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Annika Becker·22. Juni 2022
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Annika Becker·22. Juni 2022
In genau 14 Tagen beginnt die Europameisterschaft in England, die teilnehmenden Nationen bereiten sich darauf schon seit Wochen in ihren Trainingslagern vor und bei den Fans steigt die Vorfreude. Zeit für einen kurzen Rundblick über anstehende Rekorde, anstrengende Einheiten und einen neuen EM-Song.
Dänemark und Schweden testen vor dem Turnier beide gegen Brasilien und die Norwegerinnen empfangen am Wochenende die Neuseeländerinnen. Rund um diese Spiele hat sich in den skandinavischen Ländern schon jetzt ein richtiger Hype entwickelt. Für das Spiel der Däninnen in Kopenhagen gegen Brasilien am Freitag (24.6.) wurden bereits über 20.000 Tickets verkauft, für das Spiel der Schwedinnen in Stockholm (28.6.) sogar schon über 30.000.
Die aktuelle Rekordzahl für ein Heimspiel liegt nach Angaben des schwedischen Verbandes bei 25.882 Zuschauenden. Schweden und Brasilien trafen das letzte Mal im Halbfinale des Olympischen Fußballturniers der Frauen im Jahr 2016 aufeinander. Damals gewannen die Schwedinnen im Maracanã mit 4:3 im Elfmeterschießen. Auch Norwegen steht laut Verbandsangaben mit bisher 13.000 verkauften Karten für das Spiel gegen Neuseeland am Samstag (25.06.) vor einem neuen Heimspielrekord.
Euphorie gibt es auch in Italien rund um die Azzure. Das italienische Nationalteam wechselte gestern ins Trainingslager in Castel di Sangro und bekam dort überraschend Besuch von Verbandspräsident Gabriele Gravina. Torhüterin Laura Giuliani zeigte sich nach der Trainingseinheit selbstbewusst: „Wir dürfen uns keine Limits setzen. In den drei Gruppenspielen müssen wir alles geben und dann sehen wir, was passiert.“ Der Kader von Trainerin Milena Bertolini umfasst aktuell noch 27 Spielerinnen, die endgültige Auswahl wird erst am 26. Juni bekannt gegeben.
Was wären große internationale Turniere ohne die eigens dafür produzierten und teilweise schrecklich-schön schrägen EM- und WM-Songs? Das dachte sich auch der nordirische Verband und ließ die Belfaster Popsängerin Jessica Hammond einen beat-lastigen Track aufnehmen. Es geht um die „Green White Army“, vor allem aber soll der Song empowernd sein. Wenn die Nordirinnen so einheizen wie „Girl Got Game“ haben die Außenseiterinnen der Gruppe A vielleicht doch eine Chance.
Taktisch möchten die Französinnen sich nicht zu sehr in die Karten schauen lassen, Konditionstrainer Anthony Grech-Angelini verriet aber am Montag einige Details über die physische Vorbereitung. Diese habe man wegen der Hitzewelle in Europa noch einmal anpassen müssen. Ein großer Vorteil gegenüber 2019 sei, dass dieses Mal alle Spielerinnen gleichzeitig in die Vorbereitung einsteigen konnten.
Ein weiterer wichtiger Faktor sei die allgemeine Professionalisierung: „Die körperliche Vorbereitung hat sich allgemein weiterentwickelt, insbesondere durch die Professionalisierung der Vereine, was sich auch auf die Spielerinnen ausgewirkt hat. Sie sind an hohe Belastungen gewöhnt, kennen ihren Körper gut, halten sich besser fit und können Verletzungen besser vorbeugen“, so Grech-Angelini. Frankreich testet am Samstag (25.6.) gegen Kamerun und am 1.7. gegen Vietnam.
Die anhaltende COVID-19-Pandemie bereitet einigen Teams Schwierigkeiten in der Vorbereitung. Während Alexandra Popp nach negativen Testungen gestern wieder ins Aufbautraining einsteigen konnte, gab es auch aus Spanien und England Meldungen über positiv getestete Spielerinnen.
Bei den Gastgeberinnen musste sich heute vor dem Testspiel gegen die Niederlande am Freitag (24.6.) Stürmerin Ellen White in Isolation begeben. Im Gegensatz zur EM der Männer im vergangenen Jahr werden die Kader nicht als Reaktion ausgeweitet, sondern sind auf 23 Spielerinnen beschränkt.