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Lennard Bacher·21. November 2024

Draufzahlen statt Saudi-Kohle: Früherer 40-Mio-Mann kickt für 3500 Euro

Artikelbild:Draufzahlen statt Saudi-Kohle: Früherer 40-Mio-Mann kickt für 3500 Euro

Bei den Fans von Olympique Lyon ist die Panik aktuell groß. Nach dem Urteil des DNCG haben die Lyonais eine Transfersperre am Hals und müssen aufgrund der katastrophalen finanziellen Situation am Ende der Saison womöglich noch einen Zwangsabstieg hinnehmen. Als wäre die Vorstellung nicht schon beängstigend genug, gibt es bereits einen französischen Traditionsverein, den dieses Schicksal  ereilt hat.

2022 wurde Girondins Bordeaux bereits in die zweite Liga gezwungen. Nach einer finanziellen Überprüfung des Vereins, folgte in diesem Jahr der Zwangsabstieg bis in Liga vier. Der sechsfasche französische Meister musste alle Profiverträge auflösen und gab schlussendlich seinen Profistatus auf. Dieser unglaublich bittere Downfall schreckt dabei natürlich jeden Spieler mit Profi-Ambitionen ab. Bis auf einen.


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Wie aus dem Nichts wechselte der ehemalige Liverpool-Stürmer Andy Carroll im September nach Bordeaux. Zuvor war der mittlerweile 35-Jährige zwar nicht mehr im Spitzenfußball aber immerhin noch bei einem französischen Zweitligist mit Aufstiegsambitionen unter Vertrag.

Der Engländer wagte diesen ungewöhnlichen Schritt nicht ohne Grund. "Leider ist der Verein mehrere Ligen abgestiegen, aber es ist ein großer Verein und wir werden versuchen, ihn wieder dorthin zu führen, wo er hingehört", kommentierte der neunfache englische Nationalspieler seinen Transfer gegenüber 'RMC Sport'.

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📸 ROMAIN PERROCHEAU - AFP or licensors

Während viele andere ehemalige PL-Stars im Spätherbst ihrer Karriere nochmal zwei Jahre Katar dranhängen, zählen für Carroll andere Parameter. "Ich liebe einfach Fußball und es war eine Gelegenheit, für einen großen französischen Verein zu spielen", sagte Carroll und fügte hinzu, dass es für ihn keine Rolle spiele in welcher Liga sich der Klub befinde.

Auch das Geld ist für den Engländer mittlerweile nicht mehr wichtig. Durch sein für Fußball-Verhältnisse schmales Gehalt von 3500 Euro koste es ihn sogar, wenn man es mit den Lebenshaltungskosten verrechnet, Geld für Girondins zu spielen, verriet der 40-Mio-Transfer von 2011. "Ich möchte Teil der Geschichte dieses Vereins sein und für mich geht es nicht um Geld", fasste Carroll seine Entscheidung zusammen.

Und so spielt dieser Kader aus kurzfristig zusammengekauften Ex-"Profis", Amateurspielern und einem Andy Carroll, der bereits sieben Tore in sechs Spielen beisteuern konnte, mit einer bis heute ansehnlichen Fanbase auf dem Dorfplätzen Frankreichs weiter, um den Verein vielleicht irgendwann wieder dahin zu bringen, wo er einst war. Sollte das je gelingen, wird man auch den Namen Andy Carroll in Bordeaux nie vergessen.


📸 ROMAIN PERROCHEAU - AFP or licensors