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·17. Oktober 2024

Einordnung: Hat der FC wirklich ein abstiegsbedrohendes Tempoproblem? Eigentlich nicht

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Einordnung: Hat der FC wirklich ein abstiegsbedrohendes Tempoproblem? Eigentlich nicht

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Simon Bartsch

17. Oktober 2024

Acht Spieltage sind gespielt, der FC befindet sich auf Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen. Für ganz oben reicht es aus unterschiedlichen Gründen bislang nicht. Zuletzt wurde ein vermeintliches Tempoproblem bei den Kölner diskutiert. Hat der 1. FC Köln wirklich ein Tempoproblem?

Kann der einzelne Wert der Höchstgeschwindigkeit tatsächlich Aussagen über ein mögliches Tempoproblem einer Mannschaft zulassen, oder müssten nicht noch weitere Parameter hinzugezogen werden? Zugegeben, rein statistisch hat der FC nur einen Spieler in den Top-80 der schnellsten Spieler der zweiten Bundesliga, aber hat der 1. FC Köln deswegen wirklich ein Tempoproblem?

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Linton Maina ist aktuell der FC-Profi mit dem höchsten Top-Speed

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In der aktuellen Podcast-Folge des 1. FC Köln erzählt Timo Hübers von seinen frühen Überlegungen, Profi-Fußballer zu werden, von Zweifeln und Alternativen. Unter anderem erzählt der Kölner Abwehrchef auch von seinem „sehr speziellen“ Verhältnis zu seinem einstigen Nachwuchscoach bei Hannover 96, Daniel Stendel. „Er hatte mich als sehr langsamen Spieler abgespeichert, aus den Beobachtungen der vorherigen Jugendmannschaften“, sagt Hübers. „Er hat dann aber gesehen, dass ich doch gar nicht so langsam bin und dann auch gar nicht so blind verteidige.“ Das Verhältnis zu Stendel wurde später ein besonders gutes. Der Trainer öffnete Hübers die ein oder andere Tür. Tatsächlich gilt der Abwehrspieler beim FC sicherlich nicht als einer der schnellsten Profis. Dabei belegt der Innenverteidiger mit einem Wert von 33,53 km/h aktuell Rang zwei bei der gemessenen Höchstgeschwindigkeiten der FC-Profis.

Die Höchstgeschwindigkeit muss auch eingeordnet sein

Ligaweit gehört der Wert von 33,53 km/h allerdings nicht zur Spitze, noch nicht einmal ansatzweise. Hübers liegt auf Rang 83 der Liste der schnellsten Spieler der Liga, nur hauchdünn vor Jan Thielmann, der auf einen Wert von 33,51 kommt. Einzig Linton Maina befindet sich in der Top-80, rangiert auf dem zehnten Platz mit einer Höchstgeschwindigkeit von 35,11 km/h. Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf hat gleich drei Akteure alleine in der Top-20, der Hamburger SV immerhin zwei. Der Blick in die Statistik offenbart also augenscheinlich ein Tempo-Problem bei den Geißböcken, deren Spiel unter Gerhard Struber ja bekanntlich auf Geschwindigkeit in der Offensive ausgelegt ist. Doch stimmt das so? Sagt dieser Wert tatsächlich etwas über die Aufstiegsmöglichkeiten der Geißböcke aus? Die Statistik lügt bekanntlich nicht und insofern ist es auffällig, dass die Kölner in der Liste auf den vorderen Plätzen unterrepräsentiert sind.

