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Jan Schultz·1. Dezember 2021
đ Ein Ballon dâOr pro Position: Diese Stars hĂ€tten seit 2006 abgerĂ€umt

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Jan Schultz·1. Dezember 2021
Ăber den Sinn individueller Auszeichnungen im Mannschaftssport FuĂball lĂ€sst sich vortrefflich streiten. Ein wiederkehrender Kritikpunkt ist, dass Defensivspieler in der Regel viel zu schlecht wegkommen.
Einem Angreifer reicht oftmals schlieĂlich schon eine gelungene Szene, um ein Spiel zu entscheiden â und so letztlich als gefeierter Held dazustehen. Das zeigt etwa auch die Historie des Ballon dâOr. 21 Mal wurde dieser in diesem Jahrtausend vergeben, 19 Mal landete er bei einem Offensivspieler. Einzig Fabio Cannavaro (2006) und Luka ModriÄ (2018) konnten die Phalanx der TorjĂ€ger durchbrechen.
Ein Ansatzpunkt fĂŒr eine fairere Auszeichnung könnte indes darin bestehen, je nach Position â also TorhĂŒter, Verteidiger, Mittelfeldspieler und Angreifer â einen Ballon dâOr zu verteilen. Dieses Szenario haben wir rĂŒckwirkend auf alle Wahlen von âFrance Footballâ der letzten 15 Jahre angewandt. Als Grundlage dienen die Abstimmungsergebnisse fĂŒr die Top 30. In Klammern steht dabei der jeweilige Platz im Gesamtklassement.
Ein Spoiler vorneweg: In keinem Jahr liest sich die Verteilung so rund wie 2006, als die Top Vier zugleich auch die jeweils Besten ihrer Position waren.
Wenngleich sich Ramos seinen Titel hĂ€tte teilen mĂŒssen, begann 2008 dennoch die spanische Dominanz. Der Europameister hĂ€tte sich nach unserer Aufteilung drei von vier Auszeichnungen gesichert â und das nicht zum letzten Mal.
2013 standen sich im Champions-League-Finale mit Bayern und Dortmund zwei deutsche Mannschaften gegenĂŒber, Joachim Löw formte die DFB-Auswahl indes zu einem Team, das ein Jahr spĂ€ter die Weltmeisterschaft gewinnen sollte. All das machte sich fĂŒr zwei deutsche Profis in der internationalen Wahrnehmung bemerkbar.
Ob MĂŒller die hypothetische Auszeichnung 2015 tatsĂ€chlich erhalten hĂ€tte, wĂ€re durchaus Auslegungssache. Der Bayern-Star kann schlieĂlich auch als StĂŒrmer eingeordnet werden. TatsĂ€chlich ist seine exakte Position nur ganz schwer zu definieren. Fakt ist aber, dass er 2015 den GroĂteil seiner EinsĂ€tze im Zehnerraum hatte â anders etwa als ein Jahr zuvor. 2014 hĂ€tte er im Mittelfeld ebenfalls ausgezeichnet werden können, sammelte aber deutlich mehr EinsĂ€tze als Mittel- oder AuĂenstĂŒrmer.
2020 fand aufgrund der Pandemie keine Auszeichnung statt. Folglich liegen auch keine Wahlergebnisse vor, die man nach Positionen aufschlĂŒsseln kann.
Die Wahl in diesem Jahr hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Kontinentalmeisterschaften sein können. So hÀtten 2021 drei italienische Europameister sowie Messi als Copa-América-Sieger abgerÀumt.