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·24. Oktober 2024
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Nach der Trennung von Bernd Hollerbach hat beim F.C. Hansa Rostock die Suche nach einem Nachfolger begonnen. Erste Gespräche sind bereits geführt worden, "zeitnah", so die Ankündigung von Sportchef Amir Shapourzadeh, sollen diese zum Abschluss gebracht werden.
Als Hollerbach Ende Mai als neuer Trainer präsentiert worden war, stellte ihn Shapourzadeh als den "richtigen Mann, zur richtigen Zeit am richtigen Ort" vor. Fünf Monate später gilt das für den einstigen "Wunschkandidaten" nicht mehr. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sprach Shapourzadeh von einer "schwierigen Entscheidung", zumal er mit Hollerbach seit Würzburger Zeiten auch freundschaftlich verbunden ist. "Es gibt sicher schönere Tage, aber am Ende geht es um den Verein. Der Abschied war sehr emotional", so der 46-Jährige. Trotz der Trennung habe er "größten Respekt" und "viel Hochachtung" davor, dass der 54-Jährige den Posten bei Hansa in einer schwierigen Situation übernommen hatte. Er würde die Entscheidung, Hollerbach zu verpflichten, wieder so treffen.
Auch Vorstandschef Jürgen Wehlend zeigte sich dem erfahrenen Coach "sehr dankbar" und betonte: "Wir bringen ihm höchsten Respekt entgegen, werden Kontakt halten und uns weiterhin erhobenen Hauptes über den Weg laufen. Er ist als Fachmann und insbesondere als Mensch für uns über jeden Zweifel erhaben." Nach nur einem Sieg aus den letzten vier Spielen habe jedoch die Überzeugung gefehlt, "dass wir in der aktuellen personellen Konstellation noch signifikante Schritte machen können", begründete Wehlend, nachdem Hansa den Schwung aus dem Last-Minute-Sieg in Aue vor der Länderspielpause nicht mitgenommen hatte. Insgesamt sei die Lage aber schon länger prekär.
Nun läuft die Suche nach einem Nachfolger. "Wir führen konkrete Gespräche und wollen es zeitnah umsetzen", betonte Shapourzadeh, wollte aber keine Namen – etwa eine Rückkehr von Aufstiegscoach Jens Härtel – kommentieren. Dafür verriet er, dass er schon in den letzten Wochen Gespräche geführt habe. Aber nicht, weil das Vertrauen in Hollerbach schon zu dem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden war, sondern um im Markt zu bleiben und auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein. Wann der neue Mann vorgestellt werden soll, ist noch offen. "Wir haben einen groben Zeitplan, es geht aber nicht um das Thema Zeit." Das weitere Vorgehen soll bei einer Sitzung vor Vorstand und Aufsichtsrat am Donnerstagabend besprochen werden. Dann wird es auch um das konkrete Profi gehen.
Bis der Hollerbach-Nachfolger gefunden ist, werden die Co-Trainer Simon Pesch und Marcus Rabenhorst für die Mannschaft verantwortlich sein. Kurios: Beim kommenden Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen hätten sie Hollerbach ohnehin vertreten müssen, nachdem der 54-Jährige in Saarbrücken seine vierte gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen hatte und damit gesperrt gewesen wäre. Hansas Sportchef sprach Pesch und Rabenhorst das "volle Vertrauen" aus, als Dauerlösung kommen sie aufgrund der fehlenden UEFA-Pro-Lizenz jedoch nicht infrage.
Shapourzadeh hofft, dass die Mannschaft eine "Jetzt-erst-recht"-Haltung entwickelt, zudem nahm er sämtliche Beteiligten in die Pflicht: "Wir alle müssen uns hinterfragen, warum wir es bisher nicht geschafft, mehr Punkte zu holen." Auch, wenn "nicht alles schlecht und falsch" war. Dennoch stünden alle, auch die sportliche Führung sowie die Mannschaft, in der Verantwortung. In der Kabine habe nach dem Hollerbach-Aus indes eine "gedrückte Stimmung" geherrscht, berichtete der 46-Jährige, gleichwohl sei die Mannschaft intakt. "Das ist eine gute Basis."
Um in die Erfolgsspur zu kommen, müssen nun an ein "zwei, drei Stellschrauben gedreht" werden. Welche das sind, dazu wollte Shapourzadeh keine Angaben machen. Klar ist nur: "Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir da unten rauskommen." Als Drittletzter liegt die Kogge momentan zwei Zähler hinter dem rettenden Ufer. "Sechs Punkte" aus den beiden Heimspielen gegen Essen und Osnabrück rief Wehlend kurz und knapp als klares Ziel aus, die Mannschaft soll gegen Essen indes auch für Hollerbach spielen, so ihr Auftrag. Ausfallen werden weiterhin Dominik Lanius (Knie-OP), King Manu (Muskelverletzung) und Cedric Harenbrock (Adduktorenbeschwerden), zudem ist Antonio Jonjic (angeschlagen) fraglich. Ob der erhoffte Impuls durch den Trainerwechsel dann bereits gegen Essen zu sehen ist, wird sich am Samstag zeigen.