Es steht außer Frage, dass es im Fußball auf das Tempo ankommt. Doch jeder aktive oder ehemalige Fußballer weiß natürlich, dass die Höchstgeschwindigkeit nicht alles ist. Antritt, Explosivität, selbst das mentale Umschalten spielen im Fußball bekanntlich eine mindestens genauso große Rolle. Zumal die angegebene Höchstgeschwindigkeit dann auch nochmal einzuordnen ist. Das zeigt zum Beispiel der Spitzenreiter der 2. Bundesliga. So wurde Düsseldorfs Jona Niemic im Duell gegen Greuther Fürth mit einer beeindruckenden Höchstgeschwindigkeit von 36,4 km/h gemessen. Der Köln-Torschütze war bei seiner Messung drei km/h schneller als Timo Hübers. Allerdings so deutlich auch nur in der Begegnung gegen Fürth. Im ersten Saisonspiel kam Niemic auf einen Top-Speed von 28,6 km/h. Den zweitbesten Wert erreichte der Düsseldorfer bei der 0:3-Pleite gegen den HSV, der lag bei 33,9. Der Durchschnittswert der Höchstgeschwindigkeit liegt bei Niemic bei 32,5 km/h.

FC in der Offensive mit zahlreichen Topwerten

Der gemessene Höchstwert ist also relativ. Das zeigt auch die Bilanz der Kölner aus der Vorsaison. Dort erreichte Davie Selke, ebenfalls nicht als der Kölner Usain Bolt bekannt, als zweitbester FC-Profi einen Wert von 34,9 km/h und belegte damit ligaweit Rang 39. Ein Wert, den auch Dejan Ljubicic in der Vergangenheit schon erreicht hat. In der erfolgreichsten Spielzeit der vergangenen Jahre, in der Saison 21/22 als die Kölner bekanntlich für einen ähnlichen Offensivfußball standen wie aktuell unter Gerhard Struber, befanden sich fünf Spieler in der Top-80. Darunter eben Ljubicic und Jan Thielmann. Insgesamt waren es drei aktuelle FC-Profis, die allesamt mit den damaligen Werten aktuell in der Top-40 der Liga lägen. Daraus aber zu schließen, dass die FC-Profis unter Baumgart fitter gewesen seien, heute langsamer sind, ist sicherlich ebenfalls verschoben.

Zudem hängt ein Höchsttempo auch immer mit der Spielweise des Gegners zusammen. Der FC tritt in dieser Saison als eine Mannschaft mit viel Ballbesitz auf und hohem Pressing auf. Lange, raumgreifende Sprints sind da eher die Ausnahme. Mal ganz abgesehen von der Höchstgeschwindigkeit ziehen die Kölner ligaweit die fünftmeisten Sprints, die drittmeisten intensiven Läufe an. Und das in der Offensive auch ganz offensichtlich sehr erfolgreich. Der FC hat sich auch nach dem achten Spieltag die meisten Großchancen der Liga erspielt (20), kommt auf die meisten Tore, die meisten Torabschlüsse, den höchsten xGoals-Wert, die zweitmeisten Flanken, die zweitmeisten erfolgreiche Flanken. Über die Außen leiten die Kölner also genauso die meisten gefährlichen Aktionen ein, wie durch das Zentrum. Ein aufstiegsbedrohendes Tempodefizit schlägt sich zumindest nicht auf die Offensivbemühungen nieder.

Schwache Zweikampfwert, niedrige Effizienz

Und in der Defensive? Da zeigte sich Köln beispielsweise gegen den KSC als besonders anfällig. Auch in der Rückwärtsbewegung sind die meisten Werte der Kölner doch recht ordentlich. Der FC lässt die wenigsten Torabschlüsse, die wenigsten Kopfbälle aufs Tor zu. Nur vier Kontrahenten haben sich mehr Flanken eingefangen als die Kölner, zwei Teams weniger Tore nach Großchancen kassiert. Ein großes Tempodefizit lässt sich bislang auch in der Abwehr nicht so wirklich beziffern. Warum der FC nicht die Liga anführt dagegen schon. Zum Beispiel bei den ausgelassenen Großchancen, der xGoals-Effizienz oder den erschreckend wenig gewonnenen Zweikämpfen. Die haben wiederum wenig mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun. Timo Hübers kam in der Spielzeit 21/22 auf einen Top-Speed von 34,6 km/h – damit läge er aktuell auf Rang 23 der Top-Geschwindigkeit. Daniel Stendel wird es freuen, er sollte recht behalten haben.


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