Nur die Raute
·12. August 2025
Einer muss auf die Bank! Enger Dreikampf um die HSV-Zentrale

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·12. August 2025
Wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt bastelt der HSV noch an seiner Startelf. Das gilt auch für die Mittelfeld-Zentrale, wo drei Spieler um zwei Positionen kämpfen.
Nimmt man den abschließenden Test gegen RCD Mallorca (0:2) als Beispiel, hat Merlin Polzin eine klare Tendenz: Der Hamburger SV wird mit zwei Neuzugängen an den Schalthebeln seiner Mittelfeld-Zentrale in die Saison starten. Gegen die Mallorquiner vertraute der Coach 61 Minuten lang auf Nicolás Capaldo und Nicolai Remberg. Die beiden Sommertransfers machten es solide, ohne dabei die ganz großen Argumente für sich sammeln zu können.
Doch schon jetzt lässt sich absehen: Capaldo ist unter Polzin gesetzt! Der Argentinier kam unter anderem mit der Bewerbung von 22 Champions-League-Einsätzen für RB Salzburg und überzeugte insbesondere in seinen Premieren-Tests gegen Graz und Lyon.
Auch der aus Kiel verpflichtete Remberg besitzt gute Karten auf einen Stammplatz. Das Trainerteam schätzt vor allem seine physische und zuweilen raue Spielweise. Nur in einer Herausforderer-Rolle befindet sich aktuell Jonas Meffert. Obwohl der 30-Jährige in den letzten vier Jahren stets unumstritten gesetzt war, muss er heftig um seinen Platz kämpfen. Der Grund: Remberg ist im Vergleich der körperlichere und vor allem athletischere Spieler. Meffert hingegen punktet viel eher durch Antizipation und Cleverness.
Was der langjährige Platzhirsch seinem neuen Widersacher jedoch voraus hat: Mit Ball am Fuß ist er versierter! Das zeigte sich nicht zuletzt gegen Mallorca, als Meffert nach Einwechslung einen guten Eindruck hinterließ und so manchen klugen Pass an den Mitspieler brachte. Im Duell um die (vermeintlich) vakante Position neben Capaldo gibt sich der Aufstiegsheld also keineswegs geschlagen. Nicht umsonst bezeichnete Polzin das Wetteifern seiner Schützlinge zuletzt als „super Konkurrenzkampf“.
Einziger Makel: Weder Capaldo noch Remberg oder Meffert sind progressive Passspieler. Alle drei Mittelfeld-Männer verfügen nur eingeschränkt über die Fähigkeit, linienbrechende Bälle aus der Tiefe zu spielen und ihre Vorderleute entscheidend in Szene zu setzen. Capaldo ist ein guter Ballschlepper, Meffert hat unverkennbare Qualitäten im tieferliegenden Spielaufbau und auch Remberg entwickelte sich in Kiel zu einem soliden Aufbauspieler – doch übermäßig kreativ ist aus diesem Trio niemand!
Die logische Konsequenz: Vor dem Deadline Day möchte der HSV unbedingt noch einen klassischen Spielmacher verpflichten! Auch wenn es im neu geschaffenen 3-4-3-System keine Zehnerposition mehr gibt, haben die Verantwortlichkeiten die Dringlichkeit eines solchen Transfers erkannt. Doch bis der gesuchte Spieler gefunden ist, kämpfen Capaldo, Remberg und Meffert zu dritt um die Schalthebel in der Hamburger Zentrale. Mit den aktuell besten Aussichten für Capaldo.