Miasanrot
·22. November 2024
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Nach vier Siegen in der Bundesliga wartet am Freitagabend der FC Augsburg auf den FC Bayern München. Alles andere als ein Sieg wäre eine Überraschung – gerade vor den schweren Spielen gegen Paris Saint-Germain, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund muss der FC Bayern weiter das Selbstvertrauen ausbauen. Ist das gegen den FCA so selbstverständlich?
Ohne João Palhinha treten die Bayern am Freitagabend zu Hause gegen die bayerischen Schwaben an. Auch der Einsatz von Manuel Neuer scheint fraglich, sodass eigentlich Ersatzkeeper Sven Ulreich spielen würde.
Allerdings fällt auch dieser aus persönlichen Gründen für das Spiel aus. Das könnte bedeuten, dass Daniel Peretz, der zuletzt in den Länderspielen für Israel überzeugte, möglicherweise zu einem weiteren Profieinsatz für die Bayern kommt.
Viele Schüsse wird er (oder aber Manuel Neuer) wohl nicht auf sein Tor bekommen, denn die Bayern haben bisher eine herausragende Statistik: Laut whoscored.com lassen sie lediglich 5,4 Schüsse pro Spiel zu. Zum Vergleich: Der FCA liegt hier bei 12,5. In der gesamten Saison 2023/24 lag der Durchschnittswert der Bayern bei 10,4. Die Abwehr um Min-jae Kim und Dayot Upamecano steht zurzeit also sehr sicher.
Die Augsburger haben bisher 13 Tore erzielt und liegen damit in der Bundesliga auf dem 13. Platz. Vier dieser Tore wurden aus Kontern erzielt, drei nach Standardsituationen. Die Bayern sollten sich also auf Umschaltsituationen und Standards vorbereiten.In den letzten Spielen der Bayern hat das Gegenpressing herausragend funktioniert, sodass nicht unbedingt Anlass zu großer Sorge für Gegentore aus dem Spiel heraus besteht. Der FCA hingegen hat bereits 20 Tore kassiert – im Durchschnitt zwei pro Spiel. Das sollte der offensiven Spielweise der Bayern entgegenkommen.
In der Abwehr der Augsburger fällt außerdem auf, dass sie die zweitmeisten Tore (13) aus dem offenen Spiel kassiert haben. Auch das spricht also klar für die Bayern, die individuell deutlich stärker besetzt sind. Zudem hat es nach Standards bereits fünf Mal im Tor der Fuggerstädter geklingelt. Hier bieten sich also weitere Möglichkeiten für den FC Bayern, das Spiel für sich zu entscheiden.
Aber Vorsicht: Nach „Expected Goals Against“ sieht es für den FCA gar nicht so schlecht aus. Hier liegt man auf dem vierten Platz (hinter den Bayern, dem SC Freiburg und Bayer Leverkusen): Es sind also deutlich mehr Gegentore gefallen, als laut den Berechnungen von understat zu erwarten war.
Vermutlich erhält Leon Goretzka nach seinem Spiel beim FC St. Pauli wieder eine Chance im Bayern-Mittelfeld, da Aleksandar Pavlović noch nicht einsatzbereit ist. Konrad Laimer könnte in der Abwehr zum Einsatz kommen, allerdings sind auf der rechten Abwehrseite auch Raphaël Guerreiro und Sacha Boey einsatzbereit.
Das Team von Trainer Jess Thorup zeigt sich in dieser Saison noch wenig konstant und ist im Mittelfeld der Liga zu Hause – derzeit steht man auf Platz 13. Eine Sache macht der FCA aber sehr gut: Er schafft es, das Spielgeschehen aus dem eigenen ersten Drittel herauszuhalten. Nach Bayern und Bayer Leverkusen ist man laut Sofascore hier die Mannschaft mit den wenigsten Spielanteilen im eigenen ersten Spieldrittel. Der FCA verlagert das Spiel ins Mittelfeld.
Taktisch erwartet die Bayern wieder einmal eine Fünferkette gegen den Ball, die mit Ball schnell in ein 3-5-2 verwandelt wird. Kern der Abwehr sind dabei Chrislain Matsima, Jeffrey Gouweleeuw und Keven Schlotterbeck. Letzterer versucht immer wieder, das Spiel mit langen Diagonalbällen zu eröffnen. Sein Mitspieler Gouweleeuw hat laut Sofascore bisher 44 Mal gegen den Ball geklärt und liegt damit ligaweit auf Platz zehn. Gouweleeuw spielt laut fbref auch die meisten Pässe im Augsburger Team.
Die Abwehrwerte sind solide, allerdings tauchen die Augsburger Abwehrspieler nicht so auffällig weit oben in den Statistiken auf, wie beispielsweise die Spieler des letzten Gegners vom FC St. Pauli aus Hamburg. Marius Wolf rechts und Dimitris Giannoulis links ergänzen die Mittelfeld- oder Abwehrkette und sorgen mit Ball für Umschaltmomente. Gegen den Ball hat Giannoulis mit 15 abgefangenen Bällen laut Sofascore immerhin den 13. Platz in der Wertung innerhalb der Bundesliga erreicht, mit Ball flankt er recht häufig, hat hier laut bundesliga.de die viertmeisten Flanken der Liga (28) abgegeben. Generell forciert Augsburg das Spiel nach vorne mit Flanken, nach Bayer Leverkusen und der TSG aus Hoffenheim hat das Team die drittmeisten Flanken aus dem Spiel abgegeben (bundesliga.de).Frank Onyeka, Kristijan Jakić und Elvis Rexhbeçaj stehen zentral im Mittelfeld und sorgen für enges Pressing, aber auch für mögliche tiefe Pässe auf Alexis Claude-Maurice (rechts) oder Philipp Tietz (links). Claude-Maurice dribbelt immer wieder in den Halbräumen an, auf seiner Seite rückt dann Marius Wolf über außen nach. Sein Mitspieler Tietz zeigt sich vor allem kopfballstark, er hat bisher 30 Kopfballduelle gewonnen und ist damit Dreizehnter der Liga in dieser Wertung (bundesliga.de). Beide Spieler sind mit je drei Toren und einem Assist die gefährlichsten Spieler der Augsburger.
Die Bayern müssen also wieder einmal spielerische Lösungen finden, um einen kompakten Gegner zu knacken. Sollte dabei schnell ein Tor erzielt werden, steht einem weiteren Sieg nichts im Wege. Falls das nicht passiert, kann es ein durchaus zäher Abend werden. Allzu große Rotationen sind bei den Bayern nicht zu erwarten, außer den oben genannten Änderungen, die aufgrund von Verletzungen zustande kommen. Offensiv sollten Olise, Musiala, Coman und Kane für die nötigen Akzente sorgen.
FC Bayern München: Neuer – Guerreiro, Upamecano, M.-J. Kim, Davies – Kimmich, Goretzka – Olise, Musiala, Coman – KaneFC Augsburg: Labrovic – Matsima, Gouweleeuw, K. Schlotterbeck – M. Wolf, Onyeka, Jakic, Giannoulis – Rexhbecaj, Claude-Maurice – P. Tietz