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·19. November 2023
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Italien hat das Trauma Nordmazedonien bewältigt und sich für das „Finale“ um ein EM-Ticket gegen die Ukraine eine gute Ausgangsposition erspielt.
Luciano Spalletti war sichtlich zufrieden. „Es war ein großartiges Italien, sowohl in Bezug auf den Charakter als auch auf die Qualität des Spiels“, lobte der italienische Fußball-Nationaltrainer, der im Sommer angetreten war, um ein weiteres Debakel der stolzen Azzurri abzuwenden.
Nach dem 5:2 (3:0) gegen Nordmazedonien ist Spallettis Team nun endlich auf Kurs: Ein Unentschieden im „Endspiel“ gegen die Ukraine in Leverkusen am Montag (20.45 Uhr/DAZN) reicht dem Titelverteidiger für das EM-Ticket.
Doppeltorschütze Federico Chiesa hat einen Stimmungsumschwung beim viermaligen WM-Champion ausgemacht. „Wir treten einfach positiver in der Grundeinstellung unter Spalletti an“, meinte der Torjäger, „dabei gehen wir auch mehr Risiko in der Defensive ein. Mit der gleichen Mentalität wollen wir gegen die Ukraine spielen.“
Gegen Angstgegner Nordmazedonien mussten die Europameister trotz einer 3:0-Halbzeitführung zittern. Zwar schossen Chiesa (41./45.+3) und Matteo Darmian (17.) einen 3:0-Vorsprung heraus, Jorginho vergab zudem einen Elfmeter (40.). Doch Nordmazedonien kam durch Jani Atanasov (52./74.) auf ein Tor heran.
Kurz wurden unwillkürlich Erinnerungen wach an die 0:1-Blamage der Italiener im März 2022 gegen den krassen Außenseiter, durch die die Azzurri die WM-Endrunde in Katar verpassten. Giacomo Raspadori (82.) und Stephan El Shaarawy (90.+3) erlösten aber diesmal den zweimaligen Europameister und ließen ein ganzes Land aufatmen.
„Ein riesiger Fels ist entfernt worden und der Fluss strömt wieder“, fabulierte die Gazzetta dello Sport und lobte die Azzurri für „Charisma und Teamgeist“. Der Corriere dello Sport fordert nun „nur“ noch eine „würdevolle Leistung“ gegen die punktgleichen Ukrainer in der BayArena. Italien, Meister des Verteidigens, muss gegen die kriegsgebeutelten Osteuropäer nicht mal ein Tor erzielen – solange hinten die Null steht.
Doch mit dem berüchtigten Catenaccio will sich Italien, das gegen Nordmazedonien aggressiv und entschlossen agierte, keineswegs das Ticket für die EM-Endrunde in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli 2024) ermauern.
Chiesa: „Wir wollen das Spiel dominieren, deshalb war der Sieg gegen Nordmazedonien auch verdient.“ Dass die italienische Auswahl Gegentore hinnehmen musste gegen Nordmazedonien „ist Teil der Schönheit des Angriffsfußballs“, betonte der Star von Juventus Turin.
Deshalb verschwendet auf dem Apennin auch niemand einen Gedanken daran, dass es am Montag in Leverkusen gegen die Ukraine schiefgehen könnte. Das EM-Ticket soll gelöst werden, die Play-offs im März unter allen Umständen vermieden werden. An solche Ausscheidungsspiele hat die stolze Fußballnation bekanntlich – siehe oben – keine guten Erinnerungen.
(Photo by Claudio Villa/Getty Images)