechselt. Blieb dabei ohne großen Einfluss, hätte vermutlich aber eine Chance als offensivstarker Außenverteidiger verdient gehabt.

Joshua Kimmich 4,0

Konnte dem Anspruch eines Führungsspielers nicht gerecht werden, war vor allem im Mittelfeld ungewohnterweise nur ein Mitläufer. Hatte seine besten Szenen, vielsagend, als Rechtsverteidiger, will die Position aber nicht gerne spielen.

David Raum 4,0

Zeigte, was man aus der Bundesliga kennt: Vorne kann er richtig Dampf machen und Traumflanken liefern, hinten fehlt das Gespür im Zweikampfverhalten. Für Flick offenbar alternativlos.

Antonio Rüdiger 4,0

Startete mit 60 bärenstarken Minuten gegen Japan, ging dann mit den Kollegen unter. Vom Abwehrchef muss man mehr Organisation erwarten, auch wenn die eigenen Fehler in der Minderheit blieben.

Serge Gnabry 4,5

War über weite Strecken der drei Spiele nicht besonders beteiligt, ließ insgesamt zu viele Chancen aus. Seine gute Quote im Nationalteam liegt weiter vor allem an den kleinen Gegnern in Testspielen und Qualifikationen.

Mario Götze 4,5

Blieb auf der Suche nach einem weiteren magischen WM-Moment nach dem Goldenen Tor von Rio de Janeiro bei zwei Einwechslungen völlig ohne Wirkung.

Lukas Klostermann 4,5

Seine Nominierung nach monatelanger Verletzung bleibt ein Mysterium, das nur Flick aufklären kann. Wirkte zu keinem Zeitpunkt in der Lage, eine wichtige Rolle spielen zu können.

Manuel Neuer 4,5

Zeigt einige Weltklasse-Paraden, hatte aber ein vier Gegentoren gegen Japan und Costa Rica Aktien, wenn nicht sogar eine Mitschuld. Zudem gegen Spanien mit Wacklern in der Spieleröffnung, die ungewohnt sind. Als Kapitän in der Verantwortung, die Kollegen zu Wachsamkeit zu bringen.

Thilo Kehrer 5,0

Ein Lieblingsschüler von Flick und auch nach der WM fragt man sich, warum. Spielte nur 70 Minuten gegen Spanien, in denen Jordi Alba und Dani Olmo ihn mehrfach auf links drehten.

Thomas Müller 5,0

Völlig außer Form, aber dreimal in der Startelf. Schoss sein letztes Turniertor bei der WM 2014 (!!!). Verlässt das DFB-Team nach seinem nächsten Auftritt wohl endgültig.

Nico Schlotterbeck 5,0

Gegen Japan trotz akuter Formschwäche aus Dortmund in der Startelf, mit Hauptschuld am Siegtreffer des Gegners, der, wenn man es ganz einfach will, das DFB-Aus bedeutete. Gegen Spanien mit zwei guten Szenen, die kaum zur Wiedergutmachung reichen.

Niklas Süle 5,0

Als Rechts- und ab Spiel zwei Innenverteidiger viel zu fehleranfällig und in dieser Form internationalen Ansprüchen nicht genügend.

Bundestrainer Hansi Flick 5,5

Setzte bei seinem ersten Turnier das wichtige Auftaktspiel mit seiner Aufstellung in der Abwehr und Umstellungen während des Spiels in den Sand und lief dem anschließenden Ergebnis hinterher. Seine Nibelungentreue zu Müller, die Nichtberücksichtigung von Füllkrug in der Startelf und das ständige Wechseln in der Defensive schon weit im Vorfeld der WM muss sich der Bundestrainer ankreiden lassen. Man kann wohl von Glück sagen, dass DFB-Präsident Bernd Neuendorf erst kurz im Amt ist und die Heim-EURO schon in 18 Monaten ansteht.

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