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·23. Mai 2025

FCS-Kapitän Zeitz im Interview: "Haben nichts zu verlieren"

Artikelbild:FCS-Kapitän Zeitz im Interview: "Haben nichts zu verlieren"

Nach fast 20 Jahren hat der 1. FC Saarbrücken in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig am Freitag und Dienstag die Chance, in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Mit liga3-online.de spricht Vereinslegende und Kapitän Manuel Zeitz über die Drittliga-Saison, die Ausgangslage vor der Relegation und den Gegner Braunschweig.

"Für Braunschweig geht es um alles"

liga3-online: Nach einem spannenden Rennen um Platz drei hat der 1. FC Saarbrücken nun in der Relegation die Chance, Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga zu folgen. Wie haben Sie den Endspurt erlebt, Herr Zeitz?


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Manuel Zeitz: Bis auf die Partie in Aachen, die wir uns alle anders vorgestellt hatten, haben wir einen starken Endspurt hingelegt. Mit neun von zwölf Punkten haben wir auf den letzten Metern Stärke bewiesen und uns den Relegationsplatz verdient.

Wie bewerten Sie insgesamt die Saison?

Es schwingt zwar ein wenig mit, dass wir zwischenzeitlich einige Punkte Vorsprung auf Meister Bielefeld hatten und diese durch einen kurzen Saison-Knick verspielt haben. Wir können aber insgesamt zufrieden sein. Es ist nicht selbstverständlich, in dieser starken 3. Liga Dritter zu werden und damit nun die Chance zu haben, aufzusteigen.

Gegner in der Relegation ist Eintracht Braunschweig. Was für Duelle erwarten Sie?

Während wir nichts zu verlieren haben, geht es für Braunschweig um alles. Die Eintracht will unbedingt Zweitligist bleiben. Es wird viele Zweikämpfe geben und sich nichts geschenkt werden. Die Relegation ist vergleichbar mit einem DFB-Pokal-Spiel.

Wie bewerten Sie die Ausgangslage – ist der Drittligist tendenziell im Vorteil, weil die Saison besser verlief und die Stimmung im Team und im Umfeld besser ist?

Auf mentaler Ebene mag das stimmen. Wir können nur gewinnen, weil wir im schlimmsten Fall in der 3. Liga bleiben. Möglicherweise ist das auch ein Grund dafür, dass sich in den letzten vier Jahren jeweils der Drittligist durchgesetzt hat. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Zweitligist qualitativ leicht im Vorteil ist.

"Sind in der Lage, höherklassige Gegner zu schlagen"

Sie haben in Ihrer Karriere schon viel erlebt. Worauf kommt es in Relegationen an, um die Oberhand zu behalten?

Es entscheiden Kleinigkeiten wie Tagesform und auch Glück. Mehrere Faktoren können den Spielverlauf stark beeinflussen. Speziell ein frühes Tor oder Gegentor kann bereits den Unterschied machen.

Der 1. FC Saarbrücken sorgte in den letzten Jahren im DFB-Pokal für Furore und zog 2020 und 2024 jeweils ins Halbfinale ein. Können diese Erfahrungen und Erfolge für das Duell mit Braunschweig jetzt auch ein Vorteil sein?

Wir wissen dadurch, dass wir immer dazu in der Lage sind, höherklassige Gegner zu schlagen. Aber so viele Spieler, die diese Erfolge miterlebt haben, sind gar nicht mehr auf dem Platz. Daher ist es kein allzu großer Vorteil.

Was machen solche Do or Die-Partien mit Ihnen – schockt Sie mit 34 Jahren so etwas noch?

Klar ist weiterhin eine gewisse Anspannung da. Solche Partien sind immer etwas Besonderes. Zumal ich noch nie eine Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gespielt habe. Das ist tatsächlich ein Novum. Wir können etwas Historisches erreichen und nach fast 20 Jahren wieder zweitklassig spielen. Das wollen wir unbedingt schaffen.

Was würde Ihnen als Vereinslegende eine Rückkehr in die 2. Bundesliga mit dem 1. FC Saarbrücken bedeuten?

Unfassbar viel. Ich habe damals in der Oberliga meine Karriere in Saarbrücken begonnen. Bis hierhin war es ein langer und erfolgreicher Weg durch verschiedene Ligen und mit sensationellen Reisen im DFB-Pokal. Was noch fehlt, ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Es wäre überragend, wenn uns das gelingt. Auch vor dem Hintergrund, dass ich als Fußballer nicht mehr allzu viele Jahre vor mir habe.

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